Von Heike Becker-Sander
Mit Tarot-Karten den Blick in die Zukunft wagen – die Magie dieser farbenfrohen Karten mit ihren positiven aber auch düsteren Bildern fasziniert seit Jahrhunderten. Bis in die heutige Zeit. Wie würden Künstler heute die Karten aus dem Italien des Mittelalters interpretieren? Wie sehen Kunstschaffende des 21. Jahrhunderts zum Beispiel die bekannten Tarot-Karten „Der Narr“, „Der Tod“, „Der Hohepriester“ oder „Die Herrscherin“?
„Das Visconti-Projekt“ startet am 1. September im Kaiserviertel – Vernissage mit Renaissance-Musik
Die Antwort darauf ist ab Sonntag, 1. September, im Dortmunder Kaiserviertel in der Galerie „G18“ zu bestaunen. Im Rahmen eines einzigartigen Projekts, initiiert von der Dortmunder Schriftstellerin und Künstlerin Gabriella Wollenhaupt, zeigen hier 23 Künstler aus ganz Deutschland, wie sie die Bilder des ältesten Tarot-Spiels der Welt aus dem Jahr 1442 ganz neu in Szene setzen. Titel der Ausstellung: „Das Visconti-Projekt“.
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Das fast 600 Jahre alte Tarot wurde für die mailändische Adelsfamilie Visconti-Sforza geschaffen. Es ist – bis auf wenige Karten – noch im Original erhalten. Dieses Tarot ist im Laufe der Jahrhunderte immer wieder kopiert und ergänzt worden. Es besteht aus 78 kostbaren, bedeutungsvollen Karten, die Ratschläge zur Bewältigung des Lebens geben.
Erlös der Ausstellung kommt der Arbeit der Dortmunder Mitternachtsmission zugute
Zwei Jahre haben die Künstlerinnen und Künstler für dieses Projekt gearbeitet, ihre Version des „Visconti-Tarot“ mit Acryl auf Leinwand festgehalten. Gabriella Wollenhaupt brachte die Künstler zusammen, betreute die Arbeit und organisierte Sponsoren.
Kooperationspartner war dabei der „Förderverein der Mitternachtsmission Dortmund“. Der Erlös der Ausstellung, die vom 1. bis 7. September in der Galerie an der Düsseldorfer Straße 18 zu sehen ist, geht an diesen gemeinnützigen Verein.
38 Trumpf- und Hofkarten des Kartendecks aus dem 15. Jahrhundert werden in der Galerie „G18“ in neuem Gewand gezeigt. „Dabei interessierten uns in erster Linie der kulturhistorische Aspekt und die moderne Interpretation der Kartenbedeutungen“, so formuliert es Gabriella Wollenhaupt.
„Sind die Sehnsüchte und Sinnfragen der Menschen der italienischen Renaissance mit denen von heute vergleichbar?“ und: „Warum wollen Menschen – damals wie heute – wissen, was ihnen die Zukunft bringt?“
Blick in die Zukunft mit Tarot-Karten – Weinprobe und Kurzvortrag ergänzen Programm in der Galerie „G18″
Vernissage der Ausstellung ist am Sonntag, 1.September, von 11 Uhr bis 14.30 Uhr im Kaiserviertel an der Düsseldorfer Straße 18. Neben Grußworten von Gabriella Wollenhaupt und Jutta Geißler-Hehlke als Vorsitzender des Fördervereins der Mitternachtsmission gibt es Renaissance-Musik, Getränke und Häppchen. Außerdem kann man gegen 20 Euro Gebühr (zugunsten des Fördervereins) mit Tarot-Karten, interpretiert von Arkania Spirit, in die Zukunft schauen.
Zum Programm der Ausstellung „ Das Visconti-Projekt“ gehören am Montag, 2. September, eine Weinprobe ab 17 Uhr (um Anmeldung wird gebeten) und am Mittwoch, 4. September, 15 Uhr, ein Kurzvortrag des Philosophiehistorikers Dr. Friedemann Grenz unter dem Titel: „Renaissance! – Renaissance?“. Auch an diesem Tag wird Tarot-Kartenlegen angeboten. Finissage ist am Samstag, 7. September, 12 bis 15 Uhr.
Für Freunde des Tarots gibt es ein eigens für die Ausstellung geschaffenes Kartendeck mit den neu interpretierten Motiven zum Preis von 25 Euro.
Reader Comments
Eddie Dahl
Hallo, die neu interpetierten Motive des Visconti Tarotdecks waren richtig gut. Der Katalog zu der Aus-
stellung ist wunderbar aufgebaut und kommentiert. Die Bilder haben mich -Ober-/Unterbewusstsein- sehr
angesprochen. Die Stimmung bei der Eröffnung klasse.
Mich würde aber sehr interessieren welche Bilder/Motive/Tarotkarten gewonnen haben. Im internet hab´ich leider nichts gefunden.
Vielleicht erfahre ich es ja auf diesem Weg. Danke !!!
Herzliche Grüße Edeltraud Dahl