Von Leopold Achilles und Klaus Hartmann (Text und Fotos)
Es ist bereits die sechste Ausgabe der Theatertage zu Ehren Dr. Petra Meurers, die am vergangenen Freitag und Samstag im Depot an der Immermannstraße stattfand. Das Theater im Depot mit DEW21 Kultur und der Fakultät für Kulturwissenschaft der TU Dortmund präsentierten die beiden Abende.
Performance Abend am Freitag – Literatur trifft auf Musik trifft auf Theater trifft auf …
Mit einem Performance-Abend am Freitag starteten die Theatertage unter dem Motto „Szene zeigen“. Sie brachten eine tolle Mischung aus Theater, Literatur und Musik auf die Bühne des Theater im Depot. Die Moderation an beiden Abenden übernahm Rainer Holl.
„Gebt ihnen das Teil, einen Gegenstand, egal was und sie machen daraus eine Geschichte, etwas neues“ wurden die beiden im Vorfeld angekündigt.
Und in der Tat: Matthias Hecht und Philip Ritter machten an dem Abend mit Dingen die die Besucher selbst mit brachten, Objekttheater.
Sehr amüsant und sichtlich spontan stand Hecht auf der Bühne, wohingegen sein Kollege Ritter sein lustiges Treiben am Klavier untermalte und kommentierte. Und so war das Publikum gut unterhalten in den Abend gestartet.
Poetry Slam und abstraktes Theater auf der Bühne des Theaters im Depot
Das Künstlerkollektiv Anna Kpok stand als nächstes auf der Bühne. Am Samstag bekamen sie den zweiten Preis zusammen mit Tomboso aus Essen.
Sie spielten die „Teeparty des Kalifen“, ein Stück, welches seit sechs Jahren nicht mehr aufgeführt wurde und das den ein oder anderen schmunzelnd und ratlos zugleich zurück lies.
Die Idee eines Jump ’n’ Run Spiels verbunden mit einer Teeparty mit Wasserpfeife. Dabei gab es kein gesprochenes Wort, nur Texte von einem Kassettenrekorder und aus Boxen und etwas farbiger Matsch.
Jan Philipp Zymny machte nach einer kurzen Pause auf der Bühne weiter. Zymny ist zweifacher Deutscher Meister im Poetry Slam, sowie einer der bekanntesten und erfolgreichsten Slammer der Szene, Autor, Kabarettist und Stand Up-Komiker.
Auf der Bühne des Theaters im Depot brachte er an diesem Abend ordentlich Spaß mit in den Saal.
AniYo kore spielten zum Abschluss des Abends am Freitag
Musikalisch wurde der Performance Abend im Depot beendet. AniYo kore spielten eine Akustik-Show. Zwei Stimmen und eine E-Gitarre.
Die beiden MusikerInnen aus der Dortmunder Nordstadt kündigten während des Auftritts auch ihr bald fertiges, neues Album an. Die Aufnahmen seien fast abgeschlossen.
Beide Tage des Festivals in der Dortmunder Nordstadt hätten wesentlich mehr Publikum verdient. Moderator Rainer Holl stellte die Besonderheit des zweiten Tages heraus: Südtribüne und Oberrang des Theaters im Depot waren heute für das Publikum gesperrt.
Der Preis von sieben Euro für den Performance Abend war sehr moderat, den Abend der Preisverleihung konnte man bei freiem Eintritt genießen.
KimChiBrot Connection begeistern das Publikum mit vollem Körpereinsatz
Die Sieger von KimChiBrot Connection begeistern mit ihrer Tanzperformance „Living happily ever after“ über die Veränderlichkeit der Beziehungsformen.
Die beiden Folkwang-Absolventen Elisabeth Hofmann und Constantin Hochkeppel begeistern mit vollem Körpereinsatz.
Zusammen mit ihrer Choreographin Laura N. Junghanns bekommen sie den ersten Preis, der mit 1.500 Euro dotiert ist. „Die Entscheidung für KimChiBrot Connection fiel schnell“, heißt in es der Laudatio.
Länger brauchte die Jury für den zweiten Platz. Letztendlich teilten sich diesen Rang Tomboso und Anna Kpok, die am Abend zuvor schon auf der Bühne des Depot gestanden haben. Das Stück „We have to laugh before midnight“ der beiden Performer Fabian Sattler und Moritz Fleiter „zeigt wie man in Essen Geburtstag feiert“, so Rainer Holl.
Der Förderpreis des Jahres geht an die Kulturwerkstatt Lindenhorst
Sehr zum Vergnügen des Publikums torkelten die beiden in aufblasbaren Fat-Suits über die Bühne, sitzen vor sich aufblähenden Tischdecken oder lassen sich mit Hilfe eines Staubsaugers in Folie saugen.
Das das Kostümbild dabei genauso wichtig ist wie das Spiel betonen die beiden und danken ihre Kostüm- und Bühnenbildnerin Sandra Becker. Den diesjährigen Förderpreis konnte Houssie Shirin von der Kulturwerkstatt Lindenhorst entgegen nehmen.
Die Schützlinge der Theaterpädagogin überzeugten mit dem „Triadischen Ballett“ von Oskar Schlemmer im Rahmen der DadaDO 100-Tage im letzten Jahr.
Die Kulturwerkstatt arbeitet mit benachteiligten Jugendlichen im Übergang von Schule und Beruf. Für die Musik zur Preisverleihung sorgte Katharina Neumann a.k.a. Call me Mary mit ihrer Gitarre.