Ein geführter Spaziergang zum Jugendstil und Historismus, ein Gang über den Friedhof oder ein Besuch bei einem Kunstsammler – die Themen und Ziele der Spaziergänge sind vielfältig. Die Tickets können derzeit nur im Museum für Kunst und Kulturgeschichte in der Hansastraße 3 gekauft werden. Die Führungen kosten 8,50 Euro regulär, 4,20 Euro ermäßigt.
Jugendstil und Historismus an Fassaden rund um den Neumarkt in Hörde
Um die repräsentativen Häuser in Hörde geht es in einem Rundgang von 14 bis 16 Uhr am Samstag, den 4. Mai. Bis zur Eingemeindung 1928 war Hörde eine selbständige Stadt.
In der industriellen Entwicklung hatte sie mit der Gründung der Hermannshütte sogar einen Vorsprung vor der Nachbarstadt Dortmund.
Das daraus resultierende Selbstbewusstsein zeigt sich noch heute in repräsentativen Bauten, von denen auch Reste des Jugendstils zeugen. Großzügig gestaltete Häuser finden sich beispielhaft an der Hörder Rathausstraße.
Vielleicht bescheidener, aber nicht weniger interessant sind die Straßenzüge südlich der Bahnlinie, zum Beispiel rund um den Hörder Neumarkt. Der Rundgang beginnt und endet an der Schlanken Mathilde und führt durch beide Seiten des Stadtteils. Treffpunkt: Schlanke Mathilde, 4. Mai, um 14 Uhr.
Der Hauptfriedhof ist die größte Grünanlage Dortmunds
Am Sonntag, 5. Mai, geht es von 14 bis 15.30 Uhr über einen der größten Friedhöfe Deutschlands und die größte Grünanlage innerhalb Dortmunds: den Hauptfriedhof.
Das Friedhofsgelände wurde im Stil der Jahrhundertwende mit Unterbrechungen durch die beiden Weltkriege sorgfältig geplant und umgesetzt.
Insgesamt ist der Ort etwas Besonderes, da auch der Baumbestand und die Natur prägend sind. Der Charakter von Kunst und Gestaltung geht dabei natürlich nicht verloren. Treffpunkt: Haupteingang, Am Gottesacker 25, 44143 Dortmund.
Bernhard Hoetger: Spuren eines bedeutenden Dortmunder Künstlers
Am Sonntag, 26. Mai, geht es auf den Spuren Bernhard Hoetgers von 14 bis 15 Uhr durch den Hoetger-Park in Hörde.
Bernhard Hoetger stammt ursprünglich aus Dortmund, doch sein Lebensmittelpunkt verlagerte sich nach Norddeutschland.
Einige prägnante Werke stehen allerdings hier in der seiner Geburtsstadt, darunter „Stehender Mann“ oder die „Liegende“ im Hoetger-Park sowie die Plastik der „Sent M´Ahesa“. Treffpunkt: Skulptur „der Stehende“ im Hoetger-Park Dortmund-Hörde.
Haus des Lebens: Jüdische Gräber erzählen vom Glauben und Leben
Beim Gang über den jüdischen Friedhof am Sonntag, 2. Juni, von 14 bis 15.30 Uhr ist eine Kopfbedeckung Tradition und ein Zeichen des Respekts.
Während des Spaziergangs geht es um die Geschichten und die Bedeutung der Gräber des beit ha-chajjim, des „Haus des Lebens“, wie der Friedhof in der jüdischen Kultur auch bezeichnet wird.
Der Rundgang gibt Auskunft über die jüdische Friedhofskultur im Allgemeinen sowie das jüdische Leben in Dortmund. Treffpunkt: Eingang Rennweg, 44143 Dortmund.
Durch das Kreuzviertel zum Kunstsammler Friedrich Fuß
Am Mittwoch, 5. Juni, führt ein Spaziergang von 16.30 Uhr bis 18.30 Uhr durch das beliebte Kreuzviertel.
