Eigentlich war es nur gut gemeint: durch eine kreative Wandgestaltung sollte der Übergang von der Stadtmitte zur Nordstadt verschönert werden. Unter der Regie des Sozialen Zentrums Dortmund und finanziert durch das Stadtbezirksmarketing der Bezirksvertretung Nord, machte sich ein Team aus sieben Künstler*innen im November letzten Jahres daran, die Seitenfassade des ehemaligen Pornokinos „Studio X“ mit einem Graffito zu verschönern. Doch die handwerklich toll umgesetzte Arbeit sorgt bei vielen Menschen für Irritationen. Vor allem das aggressive Gorilla-Motiv wird häufig als rassistisch und diskriminierend empfunden. Und auch der Spruch „Welcome to the Jungle“ wird von den Kritiker*innen moniert, suggeriere er doch, in der Nordstadt würden andere Regeln gelten, als im Rest von Dortmund.
Soziales Zentrum und Künstler*innen bedauern die entstandenen Missverständnisse
Um über das Problem zu reden und über alternative Lösungen nachzudenken, hatten die Verantwortlichen in dieser Woche zu einem Treffen vor Ort geladen. Denn auch wenn die Kritik sie überraschend getroffen hat, stellen sie schon seit Beginn der Debatte klar, dass sie die Anliegen und Probleme der betroffenen Menschen sehr ernst nehmen und diese für sie schwerer wiegen als die künstlerische Freiheit.
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Sowohl das Soziale Zentrum als auch die Künstler*innen brachten unmittelbar nach Aufkommen der ersten Beschwerden ihr Bedauern über die entstandenen Missverständnisse zum Ausdruck und entschuldigten sich bei den Menschen über den Blog ihrer Internetseite und übernahmen die volle Verantwortung. Ihre Intention und Motivation seien offensichtlich von vielen Menschen missverstanden und falsch interpretiert worden.
„Schnell wurden Forderungen laut, das gesamte Bild sofort wieder zu überstreichen, aber das war für uns keine Lösung. Wir wollen die Gelegenheit nutzen, die angestoßene Diskussion öffentlich zu führen und die Bürger*innen teilhaben zu lassen am weiteren Prozess“, erklärte die Geschäftsführerin des Sozialen Zentrums, Isabel Cramer. Man sei betroffen über die Rückmeldungen, begrüße aber das öffentliche Gespräch, die Diskussion und die Auseinandersetzung mit dem Thema Rassismus.
Motiv wurde von Menschen aus der Nordstadt erdacht und umgesetzt
Bei der Entscheidung für das Motiv sollten die charakteristischen Merkmale der Nordstadt und ihrer Bewohner*innen aufgegriffen und widergespiegelt werden.
Im Künstler*innen-Team waren Kreative, die selber in der Nordstadt leben und arbeiten, einige von ihnen mit Migrationshintergrund, die unentgeltlich ihre Freizeit für das Projekt opferten und anschließend stolz darauf waren, dass ein Teil ihrer Kunst nun dauerhaft das Stadtbild von Dortmund prägen würde. Leider konnte niemand von ihnen am Gespräch teilnehmen.
Auch wenn zum Gespräch sowohl Befürworter*innen als auch Kritiker*innen erschienen waren, um über das Kunstwerk zu diskutieren, stand eine Sache jedoch schon im Vorfeld fest, nämlich, dass die Wandgestaltung in jetziger Form auf jeden Fall keinen weiteren Bestand haben wird. Eine Entscheidung, die das Soziale Zentrum, wie oben bereits erwähnt, eigentlich vermeiden wollte und die Professor Aladin El-Mafaalani beim letzten Talk im DKH im Januar als die falscheste Lösung von allen bezeichnete.
Trotzdem waren schon diverse alternative Gestaltungsvorschläge an Stellwänden aufgehängt, über die die Anwesenden urteilen sollten. Doch zunächst brachten beide Parteien ihre Argumente zum Ausdruck. Die Historikerin Uta Schmidt sprach sich für das Graffito aus und bezeichnete es als tolle Arbeit und kulturwissenschaftliches Symbol für Urbanität, das von Menschen, die selber aus der Nordstadt stammen, entworfen worden sei. Auch die Bezeichnung des Stadtteils als Dschungel hielt sie für unproblematisch.
