Das Kulturministerium und die Kulturregionen des Landes Nordrhein-Westfalen haben zehn Regionsschreiberinnen und Regionsschreiber ausgewählt, die von Juli bis Oktober 2017 im Land unterwegs sein werden, um über ihre Eindrücke zu Alltag und kultureller Vielfalt in Nordrhein-Westfalen zu schreiben. Die Stipendien sind anlässlich des Jubiläums „20 Jahre Regionale Kulturpolitik“ ausgelobt worden und lehnen sich an die mittelalterliche Position des Stadtschreibers an.
Zehn RegionsschreiberInnen erkunden die Kulturregionen in Nordrhein-Westfalen
„Die fast 200 Bewerbungen haben uns gezeigt, dass wir mit „stadt.land.text“ ein interessantes Projekt angestoßen haben. Wir sind nun sehr gespannt auf das, was die zehn Regionsschreiber und –schreiberinnen erleben und berichten werden“, erklärte Kulturministerin Christina Kampmann.
Die Stipendiaten werden in den zehn Kulturregionen Nordrhein-Westfalens – Aachen, Bergisches Land, Hellweg, Münsterland, Niederrhein, Ostwestfalen-Lippe, Rheinschiene, Ruhrgebiet, Sauerland und Südwestfalen – unterwegs sein und ihre Texte auf dem Blog stadt.land.text NRW 2017 (www.stadt-land-text.de) sowie bei Lesungen präsentieren. Sie erhalten vier Monate lang eine Förderung von 1000 Euro und einen Wohnsitz in der Region.
Die Regionsschreiberin für das Ruhrgebiet kommt in das Depot Dortmund
Aus der Vielzahl an Bewerbungen wurde für das Ruhrgebiet die freie Journalistin Melanie Huber ausgewählt, die von Juli bis Oktober zu Gast im Depot Dortmund sein und von dort aus über die Region berichten wird.
Melanie Huber (*27.09.1988) ist als freie Lokal- und Kulturjournalistin sowie Onlinejournalistin in Kiel ansässig. Sie interessiert sich für zeitgeschichtliche Phänomene, die sich über Menschen und ihren Alltag definieren und möchte durch das literarisch-protokollarische Festhalten von Momenten, die sich auf der Straße ereignen, im Theater oder im Supermarkt das Ruhrgebiet für Außenstehende plastisch und vorstellbar machen.
Mit dem Kulturort Depot in der Dortmunder Nordstadt hat es die zukünftige Regionsschreiberin sicher gut getroffen. In dem ehemaligen Straßenbahndepot gehen heute Bildung, Kunst, Kultur, Medien, kreative Dienstleistungen und Gastronomie eine seltene Symbiose ein, die den Geist des Ortes prägt.
Die Lage in der Dortmunder Nordstadt hat dabei natürlich ihren eigenen Reiz. Von den einen als Problemviertel verschrien, von den anderen als hippes Szeneviertel gefeiert, kann man über den Norden der Stadt eines mit Sicherheit sagen: Langweilig wird es nie, denn nirgends in Dortmund ist die Dichte an Kunst und Kultur, Programmkinos, Szene-Kneipen mit Musikprogram und jungen und kreativen Angeboten so hoch.