Beim ersten Verhandlungstermin der Tarif- und Besoldungsrunde 2018 Ende Februar hatten die öffentlichen Arbeitgeber des Bundes und der Kommunen den VertreterInnen der ArbeitnehmerInnen kein Angebot vorgelegt. Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, führt die Gewerkschaft ver.di eine Kampagne in bundesdeutschen Städten durch. RepräsentantInnen bedeutender Berufsgruppen und damit diese selbst, werden durch eine Preisverleihung symbolisch geehrt, um auf ihre gesellschaftliche Bedeutsamkeit und Leistung aufmerksam zu machen.
Gewerkschaft ver.di macht für zweiten Verhandlungstermin mobil: „Wir sind es wert“
Preisverleihung für die „Helden des Alltags“, vertreten durch Beschäftigte verschiedener Berufsgruppen des öffentlichen Dienstes: ver.di mobilisiert die KollegInnen anlässlich des anstehenden zweiten Verhandlungstermins zur Tarif- und Besoldungsrunde 2018 am 12. März in Potsdam mit den Arbeitgebervertretern.
„Wir sind es Wert“ – so lautet die Parole des Aktionsmarathons in 15 deutschen Großstädten. Heute hielt der Kampagnen-Bus auf seiner Tour in Dortmund.
Mit den bundesweiten Aktionen beabsichtigt ver.di, durch die Erzeugung von medialem Druck, die Kompromissbereitschaft der anderen Verhandlungsseite zu erhöhen.
Hingewiesen wird in der Kampagne auf die unzähligen Dienstleistungen, die von den Beschäftigten im öffentlichen Dienst tagtäglich erbracht werden und von immenser gesellschaftlicher Bedeutung sind. Daher, so ver.di, kann gleichgewichtslogisch nur gelten: „Gutes Geld, gute Leute, gute Arbeit“.
Für die vielen Namenlosen, deren unermüdlicher Einsatz ein Zusammenleben erst möglich macht
In der Bundesrepublik gibt es rund 2,5 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst, davon über 15.000 in Dortmund. Das sind unter anderem Feuerwehrleute, Pflegekräfte, ErzieherInnen, Angestellte in der Abfallwirtschaft oder bei den Sparkassen, RettungssanitäterInnen, MitarbeiterInnen des Ordnungsamtes.
Es sind Beschäftigte, die Menschen in extremen Lebenssituationen unterstützen, weil sie krank sind; solche, die sich um die Sauberkeit und Sicherheit der Stadt kümmern, weil sie Müll und giftige Stoffe entsorgen; oder auch diejenigen, deren Hauptarbeit unter der Erde stattfindet und die dort für ein leistungsfähiges und sicheres Kanalnetz sorgen.
Oder Beschäftigte, die stets für andere da sind, um Leben zu retten – und dabei immer häufiger selbst Opfer von Pöbeleien und Angriffen werden. All diese zahllosen Menschen, um deren angemessene Entgelte und Arbeitsbedingungen es in den laufenden Tarifverhandlungen geht, wurden heute von der Gewerkschaft ver.di stellvertretend für ihre KollegInnen geehrt und auf diese Weise der Einsatz für ihre legitimen Rechte und Forderungen unterstützt.
Vergabe der Preise nach wertbesetzten Kategorien an RepräsentantInnen der Berufsgruppen
Wofür sie stehen, dafür wurden jetzt am Katharinentor Dortmund Preise nach Kategorien vergeben. Und zwar jeweils an konkret benannte Personen, welche die herausragenden Leistungen der jeweiligen Berufsgruppe des öffentlichen Dienstes repräsentieren.
„Mit dem Preis zeigen wir unsere Wertschätzung für die Menschen, die sich jeden Tag für Dortmunder BürgerInnen einsetzen“, so der Geschäftsführer des ver.di Bezirkes Westfalen, Michael Bürger in seiner Laudatio.
Wertbegriffe, unter welche die ihren Zielgehalt realisierende Tätigkeit der Beschäftigten im öffentlichen Sektor subsumiert werden können, waren: Gesundheit, Zuverlässigkeit, Sicherheit, Rücksicht, Rettung, Zukunft und Selbstvertrauen.
Vergeben wurden die Preise symbolisch in Form einer Anstecknadel und goldgerahmten Urkunden an die GewinnerInnen – in erkennbarer Berufskleidung und/oder einem interessanten Requisit aus der eigenen Berufswelt.
Was ver.di in der Tarif- und Besoldungsrunde für die Beschäftigten fordert
ver.di möchte für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes in der aktuellen Tarif- und Besoldungsrunde eine Erhöhung der Löhne oder Gehälter um 6,0 Prozent erreichen; mindestens aber 200 Euro. Zudem die Erhöhung der Entgelte für Auszubildende und PraktikantInnen um 100 Euro monatlich.
Bei einer 12-monatige Laufzeit soll nach Vorstellung der Gewerkschaft die Tarifierung der Arbeitsbedingungen von bisher nicht tariflich geregelten Ausbildungs- und Praktikumsverhältnissen festgelegt werden. Weiterhin möchte ver.di die Wiederinkraftsetzung der Regelungen zur Übernahme der Auszubildenden nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung erreichen sowie eine Anhebung des Nachtarbeitszuschlags in Krankenhäusern um 20 Prozent.
Ferner richten sich die Erwartungen der Gewerkschafter unter anderem an die Aufnahme von Verhandlungen über ein kostenloses Nahverkehrsticket oder die Verlängerung von bestehenden Regelungen zur Altersteilzeit.