Am Samstag mit Kunst und Kultur gegen Rechts: „Solidarität Grenzenlos“ – Konzert im Wichernhaus in der Nordstadt

„Das Klima wird rauer“ stellt Volker Töbel vom Vorstand der Flüchtlingspaten Dortmund e.V. fest. Ein Rechtsruck ginge durch das Land, die Situation sei „sehr bedenklich“. Dagegen soll, muss etwas getan werden. In einer Zeit, in der Flüchtlinge an den europäischen Grenzen gestoppt, auf griechischen Inseln festgehalten oder vielerorts in Deutschland nach Afghanistan zurückgeschickt werden. Ein Beitrag, dagegen etwas zu unternehmen: Das Konzert gegen Rechts am kommenden Samstag, 11. November, ab 18 Uhr im Wichernhaus in der Stollenstraße (Nordstadt) unter dem Motto „Solidarität Grenzenlos“.

Gemeinsam gegen den Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit

Die Veranstaltergemeinschaft lädt für Samstag zum Solidaritätskonzert ins Wichernhaus ein. Foto: Thomas Engel
Die Veranstaltergemeinschaft lädt Samstag zum Solidaritätskonzert ins Wichernhaus. Foto: T. Engel

Wenn Nazis in Dortmund zunehmend auf junge Leute losgingen, die anders sind als sie, Jagd auf Menschen machten, die in Armut lebten, oder immer wieder Flüchtlinge drangsalieren und mit antisemitischen Parolen aufwarteten, dann könne dies nicht so einfach hingenommen werden, betont auch Ula Richter vom Bündnis Dortmund gegen Rechts (BDgR).

Zusammen mit der Initiative „Wir in Dortmund für Vielfalt, Toleranz und Demokratie“ sowie den „Flüchtlingspaten Dortmund“ richtet das Bündnis die Veranstaltung aus. Bei freiem Eintritt. Wobei Spenden für Flüchtlinge selbstverständlich willkommen sind.

Es geht um nicht mehr oder weniger als das zivilgesellschaftliche Engagement von BürgerInnen gegen Hass, Gewalt und Ausgrenzung. Und darum, dem Rechtsextremismus, dort, wo er vor der eigenen Haustür erscheint, keine Chance zu geben.

„Die Stadt gehört allen Menschen, ob Inländer oder Ausländer. Sie arbeiten wie ich schon lange daran, Rassismus und Nationalismus die Rote Karte zu zeigen“, betont Ula Richter.

Hass-Mails gegen engagierte Menschen für die Rechte von Flüchtlingen

Pro Flüchtlinge - die Linke
Bildquelle: Fraktion DIE LINKE im Bundestag

Doch gerade solche Menschen müssten immer wieder alltägliche Beschimpfungen über sich ergehen lassen, so die engagierte Frau für Flüchtlingsrechte.

Und Volker Töbel pflichtet ihr bei: „Organisationen, die sich für Flüchtlinge einsetzen, geraten zunehmend in den Fokus rechter Gruppierungen.“ Deshalb, so mag man ergänzen: Jetzt erst recht! Indem möglichst nachdrücklich sichtbare Zeichen dafür gesetzt werden, dass sich viele Dortmunder der braunen Soße nicht ergeben.

Denn immer wieder begegnen den HelferInnen Widerstand und Drohungen, unter anderem in Form von Hassmails, aber auch durch Kommentare auf Facebook. Im Gegensatz zu den Flüchtlingspaten nehmen viele Menschen diese Kommentare offenbar einfach hin: Die Dunkelziffer dieser häufig schwer zu erfassenden Straftaten ist enorm hoch.

Denn immer wieder scheinen rechtsextreme oder rassistische Kommentare schlicht zur Normalität zu gehören – insgesamt gehen die Anzeigen gegen Hasskommentare leicht zurück. Doch der Fall der Flüchtlingspaten zeigt: Mit Untätigkeit kann nicht gegen Fremdenhass vorgegangen werden. (wir berichteten bereits).

Programm: Solidarität Grenzenlos, Sa, 11.11.2017

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