Amphibien auf Wanderschaft: Das Umweltamt bittet Autofahrende um Rücksichtnahme

Kröten, Frösche und Molche sind unterwegs zu ihren Laichgewässern

Die Amphibienwanderung dauert je nach Witterung bis etwa Mitte oder Ende April. Foto: Biologische Station Kreis Unna / Dortmund

Die Amphibienwanderung steht unmittelbar bevor, teilweise hat sie auch schon begonnen. Je nach Witterung dauert die Wanderung bis etwa Mitte oder Ende April. In den nächsten Tagen werden an vielen Stellen in Dortmund daher wieder Schilder mit Warnhinweisen zu sehen sein. Auch das Umweltamt bittet um Vorsicht, damit Straßen und Wege für die Tiere nicht zur tödlichen Falle werden.

Schon zu schnelles Vorbeifahren ist lebensgefährlich

Beim Überqueren von Straßen sind Amphibien besonders gefährdet. Die Tiere sterben nicht nur, wenn sie überfahren werden, sondern auch, wenn Autos oder Fahrräder zu schnell an ihnen vorbeifahren.

Die Tiere sterben nicht nur, wenn sie überfahren werden, sondern auch wenn Fahrzeuge zu schnell an ihnen vorbeifahren. Foto: Biologische Station Kreis Unna / Dortmund

Bereits ab 30 km/h können sie das sogenannte Barotrauma erleiden, das tödlich ist. Sie sterben dabei an inneren Verletzungen, die durch den Luftsog des Fahrzeugs verursacht werden.

Das Umweltamt ruft daher alle Auto- und Radfahrer:innen dazu auf, vorsichtig unterwegs zu sein und auf Tiere auf der Fahrbahn zu achten. Das gilt vor allem für die Zeit zwischen Dämmerung und Sonnenaufgang, denn Amphibien sind zumeist nachtaktive Tiere.

Warnschilder weisen auf die Tierwanderungen hin

Um auf die Amphibien aufmerksam zu machen und sie zu schützen, werden auch in diesem Jahr wieder Warnschilder sowie Zäune an Straßen mit besonders hoher Amphibien-Aktivität aufgestellt.

Zäune, an Straßen mit besonders hoher Amphibien-Aktivität, sollen die Tiere schützen. Foto: Biologische Station Kreis Unna / Dortmund

Den Großteil des Aufbaus übernimmt die Stadtteilwerkstatt, die damit mehrere Wochen beschäftigt ist. Die Biologische Station Kreis Unna / Dortmund betreut den Zaunbau und koordiniert auch das Absammeln der Tiere.

Viele ehrenamtliche Helfer:innen, die abends und morgens an den Zäunen und in den Fang-Eimern nachsehen, sorgen jedes Jahr dafür, dass die Tiere sicher über die Straße kommen. Auch der AGARD e.V. koordiniert seine Ehrenamtlichen, die an vielen Orten die Amphibienwanderung kontrollieren und Tiere über die Straße tragen.

Viel Unterstützung für den Amphibienschutz kam zuletzt vom Eigenbetrieb Stadtentwässerung: An der Ostberger Straße wurde ein Laichgewässer, das zu verlanden drohte, ökologisch verbessert. Auch mehrere Durchlässe unter Straßen hat die Stadtentwässerung freigeschnitten und durchgespült.

Dortmunder:innen können Amphibienschutz unterstützen

Tatkräftige Hilfe durch die Bürger:innen können alle Engagierten gut gebrauchen. Wer jedoch Fang-Eimer mit Tieren entdeckt, sollte sie nicht einfach über die Straße bringen. Denn um den Bestand genau zu erfassen, muss jedes Tier gezählt werden.

Um den Bestand zu erfassen, muss jedes Tier gezählt werden. Foto: Biologische Station Kreis Unna / Dortmund

Dies hilft dabei, die Entwicklung der Populationen einzuschätzen und gegebenenfalls weitere Schutzmaßnahmen zu planen. Auch die Stöcke in den Eimern haben ihren Sinn: Im Gegensatz zu den Kröten können Mäuse und Insekten daran hochklettern und sich somit selbst aus den Eimern leicht befreien.

Wer aktiv bei dem Schutz und der Rettung heimischer Amphiben helfen möchte, kann sich für eine Mitarbeit an die Biologische Station Kreis Unna / Dortmund oder an den Agard e.V. wenden. Ein Engagement ist dort sehr willkommen.

Mehr Informationen:

  • Wer beschädigte Schilder oder Zäune entdeckt, kann dem Umweltamt per E-Mail einen Hinweis geben: umweltamt@stadtdo.de.

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