Von Leopold Achilles
Angekündigt wurde die Erweiterung des Dietrich Keuning-Hauses bereits im September 2015. Damit auch ein Zaun, der schon damals auf Kritik gestoßen war. Nun steht der besagte Zaun bereits seit dem 7. August 2017. Die „Barriere“, wie sie von manchen genannt wird, war bereits im Vorfeld mit viel Kritik belegt worden, weil sie die kürzeste fußläufige Verbindung zwischen der City (Nordseite Hauptbahnhof) und der Nordstadt durchtrennt. nordstadtblogger.de erklärt, was es mit dem Zaun und den Hintergründen dazu auf sich hat.
Der Zaun schützt die zukünftigen Spielgeräte, bleibt aber Grund für Umwege
„Wir kommen um den Zaun nicht rum, die Zukunftsfähigkeit des Hauses ist gefährdet.“ Mit dieser Argumentationsstrategie ging die Leitung des DKH im September 2015 in die politischen Gremien.
Besonders laut war und ist die Kritik an der Umzäunung von der Fraktion „Linke und Piraten“. An diesen Bauchschmerzen hat sich für Bezirksvertreter David Grade bis heute nichts geändert – denn erst seit August 2017 ist der Weg wirklich unterbrochen.
Mit dem geplanten Zaun will die Leitung des DKH dem Rauschgift-Handel vor der Haustür einen Riegel vorschieben, aber auch Vandalen, Alkohol trinkende Menschen, Hundehäufchen oder Wildpinkler fernhalten.
Entstehen wird ein Multifunktions-Sportplatz – Fertigstellung noch in diesem Jahr
Besonders der Schutz der zukünftigen Spielgeräte am östlichen Teil des Gebäudes soll durch den Zaun gewährleistet werden, klärt Levent Arslan auf. Der kommissarische Leiter des DKH erklärte unserer Redaktion, dass ein Multifunktions-Sportplatz samt Kletterwand entstehen wird.
Der Zaun schützt diese Spielfläche mit ihren Geräten in erster Linie vor unsachgemäßer Nutzung. „Wir müssen diese Spielgeräte absichern – es wäre sonst auch zu gefährlich“, erläutert Arslan.
Er stellt in Aussicht, dass das Spielgelände bis Ende Oktober 2017 fertig gestellt werden könnte. Besonders wichtig zu erwähnen findet Arslan, dass das Spielgelände für die umliegenden Kindergärten zum Einsatz kommen wird. Der Kindergarten an der Steinstraße erhält – nachdem ein alter Zaun entfernt wird – einen direkten Zugang zum zukünftigen Spielgelände.
Für die Kindertagesstätten wie für das Dietrich-Keuning-Haus ist der Zaun und die damit verbundene Verdrängung der Drogendealer natürlich positiv zu sehen, sagt Arslan. Die meist mit Cannabis – aber auch mit Heroin und Kokain – handelnden Personen seien bereits verdrängt worden, sagt Levent Arslan. „Sie haben sich bereits weiter nördlich in den Park zurückgezogen.“ Vorher standen Sie häufig genau da, wo der Zaun jetzt steht.
Problematisch ist das Wegfallen des Fußweges um das Haus finden Linke und Piraten
Für Unmut bei Linken und Piraten in Dortmund sorgt vor allem der Fakt, dass durch den geplanten Zaun der viel genutzte Fuß- und Radweg von der Nordstadt zum Hauptbahnhof-Areal mit Kino, Post und Arbeitsagentur abgeschnitten wird.
David Grade sagt ganz klar: „Der Zaun ist eine Barriere!“ Die Fraktionsvorsitzende der Linken und Piraten in der BV-Nord, Cornelia Wimmer, meint: „Der Alternativweg um das Nordbad herum hat ein deutlich höheres Angstraumpotenzial“, der Zaun ist für sie ein klarer städtebaulicher Rückschritt. Das Dietrich-Keuning-Haus liege jetzt nicht mehr im Schnittpunkt zweier stadtgestalterisch sinnvoller Achsen, sondern in einer Wegeschlinge.
Die Forderung ihrer Fraktion: „Der direkte Verbindungsweg zum Bahnhofsareal muss erhalten werden.“
Grade stößt sich dabei ausschließlich an der Umzäunung. Die damit verbundene Erweiterung und Aufwertung des Kinder- und Jugendbereichs des DKH begrüßt er ausdrücklich.
Alternativer Weg wurde geprüft – Verbliebener Weg soll erneuert werden
Über einen alternativen Weg, um das umzäunte Gelände herum, wurde beraten und eine Variante wurde auch geprüft, sagt der Leiter des DKH. Arslan sagt auch, dass die Möglichkeit eines Wegs über den Rand des Geländes der Feuerwache Eins, eine für nicht möglich befundene Variante sei.
Gerda Bogdahn – sie sitzt für die SPD in der Bezirksvertretung Innenstadt-Nord – beruft sich auf die schon gefällte Entscheidung der Bezirksvertretung und sagt, dass der Zaun für dieses Projekt einfach nötig sei.
Dorian Vornweg, stellvertretender Bezirksbürgermeister und CDU-Fraktionschef in der BV-Nord, unterstreicht, dass es nicht um eine reine Abzäunung gehen würde, sondern dass die Aufwertung des Geländes im Vordergrund stehe. Der Schutz dieser auch nicht ganz günstigen Investition sei naheliegend und richtig, sagte Vornweg.
Er habe den nun versperrten Weg selbst öfters genutzt und sieht ein, dass die einzige Alternative, der Weg westlich vom DKH, an die nun entstandene Lage angepasst werden muss. Die Wegeführung soll überarbeitet werden und es soll auch mehr Licht installiert werden – „das ist beschlossen“, so der Christdemokrat. „Aber das dauert eine Weile“, gibt er zu und verweist auf das Tiefbauamt. Einen wirklichen Umweg sehen der Leiter des DKH und die Vertreter der Parteien, CDU und SPD, durch den Zaun aber nicht.
Reaktionen
Michael Sonntag
Dann muss der werte Herr Grade halt einfach mal fünf Minuten früher aufstehen…
John
Warum hat in den 2 Jahren seit dem Beschluss denn noch niemand dafür gesorgt, dass der Alternativweg um das Bad neu gestaltet wird. Wenn es regnet wird aus dem Kiesweg ein riesige Matschpfütze und die Beleuchtung ist auch kacke
Mal abgesehen davon löst ein Zaun keine Problem (das wird Donald Trump auch noch lernen) und die Leute pissen und ticken halt jetzt 20 Meter weiter.