Von Gerd Wüsthoff
Der Spar- und Bauverein eG Dortmund gehört zu den ältesten Wohnungsbaugenossenschaften in Deutschland – nebenbei ist er mit 12.000 Wohnungen die größte deutsche Genossenschaft. Seine Gründung verdankt er sozial verantwortlichen Bürgern und sozialpolitischen Entwicklungen und Entscheidungen im ausgehenden 19. Jahrhundert. Die treibende Kraft zur Gründung war damals Wilhelm Unverhau.
125 Jahre Erfahrung im bedarfsgerechten Wohnungsbau gesammelt
Im Jubiläumsjahr investiert der Spar- und Bauverein eG über 50 Millionen Euro in 111 neue Wohnungen – und 64 weitere sind in Planung. Diese Wohneinheiten sind zum Teil sozial gebunden, um so dem sich verschärfenden Wohnungsmarkt in Dortmund mildernd entgegen wirken.
Es grenzt fast an ein ökonomisches Wunder, schaut man heute auf Spar- und Bau, denn 1945 waren von 4338 Wohnungen und Gewerbeeinheiten lediglich vier Häuser mit 34 Wohnungen der Genossenschaft nicht durch die alliierten Bombardements zerstört worden.
Aus fast allen Bauepochen und Baustilen, seit dem Gründungsjahr, besitzt der Spar- und Bauverein e.G. Häuser, welche von rund 16.000 Personen bewohnt werden.
Der Spar- und Bauverein investiert schon lange und regelmäßig in den Bestand. Die umfangreichen Modernisierungsmaßnahmen in den Altbestand, wie Balkonanbauten, Reduzierung von Barrieren, energetische Ertüchtigung/Einsparung der Gebäude gehört genauso dazu wie gestalterisch wertvolle Farbkonzepte der Fassaden.
Für neun der insgesamt 17 Maßnahmen erhielt der Spar- und Bauverein im Dezember 2017 Förderzusagen von der Stadt Dortmund. Somit werden von der Kreditsumme in Höhe von 5,3 Millionen Euro 830.000 Euro als Tilgungsnachlass erlassen. Insgesamt stehen Spar und Bau über 54 Millionen Euro im Jubiläumsjahr 2018 zur Verfügung, um bedarfsgerecht, mieter- und zukunftsorientiert zu investieren.
Gemeinsam für urbanes, qualitätsvolles Wohnen – lebendiges Gegenmodel zu „Miethaien“
Gemeinsam mit den Mietern mehr erreichen, und um ein gute nachbarschaftliches Miteinander zu schaffen, ist seit der Gründung des Spar- und Bauvereins die Maxime – Quasi ein lebendiges Gegenmodel zu „Miethaien“.
Die Innovations- und Wirtschaftskraft, mit der sich die Genossenschaft zu diesem besonderen Jubiläum präsentiert, hat ihre Wurzeln auch in der Vergangenheit und ist ein Resultat der gesunden Mischung von Tradition und Innovationsbereitschaft. Was sich in lebensfreundlichen Wohnquartieren und geringer Mieterfluktuation zeigt.
„Auch wir erleben gewaltige ökonomischen, ökologische und soziale Veränderungen, die es gilt, in unserem Handlungsspektrum zeitgemäß zu übersetzen. Dazu kultivieren wir eine Veränderungsbereitschaft auf Basis erfolgreicher Erfahrungen und möchten ein Innovationsklima etablieren, ohne das unsere Weggefährten (Mieter, Baugewerbe und Stadt) ihr Vertrauensgefühl und ihre Orientierung verlieren“, erklärt Franz-Bernd Große-Wilde, Vorstandsvorsitzender des Spar- und Bauvereins Dortmund.
Zahlreiche Neubauprojekte der Spar- und Bauverein Dortmund eG
Die 111 Neubauwohnungen liegen am Phoenixsee, in der Reichshofstrasse, im Energie-Plus-Quartier (Daelweg Quartier), am Königswall 44/46, am Teigelbrand, an der Schüruferstrasse und an der Zeche-Kaiser-Friedrich-Starsse.
Mit diesen Projekten, welche die Wohn- und Lebensqualität in den Quartieren nach Ansicht des Bauherren nachhaltig steigern, nimmt Spar- und Bau aktiv Druck aus dem aktuell angespannten Mietmarkt in Dortmund.
Ein weiteres Regulativ im Dortmunder Mietmarkt ist der durchschnittliche Quadratmeterpreis von 4,56 Euro Kaltmiete, welche in rund 10.000 Wohnungen mit rund 12.000 MieterInnen fällig sind.
Um eine Wohnung beim Spar- und Bauverein mieten zu können, sollte man in der Genossenschaft Mitglied sein und die Mindesteinlage von 1300 Euro machen.
Das Traditionsunternehmen will nachhaltig Wohnraum für alle Generationen bieten
Der Spar- und Bauverein sieht sich in der Verantwortung, seinen Beitrag zur Milderung des Klimawandels zu leisten. Das passt zur Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung, macht Große-Wilde, zugleich Vorstandsvorsitzender der deutschen Wohnungsbaugenossenschaften, deutlich.
„Angesichts der Veränderungen, die der demographische und gesellschaftliche Wandel für unsere Gesellschaft bedeutet, müssten heutige Wohnkonzepte flexibel sein: Platz für junge Familien, kleinere Einheiten für Singles, barrierefreie Grundrisse für ältere Menschen“, betont Große-Wilde.
„Spar- und Bau ist stets bestrebt, beste Voraussetzungen für ein gutes soziales Miteinander und eine weitsichtige Ergänzung des genossenschaftlichen Wohnungsbestandes zu sorgen.“
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Reader Comments
Bebbi
Ich würde Genossenschaften nicht als Unternehmen bezeichnen, aber gut. Falsch ist aber definitiv:
Die Mitgliedschaft kann mit 2 Jahren Vorlauf zum Ende des Geschäftsjahres gekündigt werden (§ 7 der Satzung). Dann verliert man nach § 17 sein Wohnberechtigung nach § 14. (aktuell kann man nur einen Geschäftsanteil über 1.300 € erwerben – das nur am Rande.
Es kann (!) ein Gewinnanteil von höchstens 4 % ausgezahlt werden (§ 41). Eine Festverzinsung über 10 Jahre gibt es nicht.
http://www.sparbau-dortmund.de/fileadmin/user_upload/Genossenschaft/Downloadcenter/Satzung_Stand_2015.pdf