Ab Montag können die Kitas, Jugendtreffs und Beratungsstellen wieder öffnen. Der Grund ist die Friedenspflicht während der Schlichtung. Die Tarifverhandlungen im Sozial- und Erziehungsdienst waren am Donnerstag ohne Ergebnis geblieben.
Friedenspflicht während der Schlichtung gilt für maximal 14 Tage
Daher gehen die beiden Tarifparteien – die Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) – nun in eine Schlichtung.
Der Streik wird daher ab Sonntag vorerst ausgesetzt. Die Friedenspflicht gilt erst einmal für maximal 14 Tage.
„Es war uns genauso wie den Arbeitgebern klar, dass für eine Einigung von beiden Seiten Bewegung notwendig ist. Dazu waren beide Seiten bereit“, sagte der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske am Donnerstag in Berlin.
„Unser Ziel war eine generelle Aufwertung der Sozial- und Erziehungsberufe. Leider ist es in den Verhandlungen nicht gelungen, gegenseitige Vorschläge so weit zu konkretisieren, dass dies zu einem annehmbaren Ergebnis geführt hätte.“
Der unbefristete Streik wird ab Sonntag vorübergehend ausgesetzt
Um keine Möglichkeit zur Lösung der Tarifauseinandersetzung auszulassen, haben sich ver.di und die VKA darauf verständigt, die Schlichtung anzurufen.
Nach der geltenden Schlichtungsvereinbarung beginnt am kommenden Sonntag, 7. Juni 2015, die Friedenspflicht und wird der unbefristete Streik ausgesetzt.
Über den Verlauf der Verhandlungen beraten zur Stunde die Verhandlungsführer und Verhandlungskommission von ver.di sowie die Vertreterinnen und Vertreter der streikenden Beschäftigten aus den Sozial- und Erziehungsberufen bei der zweiten bundesweiten Streikdelegiertenkonferenz in Frankfurt am Main.
Am Mittwoch hatten 1200 Streikende in Dortmund mit einer Demonstration durch die Nordstadt Druck gemacht.
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Stadt DO
Alle FABIDO-Einrichtungen sind ab dem 8. Juni 2015 wieder regulär geöffnet
Am gestrigen Tage (Donnerstag) sind die Tarifgespräche bzgl. der Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst in Berlin ohne Ergebnis beendet worden. Beide Seiten haben sich aber auf die Anrufung der Schlichtung vereinbart. Während der Schlichtung herrscht die so genannte Friedenspflicht – damit ist der Streik ausgesetzt.
FABIDO hatte in den Gesprächen mit ver.di für die kommende Woche im Falle der Weiterführung des Streiks noch einmal eine deutliche Aufstockung der Notdienstplätze vereinbaren können. Dies ist jetzt nicht erforderlich, da ab Montag, 8. Juni, wieder alle FABIDO-Einrichtungen geöffnet sind und die Kinder wieder die heimatliche Einrichtung besuchen können.
Die Einrichtungen wieder zu öffnen, ist technisch gesehen an sich ein unproblematischer Vorgang. FABIDO ist sich jedoch sehr wohl bewusst, dass nach vier Wochen Streik das Zusammenkommen für alle, d.h. Kinder, Eltern und Erzieherinnen, eine Herausforderung bedeutet. FABIDO wird alles dafür tun, dass das Stück Heimat, Geborgenheit und Vertrauen, was jede der Tageseinrichtungen für Eltern und Ihre Kinder vor vier Wochen war, ganz schnell wieder fühlbar wird. Ganz besonders die Kinder unter drei Jahren werden wieder viel Vertrauenszeit benötigen. Darüber hinaus versucht FABIDO insbesondere für die Schulanfänger, die letzten Wochen ihrer Kindergartenzeit noch so schön wie möglich zu gestalten, da vier Wochen mit sicherlich vielerlei geplanten Aktivitäten entfallen sind.
