Der BVB-Fanclub Herz des Nordens e.V.: Fußball ist ihr Leben – das soziale Engagement aber auch

DerBVB-Fanclub Herz des Nordens trifft sich im Café Berta. Foto: Dietmar Wäsche
DerBVB-Fanclub Herz des Nordens trifft sich im Café Berta. Foto: Klaus Hartmann

Sie lieben Fußball. Sie lieben „ihren“ BVB. Und besonders lieben sie Mittelfeldspieler Marco Reus. Zumindest Annette Haag und Sabine Diedrichs, wie sie freimütig einräumen. Rüdiger Engler dagegen sieht das anders. „Mein Idol wird immer Norbert Dickel bleiben.“

Ein Fanclub mit sozialer Ausrichtung

Auf den ersten Blick scheint der im Jahr 2011 gegründete BVB-Fanclub „Herz des Nordens“ ein ganz normaler Fanclub zu sein. Die meisten der 34 Mitglieder tragen gelbe Trikots und fiebern jeden Samstag mit, wenn ihre Lieblinge auf dem Platz stehen. Und sie legen Wert darauf, dass sie absolut gegen Gewalt sind. Ebenso sind sie antirassistisch. Da gibt es ein ganz klares Bekenntnis „gegen Rechts“.

Doch der Fanclub Herz des Nordens ist kein üblicher Fanclub, der ausschließlich für Fußball lebt. Gründungsmitglied Ulrich Aschmann – ganz in Zivil gekleidet – stellt das klar. „Ich interessiere mich überhaupt nicht für Fußball. Ich mache hier mit, weil ich mich sozial engagieren möchte.“

Klares Bekenntnis zur Nordstadt und ihren Bewohnern

Weihnachtsfeier BvB-Fan-Club Herz des Nordes im Café Berta
Weihnachtsfeier BvB-Fan-Club Herz des Nordes im Café Berta. Foto: Klaus Hartmann

„Wir kümmern uns um sozial Benachteiligte“, sagt der 2. Vorsitzende Thomas – Tommy –  Thanscheidt. „Wir wollen etwas tun. Unser Motto lautet: Aus der Nordstadt für die Nordstadt. Wir sind stolz darauf, dass wir ein Nordstadt-Verein sind.“

Aus diesem Grund ist der Verein gemeinnützig, darf auch Spendenquittungen ausstellen. Das ist ein wichtiges Argument für Sponsoren, nach denen Tommy Thanscheidt und seine Mitstreiter immer suchen. Eine Werbeonline-Firma unterstützt die gute Sache, eine Möbelhauskette ebenfalls.

Eine Spielwerkstatt ermöglicht es dem Verein, Kinder aller Glaubensrichtungen an Weihnachten mit kleinen Präsenten glücklich zu machen. Und eine Brauerei hilft dem Fanclub bei der Veranstaltung von Festen. Diese Feste sind eine wichtige Einnahmequelle: Startgelder bei ausgerichteten Fußballturnieren, beim Torwandschießen oder fürs Glücksrad-Drehen spülen Geld für die gute Sache in die Vereinskasse. Nicht zu vergessen: der Bierwagen.

Verein bestand ursprünglich nur aus Mitgliedern der Dortmunder Tafel“

Gegründet hat der erste Vorsitzende Michael Werminghaus den Verein, der ursprünglich nur aus Mitarbeitern der „Dortmunder Tafel“ bestand und deshalb auch deren Namen trug. 2012 erfolgte die Umbenennung nach einigen internen Umbrüchen.

Der Fanclub ist seitdem offen für alle Interessierten;  der Kontakt zur Tafel besteht allerdings weiterhin. Als  Kooperationspartner wurde zudem das städtische Sozial-Café Berta ins Boot geholt, das jetzt als Anlaufstelle dient und dessen Mitarbeiter bei Projekten des Fanclubs auch mitanpacken.

Hilfsprojekt für Afrika und Turnier im Hoeschpark

Ein erfolgreiches Projekt wurde erst abgeschlossen: ein Hilfsprojekt für den Senegal. Krücken, Rollatoren, Brillen, Arzteinrichtungen und Pflaster wurden gesammelt und nach Afrika verschickt. Der Kontakt war in der Nordstadt zustande gekommen: Bei einem Freundschaftsspiel gegen Kicker, die aus Kamerun stammen, war auch Abbasse So, ein Vertreter der Senegalesischen Botschaft zugegen. Er vermittelte die Spendenaktion für Afrika – und wurde gleich auch Mitglied im Fanclub.

Doch nicht nur auf das Afrika-Projekt ist man im Fanclub sehr stolz. Geehrt fühlte man sich auch, als der BVB den Club bat, ein Turnier im Hoeschpark auf die Beine zu stellen.

Und so kommt der Fußball bei allem sozialem Einsatz nicht zu kurz. Dafür sorgt nicht zuletzt der BVB selbst, der seinen ganz speziellen Fanclub immer wieder für dessen Engagement belohnt. Etwa mit Einladungen ins Borusseum, mit einem Plausch mit den BVB-Helden Sigi Held oder Hans Tilkowski – oder mit Karten fürs Pokalfinale.

KONTAKT:

BVB-Fandclub Herz des Nordens e.V.

www.hdn-bvbfanclubs.de

Vereinslokal: Café Berta, Heroldstraße 22

 

Nordstadt-Logo.farbigHINWEIS:

– Der Artikel von Claudia Behlau ist ein Beitrag aus dem Buch „Wir: Echt Nordstadt“. Das Buch mit 106 Gruppenportraits ist kostenlos beim Quartiersmanagement Nordstadt, Mallinckrodtstraße 56, 44147 Dortmund, erhältlich. (Mail: info@nordstadt-qm.de)

– Eine große Ausstellung mit Bildern und Texten zu  „Wir: Echt Nordstadt“ ist bis zum 31. März 2015 auf der Phoenix-Insel in Hörde zu sehen.

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