Großer Bahnhof für „die kleinen Bachwichtel“: FABIDO eröffnet die erste Großpflegestelle in der Nordstadt

In der Großpflegestelle „Die kleinen Bachwichtel“ werden neun Kinder betreut.
In der Großpflegestelle „Die kleinen Bachwichtel“ werden neun Kinder betreut. Fotos: Alex Völkel

Stolz blickt sich Harun Özsoy in seiner Nordstadt-Immobilie um. Viel Zeit und Geld hat er investiert, um aus einem ziemlich heruntergekommenen Ladenlokal moderne und freundliche Räume zu schaffen. Eingezogen ist hier die „FABIDO-Großpflegestelle Bachstraße“.

Zwei Tagesmütter betreuen hier bis zu zehn Kinder

Für seine Initiative bekam er jetzt viel Applaus. VertreterInnen aus Rat und Bezirksvertretung sowie aus Fachverwaltung und städtischem Eigenbetrieb mit OB Ullrich Sierau und Dezernentin Daniela Schneckenburger an der Spitze kamen zur offiziellen Eröffnung der ersten Großpflegestelle von FABIDO in der Nordstadt.

Bei so viel Prominenz kann es schon etwas dauern, bis sich ein gemeinsamer Termin  für die offizielle Eröffnung finden ließ. Denn die Kinder sind bereits seit November 2015 in der Einrichtung.

In der Großpflegestelle „Die kleinen Bachwichtel“ werden neun Kinder zwischen 1,2 und 2,5 Jahren, davon acht Jungen (1x Zwillinge) und ein Mädchen von zwei Tagesmüttern –  Sonja Tatjana Bocci (Erzieherin und Tagesmutter) und Sarah Haupt (Kinderpflegerin und Tagesmutter) – gefördert und unterstützt. Die Familien kommen aus der Nordstadt und Innenstadt-Ost.

Eine Nachbarin hatte die Idee für eine Großpflegestelle im Hafen-Quartier

Für seine Initiative bekam Vermieter Harun Özsoy jetzt viel Applaus von den Ehrengästen.
Für seine Initiative bekam Nordstadt-Vermieter Harun Özsoy jetzt viel Applaus von den Ehrengästen.

Damit dies überhaupt möglich wurde, basiert auf bürgerschaftlichem Engagement: Nachbarin Anja Witt hatte die Idee mit der Kinderbetreuung – und dies dann dem Hausbesitzer Harun Özsoy vorgeschlagen.

Witt ist Musiklehrerin an der Musikschule und gibt Fortbildungen für die Tagespflegepersonen bei FABIDO.

Harun Özsoy setzte die Idee gern um, entwickelte gemeinsam mit FABDIO die weiteren Pläne und führte eine Grundsanierung der Räume in der Bachstraße durch. Er nahm viele Mühen und hohe Kosten auf sich, um etwas für die Attraktivität des Quartiers zu tun und gleichzeitig auch junge Familien zu unterstützen und schuf einen schönen Betreuungsort.

„Ich bin ja selbst Migrant und wollte der Gesellschaft etwas zurückgeben“, sagt er beinahe schüchtern. „Ich bin damals selbst in der Nordstadt willkommen geheißen worden und habe viel Hilfe bekommen. Jetzt möchte ich Familien helfen“, so Özsoy.

Erste Großpflegestelle von FABIDO in der Nordstadt

FABIDO hat acht eigene Kinderstuben in der Nordstadt. Jetzt kommt mit den Bachwichteln die erste Großpfkegestelle hinzu. Der Unterschied: In einer Kinderstube betreuen drei Tagesmütter neun Kinder. Am Nachmittag gibt es spezielle Angebote für die Eltern der betreuten Kinder, um die Integration zu verbessern.

Zahlreiche Ehrengäste kamen zur offiziellen Eröffnung der ersten Großpflegestelle in der Nordstadt.
Viele Ehrengäste kamen zur offiziellen Eröffnung der ersten Großpflegestelle in der Nordstadt.

Bei einer Großpflegestelle kümmern sich im Gegensatz dazu zwei Tageseltern um maximal zehn Kinder. Spezielle Angebote für die Eltern gibt es hier nicht – daher sind hier auch viele deutsche Familien, die das Angebot als klassische Kinderbetreuung im U3-Bereich annehmen.

Die großen, hellen, Räume bieten auf 138 Quadratmetern den Kindern und Erwachsenen alle Möglichkeiten, einen anregungsreichen Tag gemeinsam zu gestalten und zu erleben. Spielen, toben, kochen, essen, ruhen, miteinander sein oder sich zurückziehen – alles ist hier möglich.

FABIDO stattete die Räume gemeinsam mit den Tagesmüttern kindgerecht und liebevoll aus, so dass der Betrieb im November 2015 starten konnte. Die Plätze waren schnell belegt und die Kinder und ihre Eltern haben sich mittlerweile sehr gut eingelebt und fühlen sich rundum wohl.

Nicht nur die Bewohner des Hauses selbst sind sehr zufrieden mit ihren neuen Mitbewohnern, den Bachwichteln, sondern auch die umliegenden Nachbarn begrüßen den jüngsten Zuwachs in ihrer Straße.

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