Der Quartierstreff Concordia am Dortmunder Borsigplatz startet eine „Bücherregalkampagne“. Kinder sollen zum Lesen animiert werden, Erwachsene ebenso. Oder sie lesen vor und die Kinder hören zu. Wie beim Startschuss der Kampagne am vergangenen Freitag, dem „Bundesweiten Vorlesetag“.
Nimm mit. Lies. Bring zurück. – Al götür. Oku. Getir.
Der Quartierstreff wird vom Planerladen e. V. betrieben. Dieser hatte, zusammen mit dem Spar- und Bauverein, zum gemeinsamen Vorlesen und Lauschen geladen. Rund 30 Gäste folgten der Einladung. Im Rahmen der Veranstaltung wurden außerdem neue Bücherregale im Quartierstreff eingeweiht.
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Die Bücherregale bilden die Worte „Lies“ und dessen türkische Übersetzung „Oku“. Drum herum steht noch „Nimm mit“, „Bring zurück“ und die türkischen Pendants „Al götür“, „Getir“. Hier sollen Interessierte, vor allem Kinder, Bücher finden, lesen und ausleihen können. Dabei legt man Wert auf Zweisprachigkeit und interkulturellen Dialog.
Der Planerladen hatte schon vorher jahrelang das bilinguale „Oku Bakayım! Lies mal!“-Projekt in der Nordstadt umgesetzt. So werden Kinder nicht nur fürs Lesen begeistert, sondern lernen auch den Wert von Zweisprachigkeit zu schätzen.
„Schock deine Eltern! Lies ein Buch!“ oder doch eher „Schock deine Eltern! Leg dein Handy weg!?“
Entsprechend erfreut zeigte sich Tülin Kabis-Staubach vom Planerladen über das Projekt und übersetzte auch die Grußworte auf Türkisch. Gerne bedankt sie sich beim Spar- und Bauverein, vertreten vom Prokuristen Ulrich Benholz. Nicht ohne Grund befindet sich der Quartierstreff im Erdgeschoss des großen Gebäudes vom Spar- und Bauverein am Borsigplatz.
Bürgermeisterin Birgit Jörder zitierte den Klassiker: „Schock deine Eltern! Lies ein Buch!“ Nun könne man meinen, dieser Spruch würde „nur noch in der Variante ‚Schock deine Eltern! Mach dein Handy aus!‘ funktionieren“ so Jörder. „Allerdings gibt es ja inzwischen auch E-Books.“
Ob auf Papier oder elektronisch, Lesen sei immer noch eine Möglichkeit „davonzufliegen“, sich an andere Orte und in andere Welten zu begeben – gerade in einem Alter, in dem aufwändige Reisen alles andere als selbstverständlich sind.
Kabis-Staubach, Benholz und Jülich sorgten dann schließlich auch für den Höhepunkt der Veranstaltung, gerade für die jungen Gäste. So lasen sie aus der türkisch-deutschen Geschichte „Zwei Freunde – İki Arkadaş“ von Mustafa Cebe vor. Benholz und Jülich übernahmen die deutsche Version, Kabis-Staubach die türkische. Und die Kinder waren ganz Ohr: anschließende Rückfragen zur Geschichte beantworteten sie mit Leichtigkeit.
Arabisch, Bulgarisch, Rumänisch: weitere Regale sollen folgen
Das Regal im Quartierstreff Concordia soll nur der Anfang sein. Ziel des Projekts ist, weitere Regale in Kinder- und Jugendtreffs sowie Schulen der Nordstadt zu installieren. Dabei können die Kinder eigenständig Bücher ausleihen und wieder zurückbringen – nach dem Prinzip „Vertrauensbibliothek“. Die Idee wird ja durch das Regal ganz offensichtlich erklärt. Und das demnächst auch möglichst noch auf Arabisch, Bulgarisch oder Rumänisch.
(Das folgende Material stammt aus Pressemitteilungen)
3. Vorlesenacht in der JGR
im Rahmen des Bundesweiten Vorlesetags 2019
„Eine Reise ins Abenteuerland“
34 Kinder der Klassen 5 und 6 wollten unbedingt bei der „Reise ins Abenteuerland“ dabei sein, so das Motto der 3. Lesenacht in der JGR im Rahmen des Bundesweiten Vorlesetages 15.11. Im Mittelpunkt der Nacht stand die Geschichte eines geheimnisvoll, verlassenen Vergnügungsparks, in dem ein gewisser Schabalu sein Unwesen treibt und vor dem sich Kinder in Acht nehmen sollten. Der Autor Oliver Scherz hatte den Kindern ein Grußwort geschickt und darin erklärt, dass die Geschichte auf seinen eigenen Erlebnissen im ehemaligen Spreewald-Park in Berlin gründet. Wer Schabalu ist, verriet er aber nicht.
