Von Leopold Achilles
Die Geschäftsführung des Jobcenters in Dortmund zog eine positive Bilanz für 2016 und gab Einblicke in das laufende Jahr. Geschäftsführer Frank Neukirchen-Füsers betonte zu Beginn des Gesprächs, verbunden mit einem Lächeln, dass es sich um keine alternative Fakten handle und er sich freue, in einem offenen Dialog Bilanz auf das vergangene Jahr blicken zu können.
Jobcenter unterstützt in Dortmund 26.850 Menschen mit rund 54 Millionen Euro im Jahr
Mit 1170 MitarbeiterInnen hat sich das Jobcenter in Dortmund in den letzten Jahren immer weiter personell vergrößert. Neukirchen-Füsers sagte, dass er eigentlich nie Geschäftsführer eines Jobcenters mit mehr als 1000 MitarbeiterInnen werden wollte. Er betont, dass diese Menschen, das letzte Jahr so erfolgreich gemacht haben.
„Aufgrund der robusten Wirtschaftslage, einer hohen Nachfrage an Arbeitskräften und dem intensiven Einsatz unserer Förderinstrumente ist es gelungen, dass die Arbeitslosenquote im Jahresdurchschnitt erstmals seit Bestehen des Jobcenters bei 11,8 Prozent liegt“, zeigt sich Neukirchen-Füsers erfreut und zieht Bilanz.
Die gemeinsamen Anstrengungen, die positive Wirtschaftslage und die erweiterten Förderkonditionen führten 2016 erstmals in Dortmund zu einem leichten Rückgang der Menschen, die länger im Leistungsbezug stehen. Es zeichnet sich eine positive Entwicklung im vergangenen Jahr ab, so der Geschäftsführer. Dortmund wachse, nur eben nicht so schnell wie die Zahl der Arbeitsplätze. 2016 konnte das Jobcenter in Dortmund mit rund 54 Millionen Euro, insgesamt 26.850 Menschen fördern, stabilisieren und qualifizieren.
Statt Arbeitslosigkeit, Arbeit finanzieren – Rückgang bei den Langzeitarbeitslosen
Erfreulich ist im Dortmunder Jobcenter der Rückgang im Bereich des Langzeitleistungsbezuges. Zum ersten Mal seit 2005 konnte ein Rückgang der Personen, die innerhalb der letzten zwei Jahre einen Leistungsbezug von mindestens 21 Monaten aufwiesen, erreicht werden.
Im letzten Jahr haben so 6.651 Menschen eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung aufnehmen können. Mit einem Plus von 9,7 Prozent ist diese Entwicklung bundesweit überdurchschnittlich – allerdings liegt die Arbeitslosenquote in Dortmund ebenfalls deutlich über dem Durchschnitt: Bundesweit lag die Arbeitslosenquote im Januar 2017 bei 6,3 Prozent – in Dortmund waren es 11,6 Prozent.
Im Jahr 2016 kamen auch wieder viele Menschen, insbesondere syrischer Herkunft, als Flüchtlinge nach Dortmund. Im Verlauf des Jahres sind so rund 2.600 Menschen in der Zuständigkeit des Jobcenters angekommen. Es wurde durch kurzfristige Maßnahmen gewährleistet, so dass der Übergang von den Sprachkursen in weitere Qualifizierungen möglichst reibungslos ablief.
Jobcenter rechnet mit einer weiter steigenden Zahl von Flüchtlingen
Für das Jahr 2017 geht man im Jobcenter von weiteren Asylzugängen aus. Gegenwärtig rechnet man mit rund 3.000 Personen, die voraussichtlich nach dem Bezug von Asylbewerberleistungen in die Zuständigkeit des Jobcenters wechseln werden.
Natürlich tuen sich auch Probleme für das vergangene Jahr auf. In 2016 waren in Dortmund 19.876 Menschen ohne Abschluss einer Ausbildung. „Das regelt nicht der Markt“, so Neukirchen-Füsers. „Lieber Arbeit finanzieren, statt Arbeitslosigkeit“ ist seine Devise.
Für Langzeitarbeitslose hat sich das Jobcenter in Dortmund für 2017 vorgenommen, 200 weitere Menschen in Arbeit zu bringen. Auch werde der Förderbedarf von 54 Millionen Euro in 2016 um eine halbe Million Euro weiter aufgestockt.
Standort Westfalenhütte ist „wie ein Sechser im Lotto für Dortmund“
Der Standort Westfalenhütte verspricht für Dortmund wie ein sechser im Lotto zu sein, so Neukirchen-Füsers. Auf etwa 450.000 Quadratmetern des ehemaligen Westfalenhütten-Geländes entstehen Büros und Logistikhallen für Lager, Distribution und Umschlag.
Gebaut wird dort aktuell u.a. für Amazon und Decathlon. Der Standort ist vielversprechend: man rechne mit 3000 neuen Arbeitsplätzen durch den Logistik-Park. Ziel des Jobcenters ist es, dort eine vierstellige Zahl „plus X“ seiner Kunden in Arbeit zu bringen.
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