Für Fragen, die nicht in Ihrer Einrichtung vor Ort geklärt werden können, hat FABIDO weiterhin eine Sondernummer (Tel. 50-26388) für die Eltern geschaltet.
ver.di DO
Auch während der Schlichtung setzt ver.di die Auseinandersetzung zur Aufwertung der Sozial- und Erziehungsdienstberufe fort
Nachdem auch die sechste Runde der Tarifverhandlungen zur Aufwertung des Sozial- und Erziehungsdienstes ohne Ergebnis geblieben ist, haben sich die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di und die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände darauf verständigt, die Schlichtung anzurufen. Damit soll nach Aussage der Gewerkschaft auch diese letzte Möglichkeit genutzt werden, die von ver.di geforderte Aufwertung der Sozial- und Erziehungsberufe am Verhandlungstisch zu erreichen.
Während der laufenden Schlichtung wird der Streik ausgesetzt, so dass spätestens ab Montag, dem 8.6. in den Kitas, in der Jugendhilfe, den Jugendfreizeiteinrichtungen, den Beratungsstellen und den anderen Bereichen der Sozialdienste wieder normal gearbeitet wird. „Das Aussetzen des Streiks“, erläutert Michael Bürger, Geschäftsführer des ver.di Bezirks Dortmund, „ bedeutet aber nicht, dass damit auch die Auseinandersetzung um die Aufwertung der Sozial- und Erziehungsberufe ausgesetzt ist . Gerade während der Schlichtung, so Bürger weiter, sei es notwendig, in der Öffentlichkeit präsent zu bleiben und die Unterstützung für die Aufwertung der Arbeit mit und am Menschen zu verbreitern.
Dazu wird es – neben anderen Aktionen – ab dem kommenden Montag, dem 8.6. eine Mahnwache vor dem Dortmunder Rathaus geben. Täglich zwischen 8.00 und 18.00 Uhr werden Beschäftigte aus dem Sozial- und Erziehungsdienst über die Tarifauseinandersetzung informieren und um Unterstützung für die Aufwertungsziele bitten.
Fest geplant ist darüber hinaus für den 13.06. eine große Demon-stration, wahrscheinlich in Köln. Daran werden nicht nur Sozial- und Erziehungsdienstbeschäftigte aus NRW und mehreren anderen Bundesländern teilnehmen, sondern dazu sind auch Eltern und alle diejenigen herzlich eingeladen, die die Aufwertungsforderungen der ErzieherInnen und der SozialarbeiterInnen unterstützen wollen.
ver.di DO
Tarifrunde wegen Schlichtung nicht beendet –
ver.di lädt zur dritten Elternversammlung
Am 04.06.2015 hat die ver.di gemeinsam mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) die Schlichtung in der Tarifauseinandersetzung für die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst angerufen. Mit Hilfe externer Schlichter soll nun ein Kompromiss im Tarifstreit gesucht und gefunden werden. Während der Dauer des Verfahrens besteht Friedenspflicht, so dass während der laufenden Schlichtung keine Streiks stattfinden.
Seit Montag, dem 8.6. wird in den Kitas, in der Jugendhilfe, den Jugendfreizeiteinrichtungen, den Beratungsstellen und den anderen Bereichen der Sozialdienste wieder normal gearbeitet wird. Damit ist die Tarifauseinandersetzung noch nicht beendet. Die Tarifauseinandersetzung befindet sich nun in einer anderen Phase. Die Auseinandersetzung um die Aufwertung der Sozial- und Erziehungsberufe findet weiterhin statt.
Über das „Angebot“ der kommunalen Arbeitgeber, die Phasen der Schlichtung und darüber, wie es nach der Schlichtung weitergehen kann, möchte ver.di die Dortmunder Elternschaft informieren.
Deswegen laden wir die Dortmunder Eltern zu einer dritten Elternversammlung am Donnerstag, den 11. Juni um 19.00 Uhr in das Café des Fritz-Henßler- Hauses in Dortmund, Geschwister-Scholl-Str. 33-37 ein.
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ver.di DO
Beschäftigte der Sozial- und Erziehungsdienste gehen in die Offensive: Fahrgastinformationen werben für Solidarität
Seit Wochen befindet sich die Gewerkschaft ver.di in einer heftigen Tarifauseinandersetzung um die Aufwertung der Tätigkeiten im Sozial- und Erziehungsdienst.
