Stadtgestaltende und Kulturschaffende knüpfen starke Bande

Das „Trash Up!“-Sommerfest im Zeichen von Vernetzung und Zusammenarbeit im Unionviertel

Die bisherigen Gastgebenden waren neben den Urbanisten auch der Unverpacktladen und Verein Frau Lose und der Innovationsraum Projektor.
Die bisherigen Gastgebenden waren neben den Urbanisten auch der Unverpacktladen und Verein Frau Lose und der Innovationsraum Projektor. Foto: Die Urbanisten e.V.

Auf Initiative der Urbanisten findet am 19. August 2023 ein Sommerfest mit und für das Viertel auf dem Gelände des Union Gewerbehofes statt. Das Besondere: Das Programm entwickeln Kunst- und Kulturschaffende, Stadtgestaltende, Nachhaltigkeitsinitiativen, lokale Vereine, Organisationen und Unternehmen sowie interessierte Bürger*innen gemeinsam. In Fortführung der Nachhaltigkeitsmesse Trash Up!, die das DEPOT Dortmund seit 2016 in Kooperation mit dem Verein veranstaltet, wird das Kreativ- und Nachhaltigkeitnetzwerk gestärkt. So werden Veranstaltungen zu Themen wie Kunst & Stadtentwicklung, Ressourcenschutz im Alltag, Mobilitätswende und Selbermachen auf die Beine gestellt und mit kulturellen Programmpunkten angereichert. Auch das Sommerfest im August lebt von der Mitgestaltung der Menschen.

Austauschmöglichkeiten und Vernetzungsräume wurden in den letzten Jahren weniger

Hintergrund des Projekts sind die Entwicklungen des ehemaligen Stadtumbaugebiets Rheinische Straße, das im Zuge der Europäischen Kulturhauptstadt RUHR.2010 als Kreativ.Quartier Unionviertel ausgerufen wurde. Investitionen der öffentlichen Hand schufen einen neuen lebenswerten westlichen Zugang zur Innenstadt, der durch das Eingangstor Dortmunder U gekrönt wird.

Am Ende der Rheinischen Straße – westlich der Dorstfelder Brücke im Unterbezirk Union, der durch ein großes ehemaliges Stahlwerk geprägt ist – sah man jedoch kaum etwas von den Zukunftsinvestitionen. Rund um den Union Gewerbehof für umwelt- und sozialverträgliche Techniken – in den 1980ern durch die späteren Nutzer*innen entstanden – blieb städtebaulich alles beim Alten. Das aber setzte kreative Energie frei.

Hier entwickelten sich in Tradition selbstverwalteter Strukturen neue Netzwerke und Projekte, um Stadtentwicklung selbst zu betreiben. Die Neue Kolonie West organisierte gemeinsame Events und öffnete die teilweise unbekannten Räume der Kreativen. Der Rheinische Straßen e.V.bildete eine Bürgerversammlung, die den Stadtumbau aus Sicht der Menschen vor Ort aktiv begleitete. Dazu gehörte auch die AG Zwischennutzung. Die Unionviertelzeitung entstand als Informationsblatt aus dem Quartier für das Quartier.

Die Stadtteilgenossenschaft InWest wurde gegründet und förderte die kreative Nutzung von Leerstand und die Unterstützung vieler Gründer*innen. Die Stadtteilseite unionviertel.de bildete die Vielfalt und Lebendigkeit auch im digitalen Raum ab. Die runden Tische sorgten für zusätzliche Vernetzung in die Strukturen der Kunst- und Wirtschaftsförderung und beim Straßenfest am Adlerstern kamen alle zusammen. Diese positiven Entwicklungen, die Austauschgelegenheiten und Vernetzungsräume für Stadt- und Kulturgestaltende wurden in den letzten Jahren -auch coronabedingt- jedoch weniger. Heute sind die Akteur*innen mal mehr und mal weniger vernetzt und es gibt kaum gemeinsame Anlässe zur Zusammenarbeit.

Kollaboratives Sommerfest als Höhepunkt einer Netzwerkoffensive

Mit finanzieller Unterstützung im Rahmen des Programms „Kreativ.Quartiere Ruhr“, gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und umgesetzt von ecce – european centre for creative economy GmbH, plant der gemeinnützige Verein deshalb eine Netzwerkoffensive, die im kollaborativ gestalteten Sommerfest im August mündet.

Die bisherigen Gastgebenden waren neben den Urbanisten auch der Unverpacktladen und Verein Frau Lose und der Innovationsraum Projektor.
Die bisherigen Gastgebenden waren neben den Urbanisten auch der Unverpacktladen und Verein Frau Lose und der Innovationsraum Projektor. Foto: Die Urbanisten e.V.

Die Urbanisten möchten die vorhandenen Strukturen im Unionviertel reaktivieren und weitere Aktive und Interessierte einbinden. Seit Oktober 2022 finden dazu alle zwei Monate offene Netzwerktreffen an verschiedenen Orten statt.

Die bisherigen Gastgebenden waren neben den Urbanisten auch der Unverpacktladen und Verein Frau Lose und der Innovationsraum Projektor. Während das erste Netzwerktreffen im Zeichen von Austausch, Kennenlernen und Ideenfindung stand, ging es beim zweiten und dritten Treffen im Dezember 2022 und Februar 2023 bereits konkreter in die Programmplanung.

Die wertvollen Impulse und der konkrete Mitgestaltungswille von Initiativen, Organisationen, Unternehmen und Einzelpersonen reichern diesen Prozess an und schon jetzt entstehen wertvolle Ideen und Kooperationsmöglichkeiten für ein lebendiges Unionviertel.

Das nächste Treffen, zu dem alle herzlich eingeladen sind, die sich beim Sommerfest aktiv beteiligen wollen, findet am 20. April 2023 von 18:00 bis 20:00 Uhr in der Kantine des Union Gewerbehofes, Huckarder Straße 10-12, statt. Bei dem Treffen wird das bisherige Programm sowie die nutzbaren Räume besprochen. Zudem werden weitere Ideen aufgenommen und in konkrete Programmpunkte überführt. Auch die Mitwirkungsmöglichkeiten am Festivaltag sollen Thema sein. Es wird um Anmeldung unter https://dieurbanisten.de/termine/netzwerktreffen-4-im-union-gewerbehof/ gebeten!

Mehr Informationen zum Projekt sind zu finden unter dieurbanisten.de/(…)trashupsommerfest

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