Das Bauwagen-Team freut sich am Donnerstag wieder auf die Gäste

Die Finanzierung der Nachbarbude in der Nordstadt ist weitere sechs Monate gesichert

Paula Giesen, Silvia Koslowski und Johanna Ufkes (v.l.) sind das Team der Nachbarbude vor der Josephskirche. Foto: Susanne Schulte

Von Susanne Schulte

Dass sie Ende 2024 vor der Weihnachtspause das Hinweisschild mit den Öffnungszeiten ab dem 2. Januar aufhängen konnten, hat die drei Frauen und ihrem Kollegen von der Nachbarbude auf der Münsterstraße sehr erleichtert. Denn erst im Dezember bekamen sie die Nachricht vom Bistum Paderborn, dass sie in und an dem Bauwagen vor der Kirche St. Joseph an der Münsterstraße auch in den nächsten sechs Monaten ihre Gäste begrüßen und mit einem Kaffee bewirten können.

Bezirksvertretung Innensstadt-Nord leistete Überbrückungshilfe

Das Projekt der Nachbarbude, das, wie der Name schon sagt, die Nachbarschaft vor allem in der Nordstadt aufleben lassen soll, begann im Frühjahr 2023. Die Finanzierung hatte die Wirtschaftsförderung Dortmund übernommen, aber nur bis Mitte des Jahres 2024. Es gab zwar einen Nachschlag für wenige Monate, doch eine dauerhafte Unterstützung wurde nicht zugesagt. ___STEADY_PAYWALL___

Die Bezirksvertretung Innenstadt-Nord gab eine Überbrückungshilfe, die die letzten zwei Monate bis zum Jahresende die Nachbarbude sicherte. Und nun kommt Geld aus Paderborn. Wie Silvia Koslowski, eine Mitarbeitende aus dem Vierer-Team nordstadtblogger erzählte, suche man weiter nach Förderung, damit das erfolgreich angelaufene Projekt womöglich dauerhaft bestehen bleiben kann.

Nachbarschaftshilfe ist gut angelaufen

Träger der Nachbarbude ist der SKM, einst Sozialdienst katholischer Männer, heute Verein für Soziale Dienst. Die Idee: Durch das Vermitteln von kostenlosen Hilfen im Haushalt kommen sich die Nachbar*innen in der Nordstadt näher. Und das hat geklappt. Es haben sich Menschen aller Altersgruppen gemeldet, die mal ein Regal aufbauen oder die Gardinen aufhängen, wenn dies gwünscht wird.

Susanne Schulte | Nordstadtblogger

Die Liste der Ehrenamtlichen kann sich mittlerweile durchaus sehen lassen, so das Buden-Team. Und weil es ein so genanntes niederschwelliges Angebot ist, gibt es keine Schwelle die überschritten werden muss. Alles passiert vor der Bude auf dem Vorplatz der Kirche.

Wer Hilfe braucht, wendet sich an Silvia Koslowski, Paula Giesen, Johanna Ufkes und Jürgen Grewe, die von Dienstag bis Freitags um 10 Uhr morgens die Fensterklappen des Bauwagens öffnen. Und wer Hilfe anbietet, macht es genauso. Die Helfer*innen sind versichert, sollte mal ein Unfall im Haushalt passieren.

An die 30 Menschen treffen sich täglich an der Nachbarbude

Ausgenutzt werde niemand, versichern die Vier. Tatkräftig Unterstützung erhält nur, wer körperlich nicht in der Lage ist, die Arbeit selbst zu machen und nicht das Geld hat, sich bezahlte Hilfe zu holen. Bei der Tasse, die jede*r an der Bude bekommt, sieht das anders aus. Hier können sich alle ein Heißgetränk einschenken.

Dass das genutzt wird, sehen die Passant*innen auf der Münsterstraße an allen Öffnungstagen. Die Menschen kommen vor der Bude ins Gespräch, nehmen bei gutem Wetter auf den Bänken Platz und lernen sich so kennen. An die 30 Gäste seien es jeden Tag, die am Bauwagen einen Stopp machten, so Koslowski. Auch im Winter und bei schlechtem Wetter.

Auch der Kirchenvorplatz profitiert vom munteren Treiben

Von dem Bauwagen profitieren nicht nur die genannten Gäste, auch dem großen, gepflasterten Kirchenvorplatz tut das muntere Treiben gut. Wer aus Neugier dann mal zur Bude geht, erfährt dort  die Freizeitangebote aus der Nachbarschaft.

Foto: Susanne Schulte

Kirchengemeinden und Wohlfahrtsverbände, Vereine und städtische Einrichtung können ihre Programme dort abgeben, die von dem Team dann zu einem jeweils aktuellen Wochenprogramm zusammengestellt werden.

Das, was die Nachbarbude macht, gefiel bereits Ende 2023 beim „Dortmunder Innovationssprint gegen Einsamkeit und Isolation“ Fachjury und Publikum so gut, dass das Projekt mit dem dritten Platz und 3000 Euro belohnt wurde.

An vier Tagen in der Woche gibt’s Kaffee und Gespräche

Wer jetzt Lust bekommt, sich selbst an der Bude ein Bild zu machen und mit den Mitarbeitenden ins Gespräch kommen möchte, kann das bereits am Donnerstag, 2. Januar, tun. Dann ist die Weihnachtspause vorbei und die Fenster des Bauwagens öffnen sich wieder. Und hier die weiteren Zeiten: Dienstag von 10 bis 16 Uhr, Mittwoch von 10 bis 17 Uhr, Donnerstag von 10 bis 16 Uhr und Freitag von 10 bis 15 Uhr.


Anm.d.Red.: Haben Sie bis zum Ende gelesen? Nur zur Info: Die Nordstadtblogger arbeiten ehrenamtlich. Wir machen das gern, aber wir freuen uns auch über Unterstützung!

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