Die Neuapostolische Kirche verkauft Gebäude und Grundstück an der Braunschweiger Straße an einen Dortmunder Investor

Kirchengebäude der Neuapostolischen Kirche in der Braunschweiger Straße
Das Kirchengebäude der Neuapostolischen Kirche in der Braunschweiger Straße. Foto: Klaus Hartmann

Das leerstehende Kirchengebäude der Neuapostolischen Kirche in der Braunschweiger Straße ist an einen Dortmunder Investor verkauft worden. Wie die Kirche auf ihrer Internetseite jetzt berichtet, soll das Gebäude „einer wohnungswirtschaftlichen Nutzung mit sozialem Charakter zugeführt werden“.

Auf dem Parkplatz vor dem Haus soll eine Kindertagesstätte errichtet werden

Kirchengebäude der Neuapostolischen Kirche in der Braunschweiger Straße. Der letzte Gottesdienst im November 2008. Foto: Neuapostolische Kirche Nordrhein-Westfalen
Der letzte Gottesdienst im November 2008. Foto: Neuapostolische Kirche NRW

Auf der Fläche, des zum Gebäude zugehörigen Parkplatzes auf der anderen Seite der Braunschweiger Straße, soll eine Kindertagesstätte gebaut werden.

Das Gebäude wurde so verkauft, wie es besteht. Die Inneneinrichtung und die Orgel sind nun im Besitz des Investors, erklärt Frank Schuldt, Pressekoordinator der Neuapostolischen Kirche NRW, auf Anfrage von nordstadtblogger.de.

Auch der Namen des Käufers kann aus Datenschutzgründen nicht genannt werden. Im Jahre 1930 wurde auf dem Gelände in der Nordstadt das erste Kirchengebäude eingeweiht.

Im Jahre 2008 fand an der Braunschweiger Straße der letzte Gottesdienst statt

Kirchengebäude der Neuapostolischen Kirche in der Braunschweiger Straße. Der letzte Gottesdienst im November 2008. Foto: Neuapostolische Kirche Nordrhein-Westfalen
Großer Umbau der Kirche zu Beginn der siebziger Jahr.  Foto: Neuapostolische Kirche NRW

Nach der kompletten Zerstörung nach einem Bombenangriff 1943, begann schon 1946 der Wiederaufbau des Gotteshauses. Zwei Jahre später konnte dort wieder ein Gottesdienst begangen werden.

Seine jetzige Gestalt bekam das Haus zu Beginn der siebziger Jahre durch einen großen Umbau. Bis 1984 war das Areal auch Sitz der Verwaltung der Neuapostolischen Kirche NRW.

Dem Umzug vieler Familien in das Umland, sowie der demographischen Entwicklung, ist es geschuldet, dass die Gemeinde in der Nordstadt immer kleiner wurde. Im November 2008 fand dann auch der letzte Gottesdienst an der Braunschweiger Straße statt.

Die verbliebenen 100 aktiven Gemeindemitglieder wurden mit der Nachbargemeinde in Dortmund-Eving zusammengelegt. „Mit 1.765 Sitzplätzen insgesamt, davon 1.400 im Kirchenschiff, gehörte das Kirchengebäude lange Jahre zu den größten in der Neuapostolischen Kirche…“ schreibt die Kirche in ihrem Artikel zum Verkauf des Hauses.

Die Besetzung durch die Initiative Avanti im letzten Jahr sorgte für Schlagzeilen

Avanti besetzt erneut leerstehende Kirche in der Nordstadt
Avanti besetzte im Oktober 2014 die Kirche

Im Oktober 2014 hat die Besetzung der Kirche noch für Schlagzeilen gesorgt. Die Initiative Avanti wollte in dem Gebäude ein soziales Zentrum errichten.

Schon nach wenigen Stunden wurde es durch Polizei geräumt. Seit dem letzten Gottesdienst wurde das Gotteshaus als Probenraum des Jugend-Sinfonieorchester der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen genutzt.

Das Theater-Projekt „Crash-Test Nordstadt“ 2012, eine Aktion des Dortmunder Schauspielhauses fand in dem Haus ebenfalls die Möglichkeit zu proben.

Mit dem Verkauf geht eine über 100-jährige Geschichte der Gemeinde, die 1896 in der Nordstadt gegründet wurde, zu Ende.

Mehr Infos:

Kirchengebäude Dortmund-Nord veräußert, Neuapostolische Kirche NRW

Mehr Infos auf nordstadtblogger.de:

Avanti besetzt erneut leerstehende Kirche in der Nordstadt

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