Das Viertel selbst zeichnet sich durch seine Infrastruktur und das Leben aus, das sich oft in kleinen Läden, Cafés, Hinterhöfen und anderen Orten abspielt.
Neben dem geschichtlichen Hintergrund des Viertels ist auch der Baustil etwas Besonderes. Der Rundgang endet beim Kunstsammler Friedrich Fuß, der seine Sammlung präsentiert.
Treffpunkt: Vinckeplatz, an der Skulptur „Friendly Faces“ von Bernd Moenikes, 44139 Dortmund.
Jugendstil und Historismus an Fassaden im Kaiserviertel
Am Sonntag, 9. Juni, geht es von 14 bis 15.30 Uhr in das schöne Kaiserviertel. Das Viertel östlich der ehemaligen Wallanlagen Dortmunds entwickelte sich im Zuge des industriellen Aufschwungs der Stadt zur bevorzugten Wohnlage der lokalen Oberschicht.
Augenfällig ist das heute auf dem Ostfriedhof, wo die Mitglieder namhafter Dortmunder Familien beigesetzt wurden. Zahlreiche Grabmale stehen mittlerweile unter Denkmalschutz, darunter Skulpturen aus dem Atelier des jüdischen Bildhauers Benno Elkan.
Am Haupteingang des Friedhofs beginnt die Exkursion. Sie führt in westliche Richtung, vorbei an einigen bemerkenswerten Jugend- und Heimatstilgebäuden. Die Fassaden an der Lübecker Straße hinter dem Amtsgericht zählen zu den schönsten auf Dortmunder Stadtgebiet. Treffpunkt: Eingang zum Ostfriedhof
Ein Spaziergang zur Hohensyburg mit Blick ins Sauerland
Eines der Top-Besuchsziele der Dortmunder:innen ist das Plateau der Hohensyburg. Am Sonntag, 16. Juni führt ein Spaziergang von 14 bis 15.30 Uhr an diesen Ort mit Blick ins Sauerland.
Über der Mündung von Lenne und Ruhr befinden sich mehrere denkmalgeschützte Gebäude(-reste). Mit beeindruckendem Fernblick ins nahe Sauerland liegen das Kaiser-Wilhelm-Denkmal, der Vincketurm und die Ruine Hohensyburg.
Die Burg geht auf eine sächsische Fliehburg zurück, deren heutige Reste aus dem 11. und 12. Jahrhundert stammen, ebenso wie die Peterskirche mit ihren zahlreichen Grabsteinen rund um die Kirche. Treffpunkt: Friedhof Peterskirche, Syburger Kirchstr. 14, 44265 Dortmund
Wieviel Kunst steckt eigentlich im beliebten Kaiserviertel?
Am Sonntag, 16. Juni, zeigt dann ein Spaziergang von 14 bis 15.30 Uhr, wieviel Kunst im Kaiserviertel steckt. Während des anderthalbstündigen Spaziergangs werden die Entstehung und Hintergründe ganz unterschiedlicher Denkmäler und Skulpturen beleuchtet:
Der „Kaiserbrunnen“ an der Kaiserstraße ist ebenso Thema wie die Skulpturen des Dortmunder Künstlers Artur Schulze-Engels oder zahlreiche Denkmäler aus dem industriellen Zusammenhang. Treffpunkt: vor dem Landgericht, Kaiserstraße 34, 44135 Dortmund
Karten für alle Führungen müssen im Vorfeld im Museum für Kunst und Kulturgeschichte in der Hansastraße 3 gekauft werden. Die Führungen kosten 8,50 Euro (4,20 Euro ermäßigt).
Anm.d.Red.: Haben Sie bis zum Ende gelesen? Nur zur Info: Die Nordstadtblogger arbeiten ehrenamtlich. Wir machen das gern, aber wir freuen uns auch über Unterstützung!
