Von Susanne Schulte
Seine Erinnerungen an seine alten Wurzeln brachte Haysam Sarhan auf die Leinwand und stellt einen Teil dieser Bild unter dem Titel Kultur-Farbklänge im Luther-Zentrum an der Hirtenstraße aus. „Nah der Wüste“ und „Altstadt Damaskus“ hängen mit den anderen Werken noch bis zum 8. Mai an den Wänden entlang des Wandelgangs unterhalb der Kirche.
„Gemischte Tüte“ gibt Malern mit Flüchtlingshintergrund eine größere Öffentlichkeit
Die Ausstellung gehört zum Projekt „Gemischte Tüte – Kunst verbindet“, zu dem Berenice Becerill Ortiz von der Stadtteilschule vor Jahren den Anstoß gab.
Sie war es dann auch, die am Sonntagvormittag zur Eröffnung den Künstler vorstellte, der malt, und die Künstler, die die Musik dazu machten.
Haysam Sarhan kommt aus einer Künstlerfamilie, erzählte sie, lebt seit 33 in Deutschland, wo seine syrischen Eltern, nach Jahren im Libanon, zogen.
Er hat sein Atelier in Syburg an der Hohensyburger Straße. Seit 2009 gibt die Ausstellungsreihe Künstlern mit Flüchtlingshintergrund die Möglichkeit, bekannter zu werden.
Zu den fünf Ausstellungsorten, dazu gehören das Torhaus Rombergpark und die Berswordt-Halle in der Innenstadt, zählt auch das Luther-Zentrum, in dem jetzt nach Jahren zum zweiten Mal Bilder aus dem Projekt „Gemischte Tüte“ zu sehen sind.
Tobias Bülow und Tarek Thabet spielten arabische Melodien auf Flöte und Zither
In die richtige Stimmung für die arabischen Impressionen brachten Tobias Bülow und Tarek Thabet die gut 50 Gäste der Vernissage.
Melodien von türkischen Komponisten, gespielt mit Flöte und auf der arabischen Zither, gefielen Publikum und Maler. Der ergänzte später das Duo zu einem Trio und spielte die Trommeln zum Stück „New roots“ (Neue Wurzeln), das Bülow für ihn geschrieben hatte.
Passender Imbiss: mit Walnüssen gefüllte Feigen
Die Acryl-Bilder sind meist sehr farbenfroh, manche in Pastelltönen gemalt.
„Eine Sehnsucht nach orientalischer Architektur und dem Leben nahe der Wüste lässt sich erkennen“, meint dann auch Becerill Ortiz in dem Flyer zur Ausstellung.
Wer den Geschmack vom Orient nicht verschmähte, konnte zugreifen bei den mit Walnüssen gefüllten Feigen und der Knoblauchwurst.
Maßgeblich zur Organisation trug Reinhard Tromp bei. Der Kulturbeauftragte der Lydia-Kirchengemeinde ist der Mann, der sich stets darum kümmert, dass die Wände im Wandelgang der Kirche selten leer sind. Auch für das Luther-Jahr, das 2017 ansteht, hat er schon so seine Ideen.