Das „Forum Stadtbaukultur“ feiert Jubiläum: Es ist genau 20 Jahre her, dass das Gremium zum ersten Mal über gutes Planen und Bauen in Dortmund diskutierte. Als die Politik 2003 die Einrichtung des Forums beschloss, befand sich die Stadt im Aufbruch. Überall waren städtebauliche, wirtschaftliche und soziale Wandlungsprozesse im Gang. Das neue Format sollte eine Plattform für den Austausch und das Ringen um Grundsätze und beste Ideen werden. Die Ziele: den Wandel in der Stadt offen und mit kritischem Blick begleiten. Dies hat das Forum innerhalb kürzester Zeit erreicht. Es wird von Stadtverwaltung, Berufsverbänden und Hochschulen gemeinsam veranstaltet.
Jubiläumveranstaltung des Forums am 28. August um 18.30 Uhr
„Das Forum Stadtbaukultur ist aus dem fachlichen Diskurs zu aktuellen Themen der Dortmunder Stadtentwicklung seit langem nicht mehr wegzudenken“, unterstreicht Planungsdezernent Stefan Szuggat. „Es schärft maßgeblich das Bewusstsein für unsere lokale Baukultur und all die Themen, die dazu gehören. Denn eines ist klar: wir müssen und sollten einen hohen Anspruch an unsere gebaute Umwelt haben.“
Die Jubiläumsausgabe des Forum Stadtbaukultur am 28. August um 18.30 Uhr im Baukunstarchiv NRW (Ostwall 7, 44135 Dortmund) wirft einen Blick zurück und nach vorn. Zunächst geht es um die großen Themen der vergangenen zwei Dekaden. Reiner Nagel von der Bundesstiftung Baukultur in Potsdam legt den Fokus auf Stadtplanung und Architektur heute.
Im Anschluss diskutieren Ullrich Sierau, ein maßgeblicher Initiator des Forums, der derzeitige Planungsdezernent Stefan Szuggat sowie Landschaftsarchitektin Christine Wolf zu relevanten Themen aktueller Stadtplanung. Interessierte können sich noch bis zum 24. August 2023 per Mail (forum-stadtbaukultur@dortmund.de) anmelden. Der Eintritt ist frei.
Fachpublikum und Stadtgesellschaft treffen sich
Die Veranstaltungen des Forums bieten eine ausgewogene Mischung aus fachlich fundierten Impulsvorträgen, Raum für den Diskurs – und die Möglichkeit, zu aktuellen Themen und Projekten der Stadtentwicklung mit Expert*innen und Beteiligten ins Gespräch zu kommen. Dabei kommen sie ganz ohne die Regularien formeller Planungsinstrumente aus.
„Die Diskussion auf Augenhöhe ist ein wichtiges Anliegen, damit möglichst viele Menschen teilhaben können an den Entwicklungen in und für Dortmund. Gerade bei stadtgesellschaftlich relevanten Themen kann die Öffentlichkeit Impulse und Perspektiven einbringen, die von einem reinen Fachpublikum vielleicht übersehen oder anders gewichtet worden wären“, sagt Birgit Niedergethmann, die derzeit bei der Stadt für das Forum Stadtbaukultur – unterstützt von Maik Draxler – verantwortlich ist.
In den zwei Jahrzehnten hat das Forum exakt 134 Veranstaltungen auf die Beine gestellt. Manche Themen sind auch heute noch hochaktuell, etwa die Wohnraumversorgung in Dortmund oder die Zukunft der City. Andere Themen wurden vor dem Hintergrund wichtiger Ereignisse wie der Fußball-WM 2006 oder der Kulturhauptstadt RUHR.2010 diskutiert.
Immer wieder wurden herausragende Projekte der Stadtentwicklung vorgestellt, besprochen und nicht selten unter Berücksichtigung der so gewonnenen Eindrücke durch die Planer*innen weiterentwickelt. Prominente Beispiele sind die Thier-Galerie, das Dortmunder U, das PHOENIX-Projekt oder das Areal rund um den Hauptbahnhof.
