Glaubt man Wikipedia, dann wurde schon vor 5000 Jahren in Mesopotamien so etwas wie Karneval gefeiert. Dort wurde unter der Regentschaft des Priesterkönigs Gudeas ein siebentägiges Fest gefeiert wurde. Alte Inschriften sagen: „Kein Getreide wird an diesen Tagen gemahlen. Die Sklavin ist der Herrin gleichgestellt und der Sklave an seines Herrn Seite. Die Mächtige und der Niedere sind gleich geachtet.“ Das hört sich gut an und sollte für alle Tage im Jahr gelten.
Rosenmontagszug erlebt an der Münsterstraße seinen ersten Höhepunkt
Wenn an Rosenmontag der Karnevalsumzug über die Münsterstraße zieht, dann erlebt er dort einen seinen Höhepunkte. Hier ist es voll, es ist eng, weil die Bebauung dicht an die Straße reicht. Und die Nordstädterinnen und Nordstädter sind immer dabei wenn es etwas zu feiern gibt. Egal welchen Ursprung das Fest hat. Wie jedes Jahr trifft der Zug entgegen der Planung viel später als erwartet ein.
Sechzehn Wagen sind in diesem Jahr unterwegs durch die Einkaufstraße im Dortmunder Norden. Viele Mitglieder der Karnevalsvereine sind in Fußgruppen unterwegs. Der Freie Spielmannszug Dortmund-Nord marschiert an der Spitze des Umzugs.
Die zahlreichen Kinder in der Nordstadt freuen sich über den Bonbon-Regen
Rechts und links stehen Clowns, Marienkäfer, Panzerknacker, Piraten und Zombies Spalier. Viele Kinder stehen unter den Narren und die sind vor allem auf eines spitz – „Kamelle“, oder wie der Westfale sagt „Bömskes.“
Schirme werden verkehrt herum in die Luft gehalten um möglichst viel von dem Zuckerregen zu ergattern. Der prasselt reichlich auf die zahlreichen Zuschauer nieder, einige davon kostümiert, viele in Alltagskluft.
Ein Austausch unter den Kulturen findet statt, die Biene plaudert mit dem Marienkäfer, die „Transe“ mit dem „Knastbruder.“ Migrationshintergründe verschwinden in den Hintergrund.
Das Motto des Zuges hat in diesem Jahr die Kommunalwahl zum Thema
Rein faktisch beschäftigt sich der diesjährige Umzug mit der Wahl des Oberbürgermeisters und des Rates der Stadt. US-Präsident Barack Obama und die NSA-Affäre spielen auch eine Rolle. Doch dass interessiert nur am Rande.
Hauptsache es ist etwas los. Für die Kinder ist so ein Ereignis wichtig, dass wissen auch deren Eltern. Die lassen sich auch von der ausgelassenen Stimmung ihrer Sprößlinge anstecken. Der Zug zieht vorbei, weiter in die Innenstadt. Am Ende kommen die Kolonnen der EDG mit Kehrmaschinen und Personal am Besen und beseitigen das Wenige, was vom Zug übrig geblieben ist.