Diese Auseinandersetzung belastet nicht nur die Streikenden, sondern auch die betroffenen Kinder, Eltern, Klienten und Kunden, die auf die sozialen Dienstleistungen angewiesen sind. Deshalb haben alle auf ein für beide Tarifparteien zufriedenstellendes Verhandlungsergebnis in der Verhandlungsrunde vom 01. bis 03. Juni 2015 gehofft.
Diese Erwartung wurde leider nicht erfüllt. Der Streik ist derzeit ausgesetzt und es findet – bis längstens 22.06. – die Schlichtung statt.
Die Beschäftigten aus den Sozial- und Erziehungsdiensten wissen um ihre Verantwortung in der Arbeit mit Kindern, Klienten, den Gerichten oder auch in den Einrichtungen der Berufsförderung sowie des Gesundheitswesens. Deswegen hatten sie sich die Entscheidung zu streiken nicht leicht gemacht. Hinzu kommt, dass sie unter erheblichem öffentlichen Druck stehen.
Die Qualifikationsanforderungen für Tätigkeiten in den Sozial- und Erziehungsdiensten sind hoch und die Beschäftigten tragen eine hohe Verantwortung für andere Menschen und allein das würde den Arbeitskampf rechtfertigen.
Aber es gibt noch eine weitere Dimension, die den Arbeitskampf erforderlich macht. Es geht nämlich um die grundsätzliche Schlechterbewertung von frauendominierten Tätigkeiten, also einen Kampf gegen die fortwährende Diskriminierung von Frauen im Arbeitsleben.
„Und es geht darum“, so Martin Steinmetz, ver.di Dortmund, „dass unsere Gesellschaft wieder sozialer wird und die Schere zwischen Arm und Reich endlich wieder ein wenig geschlossen wird“.
Deswegen sprechen die Sozial- und Erziehungsdienst-Beschäftigten die Fahrgäste auf 8 ausgesuchten Linien der Dortmunder Stadtbahn an und bitten die Fahrgäste um Unterstützung für die Auseinandersetzung der Beschäftigten in den Sozial- und Erziehungsdiensten.
Treffpunkt ist am Dienstag, 16.06.2015 um 16.30 Uhr die U-Bahn-Station Stadtgarten.
FABIDO
FABIDO: Kinderbetreuung während der Sommerferien
Während des Streiks haben Eltern die Betreuung Ihrer Kinder entweder privat organisiert oder einen Notdienstplatz erhalten. Viele Eltern haben während der Streikzeit zum Teil ihren Jahresurlaub verwendet. FABIDO ist sich dessen bewusst, dass dies zum Teil eine erhebliche Belastung für Eltern und Familien war.
Aus diesem Grund bietet FABIDO eine Ferienbetreuung ab der 2. Sommerferienwoche vom 06.Juli – 07.August an. Die Betreuungszeiten in den Einrichtungen sind von 7.30 Uhr -16.30 Uhr.
Wenn Eltern während der Schließungszeit ihrer Kita diese Betreuung in Anspruch nehmen möchten, können Sie Ihren Bedarf für einen Betreuungsplatz vom 22.Juni – 26.Juni unter der Hotline 50-10270 und 50-10271 anmelden.
Die Telefone sind in der Zeit von 8 Uhr – 12 Uhr und von 13 Uhr – 16 Uhr besetzt.
Da die Platzzahl, die wir zur Verfügung stellen können begrenzt ist, werden die Plätze zunächst an berufstätige Eltern, berufstätige Alleinerziehende und Eltern, die sich in einer Ausbildung oder im Studium befinden und die während des Streiks bereits Urlaubstage in Anspruch nehmen mussten, vergeben.
ver.di DO
Beschäftigte der Sozial- und Erziehungsdienste weiterhin offensiv – Große Unterstützung während der 14-tägigen Mahnwache vor dem Rathaus
Nach bundesweitem, vierwöchigem unbefristeten Streik und sechs ergebnislosen Tarifverhandlungsrunden für die Beschäftigten der Sozial- und Erziehungsdienste dieser Stadt trat durch die Anrufung der Schlichtung zu Beginn des Monats die Friedenspflicht ein.
Ausgehend von der Forderung der Gewerkschafter nach einer generellen Aufwertung der Sozial- und Erziehungsdienstberufe – weil es nicht sein kann, dass in einem der reichsten Länder dieser Erde, die Arbeit mit Maschinen immer noch höher bewertet wird, als die Arbeit mit Menschen, mit Kleinkindern, Jugendlichen, und jungen Erwachsenen – gibt es noch eine weitere Dimension, die den Arbeitskampf erforderlich gemacht hat.