Mit Einfluss und der Zeit oft voraus
Viele Zukunftsthemen hat das Forum schon früh behandelt: etwa die Wichtigkeit von Freiräumen und Entsiegelung. Nachhaltigkeit in Architektur und Städtebau wurde im Forum vielfach eingefordert und wird auch künftig einen hohen Stellenwert einnehmen. Auch die umweltfreundliche Mobilität bleibt ein Dauerthema.
Spielstätte der Veranstaltungsreihe ist das aufwändig renovierte Baukunstarchiv NRW – ein Ort mit Symbolkraft für das Thema Baukultur. Denn nur durch den öffentlichen Diskurs – auch im Forum Stadtbaukultur – konnte der bereits beschlossene Abriss des Gebäudes verhindert werden.
Dass sich der engagierte Einsatz für ein identitätsstiftendes Stück städtische Baukultur gelohnt hat, belegt ein hervorragend instandgesetztes und gut ausgelastetes Ausstellungs- und Veranstaltungsgebäude, in dem das Forum Stadtbaukultur gerne und häufig zu Gast ist.
Andere, einmalige Veranstaltungsorte für das Forum waren etwa das Dortmunder Stadion oder der Skywalk auf PHOENIX West. Auf große Resonanz stoßen immer wieder auch die Stadtspaziergänge, etwa durch das Unionviertel oder im Kontext der ruhrgebietstypischen Trinkhallenkultur.
Die Zukunft des Forums
Wie kann man gestalterische Qualität erhalten und sichern? Auch damit setzt sich das Forum auseinander. „Niemand baut nur für sich selbst. Jedes realisierte Gebäude ist ein Stadtbaustein, der den öffentlichen Raum und damit das Lebensumfeld aller Dortmunder*innen mitgestaltet“, stellt Birgit Niedergethmann heraus, die im Stadtplanungs- und Bauordnungsamt für den Bereich Städtebau und Bauleitplanung zuständig ist.
Die Dortmunder Stadtplanung steht weiterhin vor großen Zukunftsaufgaben. Innenstadtnah sollen weitläufige Flächen grundlegend neugestaltet werden. Der Bedarf für planerische und bauliche Qualitäten ist also groß, und das Bekenntnis zu gutem Planen und Bauen gilt unverändert.
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Forum Stadtbaukultur diskutiert das „Bauen für Kinder“ (PM)
Das Forum Stadtbaukultur nimmt am Montag, den 30. Oktober die Vielfalt der Gestaltungsmöglichkeiten und die komplexen Anforderungen in den Blick, wenn es darum geht, eine Tageseinrichtung für Kinder neu zu bauen oder zu erweitern.
Mit dem Konzept des „Kindergartens“ reformierte der Thüringer Pädagoge Friedrich Fröbel 1840 die traditionellen Modelle der „Kleinkinderschule“ und der „Kleinkinderbewahranstalt“. Als Herleitung diente ihm der Garten, in dem Pflanzen gepflegt und gehegt werden. Noch heute ist der Begriff im internationalen Sprachgebrauch fest verankert. Längst sind aus den Kindergärten Bildungseinrichtungen geworden, die Tageseinrichtungen für Kinder, kurz TEK. Aktuell gibt es in der Stadt 287 TEK, davon 178 in freier Trägerschaft und 109 im städtischen Eigenbetrieb FABIDO.
Beim Forum Stadtbaukultur werden anhand mehrerer Beispiele die breiten Aufgaben und Möglichkeiten bei einer solchen Bauaufgabe vorgestellt und diskutiert, sowohl hinsichtlich der pädagogischen Ausrichtung als auch in der architektonischen Raumkomposition. Eingeschossige Kindertagesstätten auf der grünen Wiese werden heute von nachverdichteten Umbauten im gewachsenen Stadtteil oder von Aufstockungen und Erweiterungsbauten abgelöst. Wie dies gelingen kann, zeigt Eva Reber mit dem Um- und Erweiterungsbau zum neuen SOS-Kinderdorf Dortmund.
Projekte von KUHN UND LEHMANN Architekten finden Antworten auf schwierige Randbedingungen und eine angemessene Haltung zu Nachhaltigkeit und Ressourcenkreisläufen.
Am Beispiel der 2020 mit dem Kita-Preis des Landes NRW ausgezeichneten Kindertagesstätte St. Konrad in Neuss präsentiert Professor Paul Böhm, wie ein Ensemble aus Pfarrsaal und Kindergarten einen neuen Platzraum definiert.