Nordstadt wurde schon früher als Dschungel oder Wilde Heimat bezeichnet
Denn die Nordstadt sei, ganz unabhängig von der kolonialen Benennungspraxis Afrikas als Busch oder Dschungel, schon oft so betitelt worden und dies zurecht.
Auch in Zeiten des Zweiten Weltkriegs, als Kommunisten und Sozialisten sich in der Nordstadt gegen die Nationalsozialisten organisierten, habe man von einem Dschungel gesprochen.
Didi Stahlschmidt vom Quartiersmanagement Nordstadt unterstützte Schmidts Position und verwies auf die Tatsache, dass die Nordstadt schon früher im Rahmen des Stadtteilmarketings beispielsweise als „Wilde Heimat“ bezeichnet worden war.
Beide betonten, dass es sich bei der Gestaltung um ein Beteiligungsprojekt gehandelt habe, die Ideengeber also selber aus der Nordstadt stammen würden und ihr Viertel mit einem tollen Symbol für die Black Culture in Dortmund markiert hätten.
Auch die Linken-Politikerin Cornelia Wimmer, die als Mitglied ihrer Fraktion in der Bezirksvertretung Innenstadt Nord sitzt, konnte die Aufregung um das Kunstwerk nicht wirklich nachvollziehen.
Sie verwies auf eine Werbekampagne des Textilhandelsunternehmens H&M aus dem Jahr 2018, die einen farbigen Jungen zeigte, der einen Pullover mit der Aufschrift „Coolest Monkey in the Jungle“ trug und die international für Empörung sorgte.
Animalisierung fremder Kulturen oder Affe als Zeichen der Stärke?
Hier sei die Wirkung unstrittig gewesen, doch beim Nordstadt-Grafitto seien die Absichten offensichtlich ganz andere gewesen. Der Affe stehe für sie nicht symbolisch für die Menschen in der Nordstadt, sondern sei ein Zeichen von Stärke und Selbstbewusstsein. Aus ihrer Sicht werde die Argumentation nicht auf das Bild bezogen, sondern sie sei durch eine in den Ruhrnachrichten erschienene Kolumne angefeuert worden.
Auf Grundlage dieser Kolumne hatte der Sozialwissenschaftler Prof. Dr. Karim Fereidooni von der Ruhr-Universität in Bochum eine Stellungnahme veröffentlicht (siehe Anhang des Artikels), in der er zu dem Schluss gelangt war, dass das Graffito als rassistisch eingestuft werden müsse. „Man kann nicht über ein Bild sprechen, wenn man es nicht selbst gesehen hat. Für mich ist das Motiv ein starker Ausdruck des Charakters der Nordstadt, wo nun mal eben nicht immer alles heile Welt ist“, so Cornelia Wimmer.
Anschließend konnte die Verfasserin der Kolumne, Deniz Greschner, ihre Sicht der Dinge erläutern. Sie brachte zum Ausdruck, dass der Zeitgeist einen sensiblen Umgang mit der Thematik erfordere und verwies beispielsweise auf die in letzter Zeit häufiger gemeldeten Zwischenfälle, bei denen farbige Fußballspieler im Stadion mit Affenlauten bedacht und mit Bananen beworfen worden waren.
Wissenschaftliche Stellungnahme stuft Graffito als rassistisch ein
Auch die politische Lage, die es einer populistisch-nationalistischen Partei wie der AfD möglich mache, immer größere Wahlerfolge einzufahren, mache es notwendig, sich intensiv und differenziert mit dem Thema auseinanderzusetzen.
„Ich finde die Darstellung sehr einseitig. Die wissenschaftlichen Stellungnahmen werden von den Verantwortlichen in ihrer Betrachtung gar nicht zur Kenntnis genommen. Fakt ist, dass es Menschen gibt, die Probleme mit dem Graffito haben. Wir leben in einer Migrationsgesellschaft und sind somit sowohl betroffen als auch verantwortlich“, so Greschner.
Das Graffito an sich möge vielleicht harmlos sein aber es stünde in der Tradition der Diffamierung und Diskriminierung dunkelhäutiger Menschen, erfülle es doch zu viele Klischees, die diese Ableitungen zulassen würden. Unterstützung erhielt die Kolumnistin von der Anne-Frank-Gesamtschule.