Ausgerüstet mit Schlafsack, Isomatte, warmer Kleidung und Taschenlampe wurde der Konferenzraum zum Gemeinschaftsschlafsaal. Zum Warmwerden dienten erste Geschichten von Cornelia Funke von schulbusverschluckenden Monstern, ritterlichen Mäusen und Drachen, die nicht mehr kämpfen wollen. Die Kinder entschieden durch einen Griff in den Korb, in dem ein zu jeder Geschichte passender Gegenstand war, was die Vorleserin Frau Kassühlke und der Vorleser Herr Schubert zum Besten gaben.
Einige Paten aus der 9. Klasse haben derweil belegte Brote vorbereitet für den frühen Mitternachtssnack schon um Neun.
Weißes Gold, das in dem Abenteuer von Schabalu eine große Rolle spielt, schwebt passend zur Jahrmarktsstimmung in feinen Fäden auch durch den Leseraum, als Herr Schubert eine Zuckerwattemaschine in Betrieb setzt oder weiße Schaumgummimäuse durch die Luft fliegen. Von süßen Wolken nascht auch Schulleiter Schürrle, der zeitweilig dem Vortrag lauscht, gerne. Mit der Unterstützung der Musiklehrerin Frau Ansorge bekommt das Schabalu-Lied eine eigene Komposition und lautstark beantworten die Kids Schabalus Frage, ob sie Geburtstag feiern wollen, im Chor mit JA. Auch wenn das Zuhören am Anfang noch etwas schwer fällt, wird es nach und nach immer ruhiger und mit bunten Bildern von Geisterbahnen, Piratenschiffen, Kirmesbuden und einem Märchenschloss im Kopf schlummert die Hälfte der 10- und 11-Jährigen bald ein. Das Ende werden sie wohl noch einmal selbst nachlesen müssen. Oder sie es lassen es sich von den harten Nachtdurchmachern, die sich mit Gesellschaftsspielen die wenigen Stunden bis zu Morgengrauen vertreiben, am Montag in der Schule erzählen. Wie gut, dass das Gruppenfoto zu Beginn der Lesenacht gemacht worden war. Um 7 Uhr am Samstag endet die abenteuerliche Nacht mit der Abholung durch die Eltern.
Bundesweiter Vorlesetag – Besuch vom Sams und den Teppichpiloten auf der Kokerei Hansa
Schulunterricht einmal ganz anders: Im Rahmen des Bundesweiten Vorlesetages waren am heutigen Freitag erstmalig zwei Schulklassen zu Gast auf der Kokerei Hansa, um in der Waschkaue gespannt den vorgetragenen Geschichten zu lauschen.
„Es war ganz, ganz toll mit euch“, schwärmt Ulla Riese, nachdem sie zunächst der Klasse 4a und dann der 2b der Hansa-Grundschule aus Huckarde vorgelesen hat. Und tatsächlich war es so toll, dass sie von den Kindern ein langes und lautes „Dankeschön mit Tusch“ erhalten hat.
Dabei war am Anfang ein wenig Aufregung zu spüren, als 52 Kinder in die Waschkaue stürmten und noch nicht so recht wussten, was sie erwartet. Schnell war klar, dass hier kein normaler Unterricht stattfinden wird. Während die Kinder der 2b ihre Jacken anließen und zunächst eine Kurzführung über das Gelände des Industriedenkmals erhielten, nahmen die Kinder der 4a im Stuhlkreis in der Waschkaue Platz, in der eine warme und angenehme Atmosphäre zu spüren war.
Nach einer kurzen Vorstellungrunde gab es noch ein paar Lockerungs- und Klatschübungen zum Ankommen, bevor es ans Vorlesen ging. Etwa 40 Minuten ging es dann um das „Das Sams“ von Paul Maar und seine ulkigen Erlebnisse mit Herrn Taschenbier und Frau Rotkohl. Die Schüler*innen haben es sich dabei so richtig gemütlich gemacht. Der eine oder andere hat den Kopf auf der Stuhllehne abgelegt, die Jacke zur Kuscheldecke umfunktioniert oder entspannt das Pausenbrot gegessen. Und dann haben sie der Stimme von Ulla Riese gelauscht, die die Geschichte vom Sams sehr lebendig vorgetragen und an manchen Stellen sogar die Aktionen des Sams mit den Kindern einstudiert hat. Leichtes Gekicher, ein bisschen Strampeln mit den Füßen oder auch mal ein wenig träumerisches Schauen in den Raum gehörten natürlich dazu.