Das Forum Stadtbaukultur mit dem Thema „Bauen für Kinder“ im Baukunstarchiv NRW (Ostwall 7, 44135 Dortmund) beginnt am Montag, den 30. Oktober um 18:30 Uhr. Um eine verbindliche Anmeldung per E-Mail an forum-stadtbaukultur@dortmund.de wird gebeten. Die Vergabe der Plätze folgt der Reihenfolge der eingehenden Anmeldungen. Alternativ kann die Veranstaltung auch über diesen Link direkt gebucht werden: https://doo.net/veranstaltung/143357/buchung
Forum Stadtbaukultur diskutiert über Künstliche Intelligenz in Architektur und Stadtplanung (PM)
Das Forum Stadtbaukultur nimmt am Montag, 22. Januar um 18:30 Uhr den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Planung von Gebäuden, Landschaften und öffentlichen Räumen in den Blick.
Spätestens seit der Veröffentlichung von ChatGPT ist Künstliche Intelligenz in aller Munde. Auch die Bundesregierung sendet mit der bereits 2018 verabschiedeten nationalen KI-Strategie und dem jüngst vorgestellten KI-Aktionsplan deutliche Signale.
Schon 2019 diskutierte das Forum Stadtbaukultur Dortmund die Digitalisierung in der Stadtplanung und fragte, ob sich dadurch Planungsprozesse schneller und effektiver gestalten lassen. Nun scheint der nächste gewaltige Entwicklungssprung die Branche endgültig zu revolutionieren.
Welche Auswirkungen und welchen Einfluss haben diese Entwicklungen für das Planen und Bauen? Welche Anwendungsmöglichkeiten für KI stehen in Architektur und Stadtplanung im Raum? Was genau ist eigentlich unter Künstlicher Intelligenz zu verstehen? Unter anderem darum soll es beim Forum Stadtbaukultur gehen.
Fundierte und breit gefächerte Informationen
Das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) beschäftigt sich bereits seit über 30 Jahren mit dem Thema. Dr. Martin Memmel wird Grundlagen erläutern und einen ersten Bezug zur Stadtentwicklung herstellen. Anika Meisters von der Firma syte GmbH aus Münster stellt verschiedene Einsatzmöglichkeiten von KI bei der Flächen- und Potenzialanalyse von Immobilien vor und hat dabei auch Dortmund im Blick. Im Anschluss referiert Viktor Nachtigall (it – stands for itself UG in Hamm) über Nutzen und Herausforderungen von KI in der Planungspraxis des Hochbaus.
Das Forum Stadtbaukultur mit dem Thema „Künstliche Intelligenz in der Planung – Chance oder Bedrohung?“ findet dieses Mal im Westfälischen Industrieclub (Markt 6, 44137 Dortmund) statt. Der Termin ist am Montag, den 22. Januar um 18:30 Uhr. Eine Anmeldung ist nicht nötig.
Hintergrund: Forum Stadtbaukultur
Das Forum Stadtbaukultur Dortmund widmet sich inzwischen seit 20 Jahren aktuellen Themen der Stadtentwicklung und beleuchtet Aufgaben, Projekte und Herausforderungen. Es bietet Fachleuten und interessierten Bürger*innen die Plattform für einen breiten öffentlichen Diskurs. Die Mitgestaltung der städtischen Lebensumwelt mit all ihren Komponenten ist ein besonderes Anliegen. Infos auch unter http://www.dortmund.de/forumstadtbaukultur.
Forum Stadtbaukultur lädt im Mai zum Spaziergang auf PHOENIX West ein (PM)
Das Forum Stadtbaukultur geht auf Exkursion: Ein Spaziergang auf PHOENIX West mit Zwischenstopps an prägnanten neuen Gebäuden bietet diesmal den Rahmen für den Austausch über die Baukultur, und zwar am Montag, 27. Mai, von 18 bis 20 Uhr.
Der Dreiklang von PHOENIX West – Hörde Zentrum – PHOENIX See gilt als beispielhaftes Projekt eines gelungenen Strukturwandels. 2001 endete die Geschichte des Stahlstandortes Hörde. Damit begann die bauliche Transformation zweier großer Industrieareale. Entstanden ist die Kombination aus urbanem, historisch gewachsenem Kern, einem Gewerbe-, Freizeit- und Kulturstandort sowie einem hochattraktiven Wohn-, Kultur- und Dienstleistungsstandort am See.
