Mehr als 400.000 Euro sollen in die Neugestaltung des Außenbereiches des Dietrich-Keuning-Hauses fließen. Denn der Kinder- und Jugendbereich des Stadtteil- und Kulturzentrums ist stark frequentiert, die Zahl der Kinder in der Nordstadt steigt ständig. Daher wird ein Außenspielbereich dringend benötigt. Doch als fußläufiger Durchgangsbereich von der Nordstadt zum Hauptbahnhof und Aufenthaltsort von Dealern, Junkies und Trinkern ist dieser Raum für die Jugendarbeit kaum nutzbar.
Konflikt: Einzäunung des Spielbereichs kappt eine wichtige Wegverbindung
Die Leitung des Hauses hat daher ein umfangreiches Paket geschnürt, welches einhellig von allen Parteien gelobt wird. Nur an einem Punkt scheiden sich die Geister: Die Einzäunung des Areals würde eine der beiden fußläufigen Wegeverbindungen kappen. Daran schieden sich die Geister – vor allem Linke und Piraten übten massive Kritik.
„Bei aller Sympathie für die Kinderspiele haben wir große Bedenken wegen der Wegeführung. Daher finden wir das grundsätzlich bedenklich“, machte Cornelia Wimmer (Linke) deutlich. Denn die alternativen Wege seien teils unerträglich – vor allem wegen der Verkehrsbelastung.
Sie plädierte daher wie ihr Fraktionskollege David Grade dafür, den östlichen Weg zu erhalten. Zur Not auch dadurch, der Feuerwehr einen Teil der Grünfläche abzunehmen, um einen Weg zu erhalten oder auf die Einzäunung zu verzichten.
Doch für einen Erhalt des Weges auf der Ostseite des Gebäudes gibt es weder Platz noch Möglichkeiten.
„Der Umweg ist durchaus zumutbar, weil es einen Mehrwert für den Kinder- und Jugendbereich gibt“, machte Brigitte Jülich (SPD) deutlich. Die anderen Wege würden dann ja auch ausgebaut – bisher seien es zum Teil nur Trampelpfade.
Aufwertung der anderen Wegeverbindungen im Umfeld des Keuning-Hauses
„Der Vorteil wiegt deutlich höher als der Nachteil“, unterstrich auch Rico Koske (Grüne). „Wir hatten ja auch vor wenigen Monaten einen Ortstermin zur Optimierung der Wegeführung und der Radnutzung. Wir wollen einen Übergang schaffen. Von der optimierten Verkehrsführung würden alle Nordstädter profitieren.“
Das Argument der Wegeverbindung lässt Hausleiter Viktor Kidess zumindest für Radfahrer nicht gelten. Denn die „Ostpassage“ sei für RadfahrerInnen ohnehin gesperrt.
Als „amüsant“ und „vorgeschoben“ kennzeichnete Dorian Marius Vornweg (CDU) die Bedenken von Linken und Piraten. Er stärkte der DKH-Führung um Viktor Kidess und Levent Arslan den Rücken. Diese hatten vehement für einen geschützten Außenbereich plädiert und damit auch die Stadtspitze überzeugt.
Auch in der BV verteidigte Kidess emotional die Lösung mit dem Zaun. 100 bis 150 Kinder und an die 100 Jugendliche kämen jeden Tag. Es gebe jedoch keine adäquate Außenfläche.
Einzäunung dient der Sicherheit der Kinder und auch des Personals
„Es ist eine Investition in die Zukunft und wir wollen neue Zielgruppen gewinnen. Unsere Angebote sollen aufgewertet und ausgebaut werden“, so Kidess. Aber das ginge nicht ohne eine Einzäunung.
Dabei gehe es sowohl um die Sicherheit der Kinder als auch des Personals: „Wir hatten auch Übergriffe durch Dealer und Räuber am helllichten Tage“, machte Kidess nachdrücklich deutlich.
„Wir wollen einen Raum für Kinder und pädagogische Angebote zurückgewinnen. Wir werden das hier beleben – auch an Samstagen und vielleicht auch Sonntagen. Ohne Zäune geht das nicht – wir müssen auch die Geräte vor Vandalismus schützen“, so Kidess.
Der Auftritt von Kidess in der BV blieb nicht ohne Erfolg: Bis auf die vier VertreterInnen von Linken und Piraten stimmten alle anderen Parteien zu.
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