Das war auch bei den Kindern der 2b nicht anders, die im Anschluss die Plätze einnahmen und der Geschichte von Kinsters Teppichpiloten zuhörten, um in die spannende Welt von Jakob im Museum einzutauschen. Das war besonders passend, da sie ja zuvor schon eine kleine Führung über das Denkmal gemacht hatten, die einer Museumsführung ähnelt. Dass auch hier schon das Thema Zuhören eine Rolle spielte war daran zu merken, dass sie sich selbst an komplizierte Begriffe wie den des Kompressors erinnern konnten.
Während bei der zweiten Leserunde die Kinder der 4. Klasse mit einer Führung auf dem Gelände waren, gab es zur abschließenden Stärkung noch frisch gebackenen Waffeln, um dann wieder den Rückweg zur Schule anzutreten.
Dass diese Außerschulische Unterrichtseinheit für alle gelungen war, da waren sich die Lehrer*innen der Hansa-Grundschule, Frau Rammert vom Kommunalen Integrationszentrum der Stadt Dortmund, die ehrenamtliche Vorleserin Ulla Riese und Petra Küper-Auras von der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur einig.
„Viele Kinder erleben zu Hause nicht, wie schön Vorlesen ist“
Dortmund (15.11.2019). „Über die Geschichte vom Kartoffelkönig Fritz, dem es mit List gelang, die Kartoffel seinen Bauern schmackhaft zu machen, freuten sich heute die Mädchen und Jungen der Dortmunder KiTa Wirbelwind. Anlass war der ‚Bundesweite Vorlesetag‘, bei dem sich AOK NordWest-Vorstandschef Tom Ackermann als Lesepate engagierte. Und das aus gutem Grund: „Viele Kinder erleben zu Hause nicht, wie schön Vorlesen ist. Das möchten wir ändern und mit dazu beitragen, dass Kindern mehr und kontinuierlich vorgelesen wird. Denn Vorlesen leistet einen wichtigen Beitrag, damit Kinder gesund aufwachsen. Daher können Eltern mit dem Vorlesen gar nicht früh genug anfangen“, so Ackermann.
Der bundesweite Vorlesetag gilt als das größte Vorlesefest Deutschlands. Wenn Vorlesen zum Familienalltag gehört, entwickeln auch kleine Kinder Interesse an Geschichten und bekommen Lust, selbst lesen zu lernen. „Vorlesen regt nicht nur die Fantasie der Kinder an und erweitert den Wortschatz. Es trägt auch zur persönlichen Entwicklung der Kinder und zum Austausch in der Familie bei“, so Ackermann. Bereits im Kindergarten werden entscheidende Weichen dafür gestellt, die Freude am Lesen zu entwickeln.
Kindern denen nicht regelmäßig vorgelesen wird, fehlt dadurch auch eine wichtige Unterstützung für ihre sprachliche Entwicklung. In Westfalen-Lippe haben im Jahr 2018 Kinder im Alter von fünf bis zehn Jahren über 73.000 Verordnungen über sprachtherapeutische Leistungen erhalten. Aus einer aktuellen Auswertung der AOK NordWest geht außerdem hervor, dass auf diese Altersgruppe der Fünf- bis Zehnjährigen im vergangenen Jahr mehr als 70 Prozent der logopädischen Verordnungen bei Kindern bis 15 Jahren entfielen. „Das muss nicht sein, wenn das Lesen einen festen Platz im Kinderzimmer hat“, wirbt AOK-Vorstand Ackermann für eine lebendige Lesekultur. Denn Lesen ist der Schlüssel zum Lernen und hilft Kindern, die Welt besser zu verstehen und ihre Sprache zu entwickeln.
Auch die Dortmunder KiTa Wirbelwind unter der Trägerschaft der Dortmunder Turngemeinde DTG 1873 engagiert sich bereits seit Jahren, wenn es um das Vorlesen geht, um die Lesemotivation der Kinder zu fördern. „Kinder lieben es Geschichten und Abenteuer erzählt zu bekommen. In unserer Einrichtung lesen wir deshalb nicht nur regelmäßig vor, sondern verbinden Geschichten vor allem mit Bewegung. Die Kinder können dann das Vorgelesene zum Beispiel in Theaterstücke umwandeln oder die Inhalte in unserem Bewegungsraum lebendig werden lassen. So bekommen auch jüngere Kinder Spaß an Büchern und Lust auf Geschichten“, sagt Leiterin Marion Büker.