Mehr als 100 Firmen auf PHOENIX West
Dieses einzigartige Projekt ist 2018 mit dem deutschen Städtebaupreis ausgezeichnet worden. Die insgesamt etwa 110 Hektar des ehemaligen Hochofenareals (PHOENIX West) wurden aufwendig saniert, aufbereitet und für neue Nutzungen erschlossen. Am historischen Industriestandort entstand ein modernes Gewerbegebiet, das den Stadtteil Hörde zukunftsweisend belebt.
Mittlerweile sind auf PHOENIX West bereits über 100 Firmen mit mehr als 4.000 Beschäftigten tätig. Dazu zählen neben innovativen Unternehmen aus den Branchen IT, Produktionstechnologie sowie Mikro- und Nanotechnologie auch überregional tätige Dienstleistungsunternehmen.
Schon einmal, im Jahr 2017, waren Teilnehmer*innen des Forum Stadtbaukultur Dortmund unterwegs auf PHOENIX West. Um die Weiterentwicklung dieses städtebaulichen Vorzeigeprojektes in den Blick zu nehmen, gibt es jetzt erneut einen Stadtspaziergang mit Architekturführung.
Nach einer kurzen thematischen Einführung durch die Leiterin des Stadtplanungs- und Bauordnungsamtes, Birgit Niedergethmann, geht es zu Fuß durch das Quartier. Zwischenstopps mit fachkundigen Erläuterungen zur Konzeption und Gestaltung sind geplant am PHOENIX Werk sowie an den Zentralen von Amprion, Bechtele und Materna.
Treffpunkt erst mit der Anmeldebestätigung
Den genauen Treffpunkt für den Spaziergang mit dem Forum Stadtbaukultur am Montag, 27. Mai, zwischen 18 und 20 Uhr erfahren Teilnehmer*innen, nachdem sie sich zur Veranstaltung angemeldet haben. Das Kontaktformular ist zu finden unter dortmund.de/forumstadtbaukultur.
Hintergrund: Forum Stadtbaukultur
Das Forum Stadtbaukultur Dortmund widmet sich inzwischen seit 20 Jahren aktuellen Themen der Stadtentwicklung und beleuchtet Aufgaben, Projekte und Herausforderungen. Es bietet Fachleuten und interessierten Bürger*innen die Plattform für einen breiten öffentlichen Diskurs. Die Mitgestaltung der städtischen Lebensumwelt mit all ihren Komponenten ist ein besonderes Anliegen. Infos auch unter dortmund.de/forumstadtbaukultur.
Forum Stadtbaukultur diskutiert über den „Bau-Turbo“ (PM)
Das Forum Stadtbaukultur setzt sich am Montag, 30. September, mit dem „Bau-Turbo“ auseinander. „Neues im Planen und Bauen“, darum geht es ab 19 Uhr in der Werkhalle im Union-Gewerbehof.
Im November 2023 haben sich Bund und Länder verständigt, Planungs- und Genehmigungsprozesse spürbar zu beschleunigen. Der „Bau-Turbo-Pakt“ soll dafür sorgen, dass Baulücken rasch genutzt, Dächer bebaut oder brachliegende Flächen in Wohnraum umgewandelt werden können. Ziel ist zudem ein Abbau von Bürokratie, vor allem durch verstärkte Nutzung digitaler Anwendungen.
Als zentraler Bestandteil des Paktes wurde nun eine umfassende Überarbeitung des Städtebaurechts verabschiedet. Bundesbauministerin Klara Geywitz kündigt dazu an: „Mit dieser großen Novelle des Baugesetzbuches schaffen wir den rechtlichen Rahmen zur Realisierung des Deutschland-Tempos im Bau. Planen, Genehmigen und Bauen werden bürokratieärmer und moderner. Das spart Zeit und Kosten.“
Vorreiter im Ruhrgebiet
Auf dem Weg dahin wurde mit XPlanung bereits ein Datenstandard als gemeinsame Sprache in der Planung eingeführt. Felix Appel und Katrin Sommer von der Stadtverwaltung beschreiben, wie sich Dortmund hier zu einem Vorreiter im Ruhrgebiet entwickelt hat. Ambitionierte Architekturbüros setzen zudem verstärkt auf die digitale Vernetzung von Planungs-, Bau- und Bewirtschaftungsprozessen von Gebäuden. Über die Chancen des Building Information Modeling (BIM) wird die Dortmunder Architektin Tina Drahtler referieren, bevor der Chef der Dortmunder Bauaufsicht Ludger Deimel über das Modellprojekt des digitalen Baugenehmigungsverfahrens informiert.
