„Nazis fallen nicht vom Himmel – Ein Streifzug durch 50 Jahre Dorstfelder Geschichte“ lautet der Titel eines Vortrags von Andreas Müller von der Geschichtswerkstatt Dortmund, den er auf Einladung des Bündnisses Dortmund gegen Rechts am Dienstag, 21. März 2017, um 19 Uhr in der Auslandsgesellschaft NRW halten wird.
In den 1980er Jahren entwickelte sich in Forstfeld eine alternative Szene
Dortmund-Dorstfeld: Ein typischer Arbeiterstadtteil, in dem der Bergbau bis Anfang der 1960er Jahre das Leben dominierte, der Ende der 60er und 70er Jahre großflächig saniert werden sollte, aus dem die alteingesessenen BürgerInnen verzogen und nun StudentInnen und MigrantInnen den Stadtteil prägten.
Hier formierte sich der Widerstand gegen die Sanierungspläne, entwickelte sich ein reichhaltiges „alternatives“ Leben, das schließlich 1981/82 in der Besetzung von einem knappen Dutzend Häusern mündete. Die Zerschlagung dieser sozialen Bewegungen hinterließ ein Vakuum, in dem rechtsradikale Kräfte versuchten, Einfluss zu gewinnen.
Heute weist der Stadtteil Dorstfeld Bereiche auf, die man als „Angstzonen“ für MigrantInnen und DemokratInnen bezeichnen muss. Die Rechtsradikalen nennen sogar den ganzen Stadtteil ihren „Nazi-Kiez“. Die Präsenz der Nazis in Dorstfeld ist das Ergebnis einer Entwicklung, die Andreas Müller von der Geschichtswerkstatt Dortmund an diesem Abend vorstellen wird.