Hintergrund:
Der ‚Bundesweite Vorlesetag‘ wurde von der Stiftung Lesen zusammen mit der Wochenzeitung DIE ZEIT und der Deutschen Bahn Stiftung ins Leben gerufen und wird von der AOK NordWest unterstützt. In diesem Jahr werden voraussichtlich mehr als 650.000 Menschen in Kindergärten, Grundschulen, Buchhandlungen oder Kinderkliniken vorlesen, darunter auch viele Politiker, Prominente und andere Personen des öffentlichen Lebens. In diesem Jahr steht der ‚Bundesweite Vorlesetag‘ unter dem Motto ‚Sport und Bewegung‘.
Die Mädchen und Jungen der Dortmunder KiTa Wirbelwind lauschten gebannt AOK-Vorstand Tom Ackermann beim diesjährigen Vorlesetag. AOK
Bundesweiter Vorlesetag: Marie-Reinders-Realschüler unternehmen Reise in die Fantasie
Dortmund, 15. November 2019. Zuhören und genießen. Hierzu lud die Marie-Reinders-Realschule ihre Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Klassen am bundeweit stattfindenden Vorlesetag am Freitag, 15. November, ein. Im Rahmen des bundesweiten Vorlesetages entführten sieben engagierte Dortmunder Bücherfreunde die Jungen und Mädchen in die Welt der Protagonisten aus zahlreichen Kinder- und Jugendbuchklassikern.
„Wir sind froh, dass unsere Schule auch in diesem Jahr die Tradition des Vorlesetages fortführen kann. Zuhören, lesen und vorlesen fördert bei den Kindern Fantasie und Kreativität. Gerade in dieser immer hektischer werdenden Zeit mit ständig neuen Eindrücken, die auf die Schüler niederprasseln, tut ihnen die Ruhe eines Buches gut“, erklärte Doris in der Schmitten-Tuke, Organisatorin des Aktionstages an der Hörder Realschule.
Bewusst lasen an diesem Tag nicht Lehrer oder Eltern, sondern neue Stimmen vor. Personen, die aus dem Umfeld der Schule stammen und damit vielen Mädchen und Jungen vertraut sind. Die Charaktere der Geschichten wurden in diesem Jahr von den Lehrerinnen im Ruhestand Karin Weber und Sabine Strasburger, den Lehrern Peter Bußmann und Friedel Knoch, der Masterstudentin der Berufspädagogik Pflege Katharina Sakou, der Kulturwissenschaftlerin Dr. Ariane Manske sowie der Graphikerin Sibylle in der Schmitten zum Leben erweckt.
Der bundesweite Vorlesetag findet in Deutschland seit 2004 jährlich an jedem dritten Freitag im November statt und ist eine Initiative der Stiftung Lesen, der Wochenzeitung DIE ZEIT und der Deutschen Bahn Stiftung. Eine Studie der Initiatoren ergab, dass Eltern ihrem Nachwuchs in etwa jeder dritten Familie in Deutschland zu selten oder nie vorlesen.
Zuhören und genießen. Hierzu lud die Marie-Reinders-Realschule ihre Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Klassen am bundeweit stattfindenden Vorlesetag am Freitag, 15. November, ein. Die Jungen und Mädchen tauchten zusammen mit ihren insgesamt sieben Vorlesern aus Dortmund in klassische Jugendbuchliteratur ein. Foto: Lutz Kampert
Bundesweiter Vorlesetag mit Jörg Hilbert im Heimatmuseum Lütgendortmund / Wasserschloss Haus Dellwig
Am Freitag, den 15.11.2019 besuchte im Rahmen des Bundesweiten Vorlesetages 2019 der bekannte Kinderbuchautor und -illustrator Jörg Hilbert das Heimatmuseum Lütgendortmund im Wasserschloss Haus Dellwig um dort 40 Kindern der Libellen Grundschule aus seinem neuen Buch „Ritter Rost und das Einhorn“ vorzulesen. Die Lesung wurde durch ein Bilderbuchkino sowie musikalische Einlagen des Autors begleitet. Die Kinder haben begeistert mitgemacht. Im Anschluss bestaunten die Schüler noch die Räumlichkeiten und Exponate des Museums, welches sich schwerpunktmäßig auf die Darstellung des alltäglichen Lebens der Umgebung in Alltag, Handwerk, Arbeitswelt und Landwirtschaft der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts spezialisiert hat.