Von Leonie Krzistetzko
Vom 21.Mai bis zum 26.Juni läuft im Künstlerhaus Dortmund eine neue Ausstellung unter dem Titel „Schwerer Mut- leichter Spott“, die verschiedene Interpretationen zeitgenössischer Landschaftsdarstellungen zeigt . Heute, Freitag, den 20 Mai sind ab 20 Uhr alle Interessierten herzlich zur Vernissage eingeladen.
Ausstellung zeigt den Zuschauern facettenreiches Spektrum zum Thema „Landschaftsdarstellungen“
Bei „Schwerer Mut- leichter Spott“ zeigen insgesamt 8 Künstler ihre Umsetzungen bezüglich des Themas „Landschaftsdarstellungen“.
Hierbei erwartet den Betrachter ein facettenreiches Spektrum von Objektkunst über Videokunst, bis hin zu klassischer Malerei.
Die Ausstellung vereint melancholische sowie ironische Aspekte des Themas. „Durch diese Mischung von Ironie und Melancholie entsteht ein gewisser Bruch, der das Thema umso interessanter macht“, sagte Dirk Pleyer, Kurator der Ausstellung.
Er selbst ist seit 2011 Mitglied im Künstlerhaus und beschäftigt sich auch in seiner Kunst mit Landschaftsmalerei.
Zuschauer erwartet ein performativer Vortrag des Künstlers Balz Isler
Eines der Highlights der Vernissage wird, neben den Kunstwerken selbst, auch ein Live-Performance-Vortrag des Berliner Künstlers Balz Isler sein.
Ab 21 Uhr erwartet die Besucher ein „Pictorial Concert“.
Isler stammt ursprünglich aus der Schweiz. Er stanzt die Silhouetten von Landschaften in Papierstreifen, die durch eine Mini-Drehorgel gezogen werden und somit Laute kreieren.
Hierdurch wird jeder Landschaft eine eigene Melodie geschaffen. Isler selbst nennt diese entstehende Melodie „Soundscape“.
Auch ausgestellt ist eine Videoarbeit, die zeigt, wie der Künstler selbst Schweizer Traditionen auf das Ruhrgebiet überträgt.
„Sin King“: Künstler Nöbauer-Kammerer baut einen BMW zur Boje um
Auch ist die Arbeit „Sin King“ des Künstlers Rainer Nöbauer-Kammerer zu sehen.
Sie verschränkt Aspekte der Melancholie mit grotesken und surreal-wirkenden Elementen.
„Mich hat das Bild eines versinkenden Autos fasziniert. Dies ist ein Bild, mit dem man zwar oftmals in den Medien konfrontiert wird, es aber nie in der Realität sieht“, sagte Nöbauer-Kammerer.
Für sein Projekt baute er einen BMW als Boje um und versenkte diese in dem Luzerner See in Niederösterreich, der auch ein Badesee ist.„Schwerer Mut- leichter Spott“ zeigt die Boje selbst als Skulptur und Fotografien der ursprünglichen Installation.
Die Installation im Badesee wirkte für manche Betrachter pietätslos, andere Zuschauer hingegen haben mit der Installation interagiert und sind ihr entgegengeschwommen.„Durch die Interaktionen bekommt dieses eigentlich sehr melancholische Szenario eines versinkenden Autos einen ironischen Faktor beigemessen“, fügt Pleyer hinzu.
Nöbauer-Kammerer selbst würde es sich wünschen, die Boje auch in anderen Gebieten zu installieren.„Ich spiele und arbeite sehr gerne in meiner Kunst mit dem öffentlichen Raum“, so Nöbauer-Kammerer.
Dortmunder Künstler Benjamin Vogel betreibt Kartografie rückwärts
Der Dortmunder Künstler Benjamin Vogel schafft fiktive Landschaften und inszeniert diese auch im Rahmen von fiktiven Reiseerlebnissen.
Er selbst sagt von sich, dass er „Kartografie rückwärts betreibt“.
Hierzu zeichnet er zunächst topografische Landkarten, um dann Landschaftsentwürfe kreieren zu können, damit im letzten Schritt ein fertiges Werk mit einer fiktiven Landschaft entsteht.
Vogel habe schon immer eine Leidenschaft für die Berge und für Kartografie empfunden, die er durch seine Kunst verbinden kann.
„Früher habe ich rein ungegenständlich gemalt, hatte aber irgendwann das Gefühl mich in einer Sackgasse zu befinden.“, so Vogel. An der Kreation fiktiver Landschaften arbeitet er nun seit 12 Jahren.
Ein Werk, das in der Ausstellung „Schwerer Mut- leichter Spott“ aushängt, sind die „Märkischen Berge“. Hierbei veränderte Vogel den Märkischen Kreis und verseht ihn durch Fotomontage mit einem Gebirge, das er zuvor selbst konstruiert hat.
Es entsteht ein Alpenglühen mitten im Ruhrgebiet, das den Betrachter in seinen Bann zieht.
Zweiter Teil des Programms: Book Launch Party mit DJ Martini
Integriert in die Eröffnung, wird auch die Veröffentlichung des Ausstellungskatalogs zur letztjährigen Ausstellung „I wanna be your dog“ gefeiert.
Der Katalog ist in Kooperation mit der Kunstwissenschaftlerin Jessica Ullrich entstanden und zeigt zahlreiche Fotos der Ausstellung.
- Ausstellung: Schwerer Mut – Leichter Spott, Zeitgenössische Landschaftsdarstellungen
- Dauer: 21. Mai bis 26. Juni 2016
- Eröffnung: Freitag, den 20, Mai um 20 Uhr, Zur Feier der Veröffentlichung legt DJ-Martini ab 22 Uhr auf.
- Öffnungszeiten: Donnerstag – Sonntag, 16:00 – 19:00 Uhr
- Mehr Informationen: http://www.kh-do.de/de/Ausstellungen/ausstellungen2016/mut_spott.html