Die Lehrerin Isabelle Spieker war mit einer ihrer zehnten Klassen der Anne-Frank-Gesamtschule zum Termin erschienen. Neben ihrer Tätigkeit als Lehrerin engagiert sich Spieker seit rund 20 Jahren für die Belange der „Children of Color“ in der Nordstadt. „Ich vertrete hier die Gruppe der schwarzen Deutschen und muss sagen, dass ich schockiert war, als ich das Bild zum ersten Mal gesehen habe. Trotz meiner langjährigen Tätigkeit, habe ich nicht das Gefühl, dass die Situation in irgendeiner Form besser geworden wäre. Viele Menschen mit Migrationshintergrund sehen sich allzu oft mit Rassismus konfrontiert“, so Spieker.
Schüler*innen fühlen sich betroffen und fragen: „Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?“
Und auch bei ihren Schüler*innen überwogen die kritischen Stimmen, was man vielleicht weniger erwartet hätte, sind sie doch genau die Zielgruppe solcher Streetart-Projekte. Ein Schüler fragte, warum das Graffito ausgerechnet in der Nordstadt ok sein solle. Am Phoenixsee wäre es wahrscheinlich undenkbar.
Er verglich den dargestellten Gorilla mit der Filmfigur King Kong, was bei den meisten Menschen Assoziationen zu seinem Verlangen nach der „weißen Frau“ hervorrufen würde. Für ihn sei das Motiv daher eindeutig rassistisch und er fühle sich persönlich angegriffen.
Eine farbige Mitschülerin fragte: „Soll der Affe vor Gefahr warnen. Nach dem Motto: Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?“ Natürlich konnte die Problematik im Rahmen einer rund einstündigen Veranstaltung nicht abschließend geklärt werden. Aber das war auch nicht wirklich die Intention der Veranstalter*innen. Ihnen ging es darum, ihr Bedauern über die eingetretene Situation zu bekunden, ihre Entscheidungen zu erläutern und vor allem den weiteren Prozess transparent öffentlich zu vermitteln und die Bürger*innen in die weiteren Planungen miteinzubeziehen.
Daher appellierten sie auch an die Gäste, sich Zeit zu nehmen, die Diskussion sacken zu lassen und nichts über’s Knie zu brechen. Im Anschluss an die Diskussion begutachteten die Teilnehmer*innen die unterschiedlichen Gestaltungsentwürfe auf den Stellwänden. Sie konnten Punkte in ein dafür vorgesehenes Feld kleben, wenn sie einen Vorschlag favorisierten.
Forderung: „Lasst doch einfach die Kinder der Nordstadt entscheiden“
Während die angepinnten Entwürfe kaum Anklang fanden, nahm eine Teilnehmer*in kurzum das Heft selber in die Hand und hängte noch einen vierten Vorschlag an die Pinnwand. Und zwar die Idee, einen gemeinsamen Workshop mit den Bürger*innen der Nordstadt zu organisieren, in dem man gemeinsam einen neuen Gestaltungsentwurf erarbeiten kann.
Diese Idee bekam den meisten Zuspruch und wurde noch weiter gesponnen. Mirza Demirovic vom Jugendamt Dortmund warf locker in die Runde: „Lasst doch einfach die Kinder der Nordstadt entscheiden.“ Damit traf er bei allen Anwesenden den richtigen Nerv. Es wurde der Vorschlag laut, einen Gestaltungswettbewerb an den Schulen der Nordstadt zu organisieren und den besten Entwurf von einer Jury wählen zu lassen.
Isabel Cramer vom Sozialen Zentrum nahm die Vorschläge dankend an und versicherte den Anwesenden, dass das Soziale Zentrum sich besonders mit der Workshop-Idee und dem Schulwettbewerb auseinandersetzen werde. Bis spätestens April werde man in Absprache mit den beteiligten Künstler*innen versuchen, eine derartige Veranstaltung, wie immer sie nun auch ausfallen möge, zu organisieren.
Das Soziale Zentrum freut sich darüber hinaus aber auch über Vorschläge aus der Dortmunder Bevölkerung. Kreative Köpfe sind also aufgefordert, ein Motiv zu entwickeln, das repräsentativ für die Nordstadt und ihre Bewohner*innen steht, die bunte kulturelle Vielfalt symbolisiert und mit dem sich alle Menschen in Dortmund identifizieren können.
