Instandhaltungswerk für RRX-Fahrzeuge in Dortmund: Grundsteinlegung für 80-Millionen-Euro-Investition

Grundsteinledung: V.l. Ludger Wilde (Stadt Dortmund), Dr. Jürgen Eickholt (CEO Siemens Mobility), NRW-Verkehrsminister Michael Groschek, Polier Stefan Schütz und Martin Husmann (VRR-Vorstandssprecher).
Grundsteinlegung in der Nordstadt: V.l. Ludger Wilde (Stadt Dortmund), Dr. Jürgen Eickholt (CEO Siemens Mobility), NRW-Verkehrsminister Michael Groschek, Polier Stefan Schütz und Martin Husmann (VRR-Vorstandssprecher).

Mit dem Grundstein für das Wartungs- und Instandhaltungswerk wurde am Dienstag in der Dortmunder Nordstadt ein wichtiger Meilenstein zur planmäßigen Umsetzung des Rhein-Ruhr-Express (RRX) gelegt: „Das nächste Etappenziel ist erreicht“, zeigte sich NRW- Verkehrsminister Michael Groschek während der feierlichen Zeremonie zufrieden.

75 Arbeitsplätze werden im Wartungswerk in der Nordstadt entstehen

Der RRX werde den schienengebundenen Personennahverkehr des Landes revolutionieren, die Situation hunderttausender Pendler nachhaltig verbessern sowie neue Maßstäbe etwa hinsichtlich Komfort, Takt- und Reisezeiten setzen. Dafür wird Siemens am neuen Standort in Dortmund 75 Arbeitsplätze schaffen sowie alle 82 RRX-Züge 32 Jahre lang warten.

Der RRX soll die modernsten Doppelstock-Züge Europas bekommen. Foto: VRR
Der RRX soll die modernsten Doppelstock-Züge Europas bekommen – 82 Züge werden gebaut. Foto: VRR

Am RRX-Projekt sind neben dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) auch der Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL), der Nahverkehr Rheinland (NVR), dem SPNV-Nord und der Nordhessischen Verkehrsverbund (NVV) beteiligt.

„Ich freue mich besonders für die Fahrgäste, denn die heutige Grundsteinlegung markiert eine bedeutende Investition in die Zukunft für die täglich rund 2,4 Millionen Menschen, die im Schienenpersonennahverkehr im Land unterwegs sind. Wir erwarten, dass das neue Dortmunder Werk bald maßgeblich dazu beiträgt, eine bestmögliche Einsatzfähigkeit der neuen Fahrzeuge zu garantieren“, betont VRR-Vorstandssprecher Martin Husmann.

„In Dortmund überführen wir den Service und die Wartung von Zügen in das digitale Zeitalter. Wir benutzen Algorithmen, um von den Zügen gelieferte Daten zu analysieren und können so Fehlfunktionen beheben, bevor sie überhaupt eintreten“, versprach Jochen Eickholt, Chef der Bahnsparte von Siemens.

„So können wir unserem Kunden VRR und allen Fahrgästen eine über 99-prozentige Verfügbarkeit unserer Züge garantieren. Wir freuen uns, dass wir dieses Depot in Dortmund errichten können.“

Zukunftsinvestition an der Bornstraße gibt Impulse für die Region

Über die Wahl des Standorts und die damit verbundenen neuen Arbeitsplätze freut sich Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau: „Das Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs hier an der Bornstraße ist ideal für diese Zukunftsinvestition.“

Auf der Brachflächen Nord-östlich der Ravensburger Straße soll das Werk errichtet werden.
Auf der Brachfläche nordöstlich der Ravensburger Straße wird das Werk errichtet. Foto: Open Street Map

„Der RRX wird Impulse für die Rhein-Ruhr-Region entscheidend beflügeln. Die Grundsteinlegung für diese moderne Infrastruktur-Einrichtung ist für Dortmund und Westfalen ein erfreulicher Beitrag zur Standort- und Stadtentwicklung“, so der Oberbürgermeister.

Das Werk wird bestehen aus einem sechsgleisigen Werkstattgebäude, einem dreigeschossigen Lager und Sozialgebäude, Pförtnergebäude, Außenlagerflächen, einer Außenreinigungsanlage, einer Unterflurdrehmaschine für die Radsatzüberarbeitung und einer Radsatzdiagnoseanlage als Teil eines modernen Wartungskonzeptes.

Das sechs Gleis beherbergende Hauptgebäude wird rund 163 Meter lang, 63 Meter breit und 12,40 Meter hoch. Das Grundstück am Rande der Westfalenhütte misst rund 70.000 Quadratmeter, was der Fläche von etwa zehn Fußballfeldern entspricht. Grundstückseigentümer ist der VRR, der die Fläche von der Deutschen Bahn gekauft hat.

Über einen Teil der Fläche ist ein bis zum Jahr 2050 geltender Erbbaurechtsvertrag mit der Siemens AG geschlossen worden. Siemens investiert rund 80 Millionen Euro in die Errichtung des Werkes, das besonders energieeffizient die Wertevorgaben der neuen Europäischen Energieeinsparverordnung (EnEV) um 15 Prozent unterschreiten soll.

Die Jungfernfahrt des neuen RRX soll im Dezember 2018 stattfinden

Auf dem Werksgelände werden einschließlich der Werkstattgebäude rund 5,5 Kilometer Gleise verlegt. Sie werden mit zwei Anschlussweichen im Norden und Süden des Geländes verbunden, die von der Lage her identisch sein werden mit dem alten Anschluss des ehemaligen Rangierbahnhofs Dortmund-Eving an der Bahnstrecke Hauptbahnhof Dortmund in Richtung Lünen/Münster.

Demnach wird sich der südliche Anschluss in Höhe des Baumarktes der nördliche Anschluss etwa 150 Meter nördlich der Hildastraße befinden. Das Werk wird bereits Mitte 2018 den Testbetrieb aufnehmen. Die Jungfernfahrt des neuen RRX soll im Dezember 2018 stattfinden.

Mehr zum Thema auf nordstadtblogger.de:

Für den Rhein-Ruhr-Express müssen in Dortmund mehrere Eisenbahnüberführungen umgebaut oder erneuert werden

Für den Rhein-Ruhr-Express müssen in Dortmund mehrere Eisenbahnüberführungen umgebaut oder erneuert werden

Zeitplan für den Rhein-Ruhr-Express wackelt massiv – Nordstadt-BV fordert Nachbesserungen bei Bahnbrücken

Write a Comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert