Anmeldungen zu weiterführenden Schulen in Dortmund – Gymnasien und Gesamtschulen unverändert an der Spitze

v.l. Gernot Willeke, Martina Raddatz-Nowack, Daniela Schneckenburger GW
Verantwortlich für Schulen: v.l. Gernot Willeke, Martina Raddatz-Nowack, Daniela Schneckenburger. Fotos: G. Wüsthoff

Von Gerd Wüsthoff

Mit den Halbjahreszeugnissen der vierten Klassen der Grundschulen in Dortmund begann für die SchülerInnen und Eltern das Anmeldeverfahren für die weiterführenden Schulen. Zum Schuljahr 2018 / 2019 werden 5.057 SchülerInnen ihre Grundschulzeit beenden und ihre Schullaufbahn an den weiterführenden Schulen der Stadt fortsetzen. Dortmund, als wachsende Stadt, muss nicht nur dem sich verknappenden Wohnraum, sondern auch einem sich verengenden Schulangebot langfristig begegnen. „Eine wachsende Stadt bedeutet auch ein wachsender Schulstandort“, erläutert Daniela Schneckenburger, Schuldezernentin in Dortmund.

Trotz Rückkehr zu G9 bis zum Abi sind Gesamtschulen immer noch beliebt

In mehreren Koordinierungsrunden haben die SchulleiterInnen gemeinsam mit der Stadt Dortmund und der Schulaufsicht über die Anmeldungen für Gymnasien, Gesamtschulen, Real- und Hauptschulen sowie die Sekundarschulen beraten. Die Eltern haben die Informationen über die Aufnahmeentscheidungen bereits erhalten. Bei der freien Wahl einer zukünftigen Schulform für ihr Kind dürften die Eltern auch die Verkehrsanbindung der Schulen im Auge gehabt haben.

Die Getrud-Bäumer-Realschule in der Nordstadt – Einrüstung nach Sturmschäden.

Die Ergebnisse liegen nun komplett vor – von den 5.057 neuen SchülerInnen an den weiterführenden Schulen in Dortmund gehen 36,7 Prozent auf die Gymnasien, 25,1 Prozent in Gesamtschulen – damit leicht rückläufig – 24,8 Prozent in die Realschulen, 4,1 Prozent in die Hauptschulen und 1,2 Prozent in die Sekundarschulen.

8,1 Prozent gehen zukünftig auf auswärtige weiterführende Schulen, so 15 Schüler nach Schwerte, und Schulen in nichtstädtischer Trägerschaft wie das Mallinckrodt-Gymnasium, welches 2,4 Prozent der SchülerInnen aufnimmt. Zu den auswärtigen Schulen zählen auch Internate. Meist sind dies Schulen im Umland von Dortmund.

„Zum Vorjahr hat sich an der Verteilung auf die unterschiedlichen weiterführenden Schulen nichts wesentliches geändert“, erläutert Martina Raddatz-Nowack, Leiterin des Fachbereichs Schule. „Es gibt aber eine leichte Tendenz von der Gesamtschule zurück zu den Gymnasien. Die Gesamtschule bleibt aber auch nach der Wiedereinführung von G9, also der neunjährigen Schulzeit bis zum Abitur, eine sehr gefragte Schulform“, erklärt Gernot Willeke, Bereichsleiter Schulorganisation im Fachbereich Schule. „Auch die Anmeldezahlen an den Hauptschulen sind stabil geblieben.“

Eltern mit einem Ablehnungsbescheid für ihre Erstwahl bekamen ein Alternativangebot für andere Schulen und Schulformen.

Dortmund wächst weiter – neun zusätzliche Züge sind in den Schulen nötig

Tabelle zur Entwicklung der Schulanmeldungen an weiterführenden Schulen in Dortmund.

„Um der großen Zahl der Anmeldungen in diesem Jahr gerecht zu werden, wurden in Abstimmung zwischen und mit den Schulen, dem Schulträger und der Schulaufsicht an neun Schulen je eine zusätzliche Eingangsklasse gebildet“, sagt Schneckenburger, nachdem sie launig darauf hinwies, dass es sich hier nicht um das Verkehrsmittel handle. Von den neun Zügen sind sieben an Gymnasien und je einer an einer Realschule und Gesamtschule geschaffen worden.

Vor dem Hintergrund der Zuwanderungen seit 2015, Flüchtlingskrise und einer zunehmenden Attraktivität der Städte allgemein und von Dortmund im Besonderen, „muss sich die Stadt Gedanken über Schulneubauten machen“, sagt Schneckenburger. „Das sind zuerst leider Zwischenlösungen mit Containern, denn eine neue Schule plant und baut man nicht mal eben. Zudem ist die Frage des neuen Standortes wichtig.“

Bis 2020 werden die Anmeldezahlen auf etwa 5.700 SchülerInnen deutlich anwachsen, um sich auf 5.600 in den darauf folgenden Jahren einzupendeln. Grundlage dieser Zahlen sind die Anmeldungen in den Grundschulen und Kitas in der Stadt Dortmund, aber auch die allgemeine Einwohnerentwicklung. „Der Schulträger ist auf diese Entwicklung vorbereitet und nimmt die Zahlen in die stadtbezirksbezogene Schulentwicklungsplanung auf. Aktuell werden die Schulen der Nordstadt untersucht und bedarfsgerecht weiterentwickelt, wobei ein externes Büro diesen Prozess begleitet“, schließt Schneckenburger ihren Blick in die Zukunft.

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