Es geht auch um die grundsätzliche Schlechterbewertung von frauendominierten Tätigkeiten, also einen Kampf gegen die fortwährende Diskriminierung von Frauen im Arbeitsleben. „Und es geht darum“, so Martin Steinmetz, ver.di Dortmund, „dass unsere Gesellschaft wieder sozialer wird und die Schere zwischen Arm und Reich endlich wieder ein wenig geschlossen wird“.
Deswegen und um zu zeigen, dass diese Tarifauseinandersetzung noch nicht beendet ist, hatten sich die ver.di-Mitglieder – für die Dauer der Schlichtungszeit – entschlossen vor dem Dortmunder Rathaus eine Mahnwache abzuhalten.
Seit dem 8. Juni haben sich dort mehrere hundert Beschäftigte aus den Sozial – und Erziehungsdiensten dieser Stadt versammelt und mit der Unterstützung von Betriebs- und Personalräten, Eltern mit ihren Kindern sowie zahlreichen Dortmunder „Prominenten“ (auf dem Bild mit der Stadträtin Birgit Zoerner) um Unterstützung für ihr Anliegen geworben.
Die Mahnwache, die täglich über eine Dauer von 10 Stunden eingerichtet wurde, endet am heutigen Freitag um 18 Uhr.
Mit großer Spannung erwarten die Beschäftigten aus den Sozial – und Erziehungsdiensten das Schlichtungsergebnis, welches bis spätestens Montag, 22. Juni vorgelegt werden muss.
Diese Beschäftigten treffen sich dann zu einer weiteren Streikversammlung am kommenden Dienstag, 23. Juni, 17.30 Uhr um das Schlichtungsergebnis zu bewerten.
Stadt DO
Kitastreik: Wichtiger Hinweis zur Rückerstattung der Elternbeiträge
Der Rat der Stadt Dortmund hat in seiner Sitzung am 7.5.2015 die Erstattung der Elternbeiträge und Verpflegungsentgelte für die Betreuung von Kindern in den Fabido-Tageseinrichtungen für die Dauer des Streiks beschlossen.
Das Jugendamt der Stadt Dortmund wird nach Abschluss der Tarifvertragsverhandlungen die entsprechenden Beiträge unbürokratisch erstatten.
Es wird eindringlich darum gebeten, die in der Zwischenzeit fälligen Beiträge weiterhin einzuzahlen und keine eigenmächtigen Kürzungen der Beträge vorzunehmen. Nur so wird zeitnah eine Rückerstattung ermöglicht. Und das ist ja sicher im Interesse aller Beteiligten.
FABIDO
FABIDO: Kinderbetreuung in den Ferien
Auf das Angebot für Eltern, während der Schließungszeit ihrer Kita eine Ferienbetreuung in Anspruch nehmen zu können, haben viele Eltern sehr positiv reagiert. „Ich habe meinen restlichen Jahresurlaub für die Streikzeit nehmen müssen und bin wirklich froh, dass FABIDO die Ferienbetreuung anbietet“ – so und ähnlich äußerten sich viele betroffene Eltern am Telefon.
Zwischen 50 und 80 Plätzen werden in den jeweiligen Ferienwochen in Anspruch genommen und für alle Eltern und Familien wurde eine passende Lösung gefunden.
„Uns war es wichtig, den Eltern eine konkrete Hilfe anzubieten, denn die Belastung für Eltern während des Streiks war wirklich sehr groß. Ich habe dies durch viele Gespräche mit Eltern persönlich erfahren. Hier helfen dann keine Worte mehr, die Eltern benötigten in diesem Fall unsere ganz praktische Hilfe und Unterstützung. Ich freue mich sehr, dass es uns gelungen ist mit der Ferienbetreuung ein bedarfsgerechtes Angebot für Eltern zu schaffen und ich bin sicher, dass die Kinder eine gute Zeit in ihrer „Urlaubskita“ erwartet und sie sich dort wohlfühlen werden“, so Arno Lohmann, Geschäftsführer von FABIDO.