Weitere Informationen:
Reaktionen
Cornelia Wimmer
Obwohl schon im Artikel zitiert, möchte ich mich nochmals zum Vorgang äußern:
Es ist unstrittig, dass dunkelhäutige Menschen rassistische Angriffe zu erdulden haben. – Es ist auch unstrittig, dass die H&M-Reklame, King-Kong und Bananen werfende Fußballfans rassistisch agieren. Das hier zur Debatte stehende Wandbild erzählt eine solche rassistische Geschichte aber nicht und die Verweise auf anderweitige rassistische Entgleisungen dürfen nicht zu seiner Be- bzw. Verurteilung herangezogen werden. – Es ist, als riefe man in einem Prozess Zeugen auf, die zu einem anderen Tathergang sehr wohl etwas beizutragen haben, zu diesem aber eben nicht. Eine solche argumentative Verschiebung liegt aller Ablehnung des Bildes, die ich bisher gelesen oder gehört habe, zugrunde. Besonders erstaunlich finde ich es, wenn solche methodisch untragbare Argumentation von Hochschullehrenden vorgebracht wird.
Für die Künstler dürfte es im übrigen eine schmerzhafte Härte sein, ein sorgfältig konzipiertes und handwerklich gelungenes Bild tilgen zu müssen. Vielleicht fühlt sich manche/r unter ihnen auch beschädigt durch die Zuschreibung einer Haltung, die er/sie so gar nicht teilt.
Abschließend eine Bemerkung zum Vorschlag, Kinder über das Bild entscheiden zu lassen: – Die Nordstadt beherbergt bekanntermaßen viele, aber eben nicht nur Kinder. Bilder im Öffentlichen Raum sollten idealerweise für alle Bewohner und Besucher „etwas hergeben“. – Der Gang durch die Burgtorbrücke nach Norden stellt so etwas wie einen Auftakt für die Nordstadt dar. Daher ist einem Bild an diesem Ort qualitatives Format zu wünschen.
Julia Mohr
Hallo Frau Wimmers,
ich möchte hier nochmal auf die Worte von Frau Spieker (und anderen Pocs) hinweisen die sie bei der Diskussion gesagt hat und sehr greifbar machen, was in der Quintessenz in dem Gespräch die Problematik war: „Wenn ein Mensch, der von Rassismus betroffen ist, sagt, dass etwas rassistisch ist, ist es rassistisch.“
Da gibt es kein Für oder Wider. Da können weiße Menschen, die Rassismus nicht persönlich kennen, nicht drüber urteilen.
Ams
Ich verstehe die Diskussion nicht wirklich, der Begriff Großstadt Dschungel ist für mich bisher nicht negativ belastet.
Es gibt vergleichbare Wandbilder im Dortmunder Süden. Anscheinend ist noch keinem in den Sinn gekommen, dass Affen oder Zebras als Motive einer Wandgestaltung die dort Wohnenden diffamieren soll. Ich würde es als Diskriminierung und massiven Einschnitt in die künstlerische Freiheit empfinden, wenn diese Wand übermalt werden muss.
Inci Şen
Das allseits beliebte Argument „Kunst“ finde ich etwas fehl am Platz, da es sich um eine Auftragsarbeit handelt. Es sollte das Design für eine Wand entwickelt werden, welche repräsentativ für die ganze Nordstadt steht. Mehrere Leute saßen an dem Konzept. Die Bild-Text-Schere ist hier schlichtweg unpassend. „Welcome to the jungle“ von öffentlicher Seite an eine Wand zu schreiben, die in ein Viertel führt, welches einen hohen Anteil an Migranten hat, in Kombination mit dem gewählten Bild ist einfach nur geschmacklos.
Ja, es ist ein schönes Bild! Aber seinen Zweck erfüllt es leider nicht.
Die im Text genannte Betroffenheit von Schülern aus der Nordstadt kann ich absolut nachvollziehen. Wenn selbst Kinder betroffen reagieren, sollten wir Erwachsene unser Handeln anfangen zu hinterfragen. Bilder im öffentlichen Raum prägen unser Unterbewusstsein. Dies gilt nicht nur für Werbekampagnen großer Textil-Bekleidungsfirmen. Bilder allgemein bekommen erst im Kontext eine Bedeutung. Dieser Kontext beruht auf unserer Geschichte, unseren Erfahrungen. Dass hier nun eine Diskussion stattfindet, sollten wir begrüßen, denn es zeigt ein Umdenken innerhalb unserer Gesellschaft.
