Von Joachim vom Brocke
Das Buch ist 232 Seiten schwer, enthält ganz viele Bilder und Zeichnungen sowie viele lobende, aber auch kritische Beiträge von annähernd 30 Autoren. „Phoenix – Eine neue Stadtlandschaft in Dortmund“ ist der Titel des Werkes. Dokumentiert wird das größte und bedeutendste Konversionsprojekt in der Region, die Verwandlung von zwei großen Stahlarealen mit Phoenix West als Technologiepark und dem Phoenix-See als städtebaulichem Ensemble, wo nach dem rauchenden Stahlwerk eine neue Stadt- und Parklandschaft entstanden ist.
Viele Kritiker: „Das wird nix“ – eher negative Stimmung zum Start
Kaum einer mag glauben, dass inzwischen fast zwei Jahrzehnte vergangen sind. OB Ullrich Sierau erinnerte daran, dass im Februar 2000 auf einer Pressekonferenz die Pläne erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurden. „Ein Projekt, was wieder nix wird“, gab Sierau die damals eher negative Stimmung aus der Bevölkerung wieder.
Doch die Zahl der Skeptiker schrumpfte inzwischen. „Phoenix West“, so der OB, habe sich hervorragend entwickelt und er rechnet damit, dass in diesem Technologiepark „um die 10 000 Arbeitsplätze entstehen werden“.
Der durch Neubauten refinanzierte Phoenix-See sei bei sehr vielen Ausflüglern beliebt und werde „extrem als Veranstaltungsort angenommen“, auch wenn manche von einer „Pfütze“ sprechen. Bei beiden Projekten handele es sich um einen „Strukturwandel zum Anfassen“.
Von Anfang an gab es eine große Begeisterung unter Baufachleuten
Als „total spannend“ beschrieb Mitherausgeber Stadtrat Ludger Wilde das Buch. Wilde machte drei Blüten für die Entwicklung der Stadt aus: das Mittelalter mit Dortmund als freie Reichs- und Hansestadt, die Zeit der Industrialisierung, die dritte Blüte hingegen werde vorbereitet: „Es wird weitergehen“.
Rückblickend freute sich Ludger Wilde über die gute Zusammenarbeit und die große Begeisterung der beteiligten Baufachleute an den Projekten. Durch die Beteiligung zahlreicher Sponsoren sei die Herausgabe des Buches möglich geworden.
Alt-OB Dr. Gerhard Langemeyer: „Es war ein mutiges und wichtiges Projekt“
Für die Herausgeber Dr. Dieter Nellen („das Buch einer ganzen Planergeneration“) und Prof. Christa Reicher („Erfahrung, wie solch große Projekte gemanagt werden“) zeige „Phoenix – Eine neue Stadtlandschaft“ wie von Anfang bis zum Schluss ein langer Atem vorhanden war.
„Es war ein mutiges und wichtiges Projekt“, so Ex-OB Dr. Gerhard Langemeyer. Es war „die Gestaltung eines Zukunftsstandortes; ein Vorzeigeprojekt wird es bleiben“.
Dr. Jürgen Tietz, Architekturkritiker, erinnerte sich an das Gespräch mit einer alten Hörderin während der Bauphase, die ihm vor Ort begeistert das Früher und das Heute erklärt habe und sehr auf das Ergebnis gewartet hat. Es seien hier Orte zum Leben, Lieben und Wohnen geschaffen worden.
Zahlreiche Autoren beteiligten sich an der Arbeit
Zu Wort kommen neben unmittelbar Beteiligten wie OB Ullrich Sierau und Amtsvorgänger Gerhard Langemeyer auch Norbert Kelzenberg (Mitarbeiter im Stadtplanungs- und Bauordnungsamt), Ludger Kloidt und Franz Große-Kreul (beide NRW.Urban).
Außerdem Fachpublizisten wie Dr. Reiner Burger (FAZ), die Professoren Jörg Dettmar (TU Darmstadt), Florian Matzner (Akademie der bildenden Künste München), Peter Zlonicky (München) und Christoph Zöpel (Honorarprofessor Dortmund und Staatsminister a.D.) sowie die Berliner Architekturkritiker Professor Dr. Falk Jäger und Dr. Jürgen Tietz.
Ein gemeinsames Vorwort haben Dr. Jochen Stemplewski und Dr. Uli Paetzel geschrieben. Stemplewski war 24 Jahre Chef der Emschergenossenschaft, Paetzel hat im Februar dieses Jahres seine Nachfolge als Vorstandsvorsitzender angetreten.
Viele Spender halfen bei der Finanzierung der Dokumentation
Die fotografische Dokumentation kommt u.a. von Hans-Jürgen Landes, Jutta Sanowski sowie Hans Blossey. Das graphische Konzept hat das Dortmunder Designbüro labor b realisiert, das sich bereits im Wettbewerb um das Rahmenlayout für das Dortmunder U qualifiziert und 2010 die Trilogie zum „Dortmunder U – Zentrum für Kunst und Kreativität“ gestaltet hat.
