Die Stadt Dortmund braucht mehr Schulraum. Da die Schulkinderzahlen deutlich steigen werden, plant die Stadtspitze nicht nur bauliche Veränderungen an den Schulgebäuden. Auch die „Zügigkeit“ wird angepasst, also die Anzahl der Klassen pro Jahrgang. Über diese Aufnahmekapazitäten beriet der Verwaltungsvorstand. Der Rat der Stadt Dortmund soll in seiner Sitzung am 14. Dezember darüber beschließen, ob die Kapazitäten an bestehenden Schulstandorten ausgebaut werden.
An fünf Standorten werden weitere Schulzüge eingerichtet
„Dass wir Schulraum brauchen, ist nichts Neues. Das tun wir, in dem wir bauen und anbauen“, erklärt Schuldezernentin Monika Nienaber-Willaredt. Ein schnellerer Hebel ist allerdings die Ausweitung von Schulzügen ohne bauliche Maßnahmen – es werden dann über alle Jahrgangstufen hinweg eine oder mehr zusätzliche Parallelklassen eingerichtet.
Mehr Klassen pro Jahrgang zu haben, das betrifft städtische Grundschulen und Gesamtschulen genauso wie Gymnasien, Real- und Hauptschulen. Zum Schuljahr 2024/25 geht es um Erweiterungen an der Schubert-Grundschule (zwei- auf dreizügig), Jungferntal-Grundschule (zwei- auf dreizügig), Kerschensteiner Grundschule (drei- auf fünfzügig), Goethe-Gymnasium (sechs- auf fünfzügig) und Droste-Hülshoff-Realschule (vier- auf fünfzügig).
Ursprünglich wurde das Goethe-Gymnasium in Hörde formell auf sechs Züge erweitert. Die Schule kann baulich aber keine sechs Züge aufnehmen, zudem deuten die Anmeldungen eher auf eine Vier- bis Fünfzügigkeit hin. Stattdessen kann am Phoenix-Gymnasium von vier auf fünf Züge erweitert werden. Im Ergebnis wird der Stadtbezirk Hörde also trotzdem zwei zusätzliche Züge im Gymnasialbereich bekommen.
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Bis zu 54 Dortmunder Schulen werden mit neuem Startchancen-Programm gefördert (PM Poschmann und Peick)
Mit einer massiven Förderung von Schulen in herausfordernden sozialen Lagen startet im Sommer das „Startchancen-Programm“ von Bund und Ländern. In den nächsten zehn Jahren fließen bundesweit zwanzig Milliarden Euro, um die Bildungschancen entscheidend zu verbessern. In Dortmund profitieren davon bis zu 54 Schulen, in ganz Nordrhein-Westfalen 920.
Ausgewählt werden die Schulen anhand des Schulsozialindex, der sich aus Faktoren wie Kinderarmut und Muttersprache errechnet und in neun Stufen eingeteilt ist. „Gerade die 29 Schulen der höchsten Stufen 8 und 9 müssen schon zum neuen Schuljahr gefördert werden. Hier ist der Bedarf am größten“, fordert die Dortmunder Bundestagsabgeordnete Sabine Poschmann. „Die 25 Schulen der Stufen 6 und 7 können dann zum nächsten Schuljahr folgen“, ergänzt Jens Peick, Mitglied des Deutschen Bundestages.
Die Entscheidung des NRW-Schulministeriums über die Schulen, die zuerst gefördert werden, erfolgt in Zusammenarbeit mit den Bezirksregierungen und Schulämtern und soll im Mai getroffen werden. Die ausgewählten Schulen erhalten Mittel, die in drei Kategorien aufgeteilt sind: Erstens Investitionen in Schulgebäude und deren Ausstattung. Zweitens die Einrichtung multiprofessioneller Teams zur Unterstützung der Lehrkräfte. Drittens ein flexibel einsetzbares Chancenbudget, das den Schulen individuelle Förderung dort ermöglicht, wo sie am nötigsten ist. Damit können beispielsweise zusätzliche Stellen geschaffen werden, etwa für Schulsozialarbeit.
„In Deutschland hängt der Bildungserfolg immer noch viel zu stark vom Elternhaus ab“, sagt Jens Peick. „Mit dem Startchancen-Programm reagieren wir auf die wachsende Chancenungleichheit und stellen die Weichen für eine erfolgreiche Bildungsbiografie unserer Kinder.“
Schulplätze für alle: Zugereiste Kinder sollen weiterhin an Teilstandorten in Hörde und am Westpark lernen Oberstufe des Goethe-Gymnasiums zieht um (PM)
Die Stadt Dortmund möchte allen Kindern in Dortmund einen Schulplatz bieten. Da der Raum dafür an den vorhandenen Schulen nicht ausreicht, sind Teilstandorte entstanden. Diese gehen nun in die Verlängerung.
Seit 2022 gehen neu zugereiste Kinder im Heinrich-Schmitz Bildungszentrum am Westpark zur Schule, seit 2023 auch in der ehemaligen Frenzelschule in Hörde. Dadurch konnte die Stadt bis zum Ende des Schuljahres 2023/24 zusätzlich 242 Schüler*innen einen Schulplatz anbieten. Diese beiden Teilstandorte sollen weitere zwei Jahre zur Verfügung stehen.
Die Stammschulen sind hier das Stadtgymnasium, das Käthe-Kollwitz-Gymnasium, die Marie-Reinders-Realschule und die Konrad-von-der-Mark-Schule. Neben Deutsch wird am Westpark und am Standort Frenzelschule beispielsweise Sport, Biologie und Kunst unterrichtet.
Nach zwei Jahren in den Willkommensklassen wechseln die Schüler*innen in den Regelunterricht der Sekundarstufe I oder des Berufskollegs. Wenn die Teilstandorte weiterhin zur Verfügung stehen, kann die Stadt auch in den kommenden beiden Jahren zusätzliche Schulplätze für neu zugereiste Schüler*innen zur Verfügung stellen.
Oberstufe des Goethe-Gymnasiums soll zum Entenpoth wechseln
Auch das Goethe-Gymnasium hat bereits einen Teilstandort: Am Entenpoth 34 lernen derzeit die neu zugewanderten Schüler*innen der Willkommensklassen. Aktuell sind das 49 Kinder in drei Klassen. Sie sollen im nächsten Schuljahr zum regulären Schulstandort des Goethe-Gymnasiums in der Stettiner Straße wechseln.
Dafür soll die Oberstufe vorübergehend am Entenpoth 34 in Hörde unterkommen. Drei zusätzliche Räume sollen den Oberstufenschüler*innen bis zum Ende des Schuljahres 2025/26 zur Verfügung stehen.
Das Dienstleistungszentrum Bildung (DLZB) ist die Anlaufstelle im Fachbereich Schule der Stadt Dortmund für alle, die eine Frage rund um Bildung haben. Es unterstützt neu zugereiste Schüler*innen und deren Eltern bei der Suche nach einem passenden Schulplatz.