Dortmunder
Frau Greschner -ihr gebührt Dank, die Diskussion angestoßen und eine vom Nordstadt-Mainstream abweichende kritische Meinung vertreten zu haben- und Herr Prof Dr. Fereidooni haben Recht.
Das Motiv des Gorillas in diesem Zusammenhang ist rassistisch und auch die Bezeichnung der Dortmunder Nordstadt als „Dschungel“ ist unpassend und scheint eher der Phantasie von Menschen zu entspringen, die möglicherweise romantisierende Vorstellungen von der Nordstadt und vom “ Dschungel“ haben.
Ich glaube nicht, dass die in der Nordstadt lebenden Menschen das Gefühl haben, in einem „Dschungel“ zu leben und auch nicht als „Affen“ oder “ Dschungelbewohner“ gesehen werden wollen
Es war sicherlich nicht so gemeint und künstlerisch sicher gut gelungen.
Vielleicht kann man sich der Einordnung, ob das Motiv rassistisch ist, auch so annähern: hätte eine Künstlergruppe aus dem Norden, die nicht mehrheitlich aus Weißen, sondern mehrheitlich aus „People of Color“, besteht, das Projekt auch so oder so ähnlich umgesetzt?
Ich glaube nicht.
Den KünstlerInnen und Verantwortlichen ist dennoch zu Gute zu halten, dass sie sich der Diskussion in dieser Weise stellen.
Ams
Ich finde die Frage „hätte eine Künstlergruppe aus dem Norden, die nicht mehrheitlich aus Weißen, sondern mehrheitlich aus „People of Color“, besteht, das Projekt auch so oder so ähnlich umgesetzt?“ merkwürdig. Ich sehe da Jugendliche die eine Wand bemalt haben. Von mehrheitlich „Weißen“ zu reden, erweckt bei mir den Eindruck von Rassismus.
Julia Mohr
Es haben keine Schüler gemalt sondern erwachsene Künstler.
Moritz Döring
Zwei Jahre später haben wir nun einen ähnlich gelagerten Fall: Laut ZDF soll das Kinderlied ‚Wer hat die Kokosnuss geklaut‘ rassistisch sein. In dem Lied würden BiPoc’s diskriminiert, weil das Klischee vom kriminellen und triebgesteuerten Affen reproduziert werde. Der Unterschied zu unserer Nordstadt-Dschungel-Debatte: Dieses Mal fällt der Medienlandschaft auf, dass die Gleichsetzung von BiPoc’s nicht im Lied stattfindet, sondern durch die ZDF-Redaktion. Deren Mitarbeiter legten durch den Fernsehbeitrag die eigenen rassistischen Ressentiments offen – nicht die nicht vorhandenen rassistischen Vorurteile im Kinderlied. Link: https://taz.de/Rassismus-in-Kinderbuechern/!5826402/
Mitleser
Jemand, der in diesem Bild Rassismus sieht, muss es sich gefallen lassen, selber als rassistisch eingestuft zu werden.
Immerhin sind es diese Personen, die den Affen für einen Bewohner (mit Migrationshintergrund) der Nordstadt halten.
Ich habe das Bild oft gesehen und NIE dabei an Rassismus gedacht. Auch der Schriftzug hat für mich nie einen solchen Schluss zugelassen. Vielmehr sehe ich darin einzig und allein den Großstadtdschungel, eine wilde Gegend, die sich für mich nicht nur auf die Nordstadt bezieht, sondern auf einen viel umfassenderen Teil Dortmunds. Bei New York, dem Großstadtdschungel schlechthin würde auch niemand Rassismus vermuten.
Und der Affe steht für mich viel mehr für Stärke. Er drückt für mich die Stärke des Stadtteils aus. Den Affen als einen einzelnen Teil der Bewohner zu diffamieren, DAS ist für mich Rassismus.
Aber natürlich, lasst uns Kunst vernichten. (Ja, auch Auftragsarbeiten sind Kunst). Schreiben wir doch einfach, sie sei entartet… Dazu noch gleich Bücher verbrennen.
Man man man