Was hat der 4. April 2006, an dem Mehmet Kubaşik in seinem Kiosk im Dortmunder Norden von Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt erschossen wurde, mit unserer gegenwärtigen Gesellschaft zu tun? Die Performance „Protokolle der Sprachlosigkeit – HER.STORY“ möchte einen Raum des Gedenkens und der Auseinandersetzung schaffen. Denn viel zu schnell sind die vielen Opfer rechtsradikaler Gewalt aus den Nachrichten und den Erinnerungen der Öffentlichkeit verschwunden.
Nach der Vorstellung am Sonntag wird es ein Nachgespräch geben
Das theatrale Totengebet handelt von Familie Kubaşik, die vom Tod Mehmets bis 2011, als der NSU aufflog, in Angst lebte. Hier werden auch persönliche Geschichten und Erfahrungen von Frauen, die aus der rechtsextremen Szene ausgestiegen sind, beleuchtet.
Durch die Verbindung von Theater, Bewegung und Interviews entsteht ein vielschichtiges Bild der weiblichen Perspektive auf rechtsradikale Gewalt und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft. So soll gemeinsam nach Antworten gesucht und eine Stimme für die Opfer rechtsradikaler Gewalt erhoben werden.
„Protokolle der Sprachlosigkeit“ feiert am kommenden Freitag, den 19. April 2024 um 20 Uhr Premiere im Theater im Depot in der Immermannstraße in der Nordstadt. Eine weitere Vorstellung ist für Sonntag, den 21. April 2024 um 19 Uhr geplant. Hier soll es nach der Aufführung auch noch einen Dialog mit den Zuschauer:innen geben.
Das Stück dauert circa 60 Minuten und ein Ticket kostet regulär 15 Euro, ermäßigt 10 Euro.