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Laufend die Bedeutung von Kunst im Raum erkunden: Vom Cappuccino-Kiosk bis zur Thomasbirne – Drei Spaziergänge zur Kunst in der Stadt (PM)
Sie sind unscheinbar, werden übersehen oder sind ein „Aufreger“ oder interessanter Hingucker: Es gibt viele Kunstwerke mitten in der Stadt zu entdecken. In drei Stadtspaziergängen werden sie im Zusammenhang mit dem Stadtraum betrachtet.
Vom Mahnmal bis zur Brunnenskulptur, vom Wandrelief über die Fassadenmalerei bis zur künstlerischen Platzgestaltung – die Touren zeigen, wie unterschiedlich Kunst im öffentlichen Raum sein kann. Die Führungen thematisieren aber auch, und welche Rollen und Funktionen sie hat, inhaltlich, zeitlich, architektonisch-städtebaulich, politisch und sozial. Warum werden die Kunstwerke von manchen geliebt, von vielen aber auch abgelehnt?
Betrachtungen aus verschiedenen Blickwinkeln
Die Kunstspaziergänge hat der in Köln lebende Autor und Kurator Kay von Keitz im Auftrag der Stadt Dortmund und in Kooperation mit der Universität Witten/Herdecke konzipiert. Zu jeder Tour lädt er Gesprächspartner*innen ein, die eine spezielle künstlerische oder wissenschaftliche Perspektive einbringen. Begleitet wird der Kunstspaziergang zudem von Dr. Jacques Heinrich Toussaint, dem Leiter des Ressorts Kunst im öffentlichen Raum. Am Ende eines jeden Kunstspaziergangs wartet am Zielort eine kleine Erfrischung und ein Gespräch über das Gesehene.
Sicheres Zukunftskonzept für Kunst im öffentlichen Raum
Dabei wird die Kunst aus den verschiedenen Blickwinkeln betrachtet und diskutiert. Von den Menschen, die mit der Kunst leben, von der Stadt als Auftraggeberin, Planerin und verantwortliche Eigentümerin und natürlich auch von Künstler*innen. Die Ergebnisse sind Teil der Diskussionsgrundlage eines Symposiums im November. Dort soll über Bestand, Pflege und Neuanschaffung von Kunst im Raum mit Expert*innen, politischen Gremien und Verwaltung diskutiert werden. Ziel ist es, ein sicheres Zukunftskonzept für die Kunst im öffentlichen Raum aufzustellen.
Die drei Touren
Die erste Tour am Samstag, 11. Mai erkundet die Dortmunder Nordstadt, die zweite führt am 25. Mai durch die Innenstadt südlich des Hauptbahnhofs, und die dritte findet am 9. Juni rund um den PHOENIX See in Hörde statt. Die Spaziergänge dauern jeweils etwa drei Stunden. Führer ist Kay von Keitz.
Samstag, 11.05.2024, 14 – 17 Uhr
Treffpunkt: Parkdeck des DB Bahnpark P2 Treibstraße, Gleishöhe. Zugang durch die Treppe am Nordausgang des Hauptbahnhofs.
Kunstspaziergang – Vom Cappuccino-Kiosk bis zur Thomasbirne Teil I – Dortmunds Nordstadt.
Samstag, 25.05.2024, 14 – 17 Uhr
Treffpunkt: BVB FanShop Königswall, Königswall 22
Kunstspaziergang – Vom Cappuccino-Kiosk bis zur Thomasbirne Teil II – südliche Innenstadt
Sonntag, 09.06.2024, 14 – 17 Uhr
Treffpunkt: Schlanke Mathilde, Wiggerstraße 4 (am Ausgang der U-Bahnhaltestelle Hörde)
Kunstspaziergang – Vom Cappuccino-Kiosk bis zur Thomasbirne Teil III – Hörde
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Bitte im Museum für Kunst und Kulturgeschichte anmelden, die maximale Teilnehmer*innenzahl ist auf 40 Personen begrenzt. Die Teilnahme ist kostenlos. Telefonnummer: 0231 50-25525.