Im Rahmen der Debatte über soziale Gerechtigkeit und wachsende Ungleichheit luden die SPD-Abgeordneten Marco Bülow (MdB) und Armin Jahl (MdL) zu einer Diskussion in Mengede ein.
Bülow: „In Deutschland verstärkt sich die soziale Ungleichheit von Jahr zu Jahr“
Zu der Debatte eingeladen waren auch die Dortmunder Sozialdezernentin Birgit Zoerner und Martina Raddatz-Nowack, Leiterin des Schulverwaltungsamtes, um konkrete Einzelfragen zu beantworten, die sich auf die aktuelle Dortmunder Situation beziehen.
Der Andrang zur Veranstaltung war enorm: Insgesamt kamen um die 100 Gäste, darunter viele SchulsozialarbeiterInnen und SchülerInnen mit selbst gestalteten Transparenten um für die Erhaltung der Schulsozialarbeit zu werben.
„Auch in Deutschland verstärkt sich die soziale Ungleichheit von Jahr zu Jahr. Eine vernünftige Schulsozialarbeit ist mehr als notwendig und ein wichtiger Beitrag die Chancengleichheit in unserem Land zu stärken“, erläuterte Marco Bülow.
„Für die Sicherstellung der Finanzierung müssen auf Bundesebene dicke Bretter gebohrt werden. Das habe ich in der Vergangenheit gemacht und ich werde es auch weiter tun.“
Finanzierung der Schulsozialarbeit soll weiter sichergestellt werden
Marco Bülow bedauerte zudem, dass der Bund sich aus der Finanzierung zurückgezogen habe. Armin Jahl ergänzte, dass es nicht zuletzt auf Initiative der Dortmunder SPD gelungen sei, dass das Land bei der Finanzierung eingesprungen sei.
Damit seien auch die Arbeitsplätze der Schulsozialarbeiter gesichert, die früher vom Bund im Rahmen des Bildungs- und Teilhabepaketes finanziert wurden (für Dortmund: 81).
Marco Bülow erneuerte die Forderung, dass die Arbeit der Schulsozialarbeiter langfristig durch den Bund gesichert werden muss. Auch unbefristete Arbeitsverträge müssten das Ziel sein.
Armin Jahl erklärte dazu, dass die NRW SPD in ihrem Landeswahlprogramm die Schulsozialarbeit langfristig auf jeden Fall sichern werde – notfalls auch durch Landesmittel.
Die SPD-Ratsfraktion fordere die Dortmunder Verwaltung auf, die Aufhebung der Befristung der Arbeitsverträge der Schulsozialarbeiter zu ermöglichen. Damit soll den Schulsozialarbeitern eine unbefristete Beschäftigung ermöglicht werden.
Fachbereich Schule lobt die gute Zusammenarbeit mit den Trägern
Martina Raddatz-Nowack machte darauf aufmerksam, dass es in Dortmund etwa 160 SchulsozialarbeiterInnen gebe, von denen 81 aus dem Bildungs- und Teilhabepaket finanziert werden.
Allgemein wurde deutlich, dass die Zusammenarbeit mit den Trägern gut laufe und dass Schulsozialarbeit nichts Vorübergehendes sei, sondern eine langfristige Beziehungsarbeit aufgebaut werden müsse.
Ein anwesender Schulsozialarbeiter machte während der Diskussion deutlich, dass seine Arbeit ein hohes Maß an Flexibilität verlange, man immer erreichbar sein müsse und die Gespräche mit den SchülerInnen vertraulich seien.
Darüber hinaus wurde betont, dass es ein wichtiges Anliegen sei, Eltern, Schüler und Lehrer zusammenzuführen.
Sozialer Arbeitsmarkt steht auf der Agenda der Stadt Dortmund
Aber auch das Thema Sozialer Arbeitsmarkt stand auf der Agenda des Abends. Hierzu äußerte sich Birgit Zoerner: „Das Geld, das in den öffentlichen Kassen vorhanden ist, muss anders verteilt werden. Und zwar dahin, wo es hingehört.“
„In Dortmund haben wir derzeit 18.000 Langzeitarbeitslose. Wir wollen diese Menschen in ein dauerhaftes Arbeitsverhältnis vermitteln und nicht von Maßnahme zu Maßnahme schicken“ so Zoerner.
Zudem soll bei städtischen Aufträgen die teilweise Beschäftigung von Langzeitarbeitslosen vorausgesetzt werden. Hiervon erhoffe sich die Stadt eine Weiterbeschäftigung dieser Personen.
„Ich werde mich weiterhin vehement gegen die soziale Ungleichheit engagieren, dabei ist der Ausbau der Schulsozialarbeit und die Schaffung eines sozialen Arbeitsmarktes immens wichtig. Ich werde dazu eine Sozialtour in Dortmund durchführen“, so Bülow abschließend.
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