Fake-Onlineshops locken mit günstigem Heizöl

Die Verbraucherzentrale NRW warnt zum Start der Heizsaison vor betrügerischen Internetseiten

Bild: VZ NRW/adpic

Mit Start der Heizsaison warnt die Verbraucherzentrale NRW vor betrügerischen Internetseiten, die günstig Heizöl- und Brennholz anbieten. Eine Verbraucherin meldete sich bei der Verbraucherzentrale, nachdem sie beinahe Opfer einer betrügerischen Website geworden wäre. „Es ist einer von zahlreichen Fakeshops, die aktuell mit Heizöl- und Brennholz werben”, erklärt Iwona Husemann, Juristin bei der Verbraucherzentrale NRW.

Besonders die Bezahlung per Vorkasse ist bei Heizölbestellungen eher unüblich

Die Verbraucherin stieß auf ihrer Suche nach günstigen Heizölpreisen auf das Portal heiz- oel24.com. Nachdem sie eine Anfrage gestellt hatte, erhielt sie einen Anruf von einer Berliner Nummer. Der Anrufer erklärte ihr, dass für die Bestellung 50 Prozent des Kaufbetrags im Voraus gezahlt werden müssten. Als sie misstrauisch nachfragte, wurde das Gespräch abrupt beendet.

Eine Recherche ergab, dass es sich um einen Fakeshop handelt, der in Russland gehostet wird. „Wir empfehlen, vor einer Bestellung die Seriosität des Anbieters sorgfältig zu prüfen und bei ungewöhnlichen Zahlungsbedingungen, insbesondere bei Vorkasse, äußerst skeptisch zu sein”, rät Husemann.

Iwona Husemann erklärt woran man Fakeshops erkennen kann:

  • Betrüger nutzen es aus, wenn Waren saisonal bedingt sehr gefragt oder in seriösen Shops gerade nicht zu haben sind. Im Sommer sind es Fakeshops für Gartengeräte oder Grillzubehör, in der Weihnachtszeit für Elektronikartikel. Die Shops ähneln oft denen von seriösen Anbietern. Auffälligkeiten sind zum Beispiel, dass kein Impressum vorhanden ist oder es auf der Website erfundene Gütesiegel gibt. Auch bei auffallend günstigen Preisen sollte man misstrauisch werden.
  • Vor einer Bestellung sollten Verbraucher:innen die Angaben des Internet-Shops prüfen. Ein seriöser Shop sollte mehrere Zahlungsarten anbieten, nicht nur die Vorkasse. Eine überprüfbare Anbieteradresse steht im Impressum. Angebot und Preis müssen mit allen erforderlichen Details angegeben sein. Lieferbedingungen und Lieferkosten sind ausreichend dargestellt. Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) und darin Hinweise zum Widerruf müssen vorhanden sein.
  • Vertrauenswürdigen Gütesiegel wie z.B. „Trusted Shop Guarantee““(Trusted Shops), „s@fer-shopping“ (TÜV Süd) und „Geprüfter Onlineshop EHI“ (EHI Retail Institute GmbH) bieten nur eine zuverlässige Orientierung, indem man auf das Logo klickt und dadurch auf die Homepage des Prüf-Unternehmens weitergeleitet wird.
  • Auf der sicheren Seite sind Verbraucher:innen, wenn sie Waren nur bei Online-Händlern ordern, die mehrere kundenfreundliche Zahlungsarten bis zum Ende des Bestellvorgangs zur Verfügung stellen. Sicher sind zum Beispiel Zahlungen auf Rechnung oder per Lastschrift. Bei der Zahlung auf Rechnung muss erst gezahlt werden, wenn die Ware angekommen ist. Bei Zahlung per Lastschrift kann die Zahlung noch bis zu acht Wochen lang rückgängig gemacht werden.
  • Es gibt einen kostenlosen „Fakeshop-Finder“ der Verbraucherzentrale NRW. Dieser sucht mittels einer künstlichen Intelligenz gezielt nach Fakeshops im Internet. Es werden verschiedene Merkmale, die oft bei unseriösen Shops zu finden sind, geprüft Wie etwa ein fehlendes Impressum, eine Umsatzsteuer-ID, die es gar nicht gibt, aber auch technische, sprachliche und strukturelle Merkmale. Verbraucher:innen geben dazu die URL des zu überprüfenden Shops ein und erhalten nach wenigen Sekunden ein Ergebnis in Ampel-Form: Rot bei einer eindeutigen Warnung, Gelb als Hinweis, vor der Bestellung genauer hinzusehen und Grün, wenn alles in Ordnung ist.

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