Finanziert hat das Buchprojekt die DSW21-Gruppe zusammen mit der Sparkasse Dortmund, der Emschergenossenschaft, NRW.Urban sowie den bei Phoenix maßgeblich beteiligten Architektur- und Planungsbüros und der Stadt Dortmund. Das Werk erscheint im Verlag Jovis in Berlin, ein internationaler Verlag für Architektur, Stadtplanung, Design, Kunst. Er übernimmt auch das Marketing der Publikation.
Mehr Informationen:
-
- Wunsch von Mitherausgeberin Prof. Christa Reicher wäre eine Übersetzung in englischer Sprache.
- „Phoenix – Eine neue Stadtlandschaft in Dortmund“ ist ab sofort im Buchhandel zu haben. Es kostet 39,80 €.
- Leseprobe aus PDF zum Download: Seitenauswahl Phoenix
Reader Comments
Stadt DO
Auf den Spuren von Stahl und Eisen: Geführte Fahrradtour von Hoesch zu Phoenix und Union
Die Spuren von Stahl und Eisen in Dortmund mit dem Drahtesel erfahren – diese Gelegenheit bietet am Sonntag, 19. Juni, 11 Uhr das Hoesch-Museum. Bei einer geführten Fahrradtour von der Westfalenhütte im Norden über den PHOENIX See und das Phoenix-West-Gelände geht es zum Werk Union im Unionviertel und über den Hafen und den Fredenbaum zurück zum Hoesch-Museum. Die Tour führt teils auf der, teils parallel zur ehemaligen Gleistrasse der Stahl- und Eisentransporte und über die Trasse der ehemaligen Elias-Bahn. Start ist um 11 Uhr am Hoesch-Museum, Eberhardstraße 12.
Die Strecke ist ca. 40 km lang, die Fahrt dauert einschließlich einer Pause am PHOENIX See etwa fünf Stunden. Die Tour kostet 5 Euro pro Teilnehmer und 10 Euro für Familien. Anmeldung im Museum unter Tel.: 0231 / 844-5856.
Die Teilnehmer benötigen verkehrstaugliche Fahrräder, müssen sich sicher im Straßenverkehr und in der City bewegen können und sollten Fahrradhelme tragen. Die Leitung übernimmt Walter Gockel. Weitere Gruppentouren gibt es dienstags nach Vereinbarung für max. 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Stadt DO
Auf den Spuren von Stahl und Eisen: Geführte Fahrradtour von Hoesch zu Phoenix und Union
Die Spuren von Stahl und Eisen in Dortmund mit dem Drahtesel erfahren – diese Gelegenheit bietet am Sonntag, 17. Juli, 11 Uhr das Hoesch-Museum. Bei einer geführten Fahrradtour von der Westfalenhütte im Norden über den PHOENIX See und das Phoenix-West-Gelände geht es zum Werk Union im Unionviertel und über den Hafen und den Fredenbaum zurück zum Hoesch-Museum. Die Tour führt teils auf der, teils parallel zur ehemaligen Gleistrasse der Stahl- und Eisentransporte und über die Trasse der ehemaligen Elias-Bahn. Start ist am Hoesch-Museum, Eberhardstraße 12.
Die Strecke ist ca. 40 km lang, die Fahrt dauert einschließlich einer Pause am PHOENIX See etwa fünf Stunden. Die Tour kostet 5 Euro pro Teilnehmer und 10 Euro für Familien. Anmeldung im Museum unter Tel.: 0231 / 844-5856.
Die Teilnehmer benötigen verkehrstaugliche Fahrräder, müssen sich sicher im Straßenverkehr und in der City bewegen können und sollten Fahrradhelme tragen. Die Leitung übernimmt Walter Gockel. Weitere Gruppentouren gibt es dienstags nach Vereinbarung für max. 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Hoeschmuseum
Phoenix und der Stahl: Führungen zur Geschichte des Strukturwandels
Wer heute am PHOENIX See oder durch das Phoenix-West-Areal spaziert, findet nur noch Spuren der Stahl-Vergangenheit. Kundige Führungen zur Geschichte der beiden Stahlwerksareale, die einst zu Hoesch gehörten, und zum Strukturwandel bietet das Hoesch-Museum.
Am Sonntag, 30. Oktober, 14.30 Uhr führt Hans-Otto Wolf durch das Gelände. Der ca. eineinhalbstündige Rundgang beginnt an der Hüttenmann-Skulptur auf Phoenix-West (in der Nähe der Phoenix-Halle). Weiter geht es über die Brücke vorbei am ehemaligen Schallacker Freibad zur Hörder Burg und bis zur Thomasbirne auf der Museumsinsel am PHOENIX See. Der Spaziergang kostet 5 Euro pro Person.
Das Hoesch-Museum im Web: http://www.hoeschmuseum.dortmund.de