Nicht zuletzt die Dringlichkeit der Dekarbonisierung in der Energiewirtschaft und im Bauwesen erfordert es, Planungsverfahren zu beschleunigen. Neben BIM soll auch das erwartete Gesetz zum sogenannten Gebäudetyp E dazu beitragen. Die Akteure aus der Bau- und Planungsbranche werden ermutigt, kreativ und kostengünstig zu planen und zu bauen. Hierfür hat das Bundesministerium jüngst eine Leitlinie und Prozessempfehlung veröffentlicht, über die Prof. Werner Langen von der Kanzlei Kapellmann und Partner als maßgeblich daran Beteiligter referiert. Und auch das Plenum ist eingeladen, sich in den Diskurs einzubringen.
Anmeldung erforderlich
Das Treffen findet statt am Montag, 30. September, ab 19 Uhr im Union-Gewerbehof (Werkhalle), Huckarder Straße 10-12 in 44147 Dortmund. Eine Anmeldung ist erforderlich, alle weiteren Infos im beigefügten Flyer oder unter http://www.dortmund.de/forumstadtbaukultur.
Radwege planen: Lieber lang und gründlich oder „schnell und schmutzig“? Forum Stadtbaukultur diskutiert den Weg Dortmunds zur Fahrradstadt (PM)
Der Radverkehrsanteil soll bis 2030 auf 20 Prozent wachsen. Vor allem mehr und sichere Radwege sollen dafür sorgen. Welcher Weg zu diesem Ziel ist richtig? Das Forum Stadtbaukultur diskutiert das Thema am nächsten Montag.
Neue „Velo-Routen“ sollen Vororte und Zentrum besser miteinander verknüpfen. Für die meisten anderen Straßen aber gilt: ein fahrradgerechter Umbau wird erst geprüft, wenn dort die nächsten Kanalarbeiten o.ä. anstehen. Der Radschnellweg RS1 kommt aus Sicht vieler Fahrradfans nicht schnell genug voran. Woran liegt das und wie könnte die Verkehrswende wieder beschleunigt werden?
Ginge es nicht auch mal „quick & dirty“, wenn die Ziele hoch sind und die Zeit zur Umsetzung knapp ist? Vielleicht hilft ein Blick über die Grenzen. Der Architekt und Stadtplaner Stefan Bendiks stellt im Rahmen seines Vortrags „Entwerfen für mehr Radverkehr“ Projekte aus Österreich und Belgien vor – von „simply simple“ bis „pretty perfect“.
Mit „quick & dirty“ zur schnellen Verkehrswende?
Zusammen mit Aglaée Degros leitet Stefan Bendiks das Planungsbüro Artgineering (www.artgineering.eu) mit Niederlassungen in Graz und Brüssel. Seine Projekte bewegen sich stets an der Schnittstelle von Städtebau, Verkehrsplanung und Landschaftsarchitektur. Bei seinen Projekten geht es neben der Funktionalität auch immer um die Qualität des Öffentlichen Raumes. Für die Stadt Graz hat er die „Radoffensive Graz“ geplant, für die Provinz Flandern ein einfach zu verstehendes Regelwerk zeitgemäßer Radinfrastruktur entwickelt.
Bendiks verwandelt Parkplätze zu Stadtparks und denkt Verkehrsraum als städtischen Raum. Er zeigt in seinem Vortrag sowohl temporäre, als auch dauerhaft angelegte Entwürfe, Experimente und Best-Practice-Beispiele. Wie perfekt muss der Entwurf sein, wo sind auch mal Experimente oder temporäre „quick & dirty“-Lösungen vorzuziehen.
In der anschließenden Podiumsdiskussion, unter anderem mit mehreren Vertreter*innen der Stadtverwaltung, geht es dann um die Übertragbarkeit der gezeigten Projekte auf Dortmund, die Möglichkeiten zur Beschleunigung der Verkehrswende in der Stadt und das Erreichen der selbst gesteckten Ziele. Und wie immer kommt schließlich auch das Publikum zu Wort.
Das Forum Stadtbaukultur kommt am Montag, 28. Oktober, von 18:30 bis ca. 20:30 Uhr zusammen. Austragungsort ist wieder das Baukunstmuseum NRW (Ostwall 7, 44135 Dortmund). Alle, die sich für das Thema interessieren, sind zur Teilnahme eingeladen. Aus Kapazitätsgrünen ist eine Anmeldung erforderlich. Das Kontaktformular ist zu finden unter dortmund.de/forumstadtbaukultur.
Hintergrund: Forum Stadtbaukultur
Das Forum Stadtbaukultur Dortmund widmet sich inzwischen seit 20 Jahren aktuellen Themen der Stadtentwicklung und beleuchtet Aufgaben, Projekte und Herausforderungen. Es bietet Fachleuten und interessierten Bürger*innen die Plattform für einen breiten öffentlichen Diskurs. Die Mitgestaltung der städtischen Lebensumwelt mit all ihren Komponenten ist ein besonderes Anliegen. Infos auch unter dortmund.de/forumstadtbaukultur.
Kunst in offenen und geschlossenen Räumen ist Thema des nächsten „Forum Stadtbaukultur“ (PM)
Das nächste „Forum Stadtbaukultur“ findet am Montag, 2. Dezember, im Baukunstarchiv NRW statt. Das Thema: Kunst in offenen und geschlossenen Räumen.
Kunst und Architektur sind eine faszinierende Kombination. Die beiden Disziplinen bereichern sich gegenseitig und erzeugen ein besonderes Spannungsfeld. Am Montag, 2. Dezember, kommen die Gäste des Forums Stadtbaukultur in den Genuss beeindruckender Vorträge von zwei Künstlern, die sich intensiv mit diesem Thema auseinandersetzen.
Der Düsseldorfer Künstler Horst Gläsker bereichert den öffentlichen Raum auf vielfältige Weise – von Tanz und Musik bis hin zu Skulptur und Malerei. Seine Werke sind nicht nur visuelle Erlebnisse, sondern auch interaktive Begegnungen, die die Betrachter*innen in eine Welt der Farben und Formen entführen.
Sebastian Freytag untersucht in seiner künstlerischen Arbeit den öffentlichen Raum. Er betreibt seit 2018 eine künstlerische Recherche zur Kunst am Bau der 1950er bis 1970er-Jahre und stellt darin Fragen zur Rekontextualisierung der historischen Werke.
Der anschließende Rundgang durch Horst Gläskers Ausstellung „Farbe – Raum – Seele“ bietet Besucher*innen die Möglichkeit, anhand zahlreicher Modelle das Zusammenspiel von Kunst und Architektur zu erleben.
Die Veranstaltung wird organisiert vom BDA Dortmund Hamm Unna. Beginn ist um 19 Uhr im Gartensaal im Baukunstarchiv NRW, Ostwall 7, 44135 Dortmund.
Mehr Informationen unter Forum Stadtbaukultur:
https://www.dortmund.de/themen/planen-und-bauen/stadtplanung/forum-stadtbaukultur/
Unter dem Link können sich Besucher*innen auch anmelden.
Was ist das Forum Stadtbaukultur?
Das Forum Stadtbaukultur Dortmund greift aktuelle Themen der Stadtentwicklung auf, bietet eine Plattform für einen breiten und nachhaltigen öffentlichen Diskurs und begleitet damit die rasanten Entwicklungen in unserer Stadt. Das Format schafft in Vorträgen ein Bewusstsein für die Vielfältigkeit der Aufgaben und Planungsprozesse sowie deren Ergebnisse und bietet Platz für einen fachlichen Austausch. Längst hat sich das Forum Stadtbaukultur als wichtiger Bestandteil der Stadtentwicklungsdiskussion etabliert und ist als Medium der Dortmunder Planungskultur anerkannt.