Von Susanne Schulte
In wenigen Tagen feiert sich die Filmwelt in den USA bei der Oscar-Verleihung, am Montagabend feierte die Nordstadt das Ehrenamt bei der Engelverleihung. Zum 11. Mal wurde die Auszeichnung verliehen, die es nur gibt, so Bezirksbürgermeister Dr. Ludwig Jörder, „weil Christian Schmitt ihn erfunden hat“.
Schmitt, Immobilienbesitzer und Immobilienverwalter mit Büro an der Bornstraße, kennt seinen Beritt und weiß, was Vereine und Einzelpersonen so alles für die lebendigste Gegend der Stadt tun.
Bruno Rziha ist der Nachbarschaftshelfer schlechthin in der Nordstadt
Bruno Rziha hörte die Laudatio auf ihn von Susanne Linnebach vom Amt für Wohnen und Stadtentwicklung. „Es ist Rentner, hat in der Nordstadt aber eine Vollzeitstelle“, stellte sie ihn vor.
Der 78-Jährige bringt Kindern spielerisch Deutsch bei, repariert in der Nachbarschaft Wasserhähne und kleine Schäden in den Wohnungen, nimmt sich als Lehrlinge Jugendliche mit, die das Handwerkliche genauso dabei lernen wie die deutsche Sprache und deutsche Tugenden wie Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit.
„Dabei ist er gut vernetzt. Er sucht Hilfe bei Hauptamtlichen, wenn er nicht mehr weiter weiß“, so Linnebach.
Viele Filme könnte man in Dortmund ohne das „sweetSixteen“ nicht sehen
Der Preisstifter selbst verlieh den gehämmerten Engel an das ehrenamtlich arbeitende Team des Filmclubs „sweetSixteen“. Sie haben im Werkstattteil des Depots an der Immermannstraße ein völlig neues Kino auf die Beine gestellt.
„Ich gehöre zu den Menschen, die keinen Fernseher besitzen. Als solcher Mensch ist man besonders dem Kino zugetan“, sagte Christian Schmitt – Vorsitzender und Gründer des Vereins „Nordstadt Plus“.
„Viele Filme könnte man in Dortmund nicht sehen, wenn es das sweetSixteen-Kino nicht gäbe“, würdigte er die Arbeit der kleinen und engagierten Kino-Crew.
Johanna Knott, Evelyn Isaak und Suse Solbach nahmen den Engel der Nordstadt für den kleinen Filmclub im Dietrich-Keuning-Haus persönlich in Empfang.
Auszeichnungen für Hoeschpark-Verein und Fredenbaumpark-Verein
Den dritten und vierten Engel übergab dann Bezirksbürgermeister Jörder an die Vorstände der beiden Freundeskreise, die sich um den Fredenbaumpark und den Hoeschpark verdient machen.
Unter dem Vorsitz von Dr. Wilhelm Grote tun die Vereinsmitglieder alles, um den Fredenbaum schön zu machen und zu erhalten, organisieren die Buschwindröschen-Wanderung und verleihen einen gleichnamigen Preis.
Die Mitglieder aus dem Hoeschpark-Verein unter Leitung von Ute Ellermann stemmen seit Jahren das Hoeschpark-Fest, das die Internationalen Woche mit Musik und vielen Vorführungen zu einem guten Ende bringt, kümmern sich um die Werbung fürs Stockheide-Bad und geben dem St. Martin Licht beim schwarz-gelben Umzug im November.
Ohne Musik keine Verleihung: Hannes Weyland unterhielt die Gäste
18 Nominierungen lagen der Lenkungsgruppe des Stadtbezirksmanagements für die Engel-Verleihung vor, für diese vier hatte man sich entschieden.
Sicher ist, dass auch in 2016 wieder Vereine und Persönlichkeiten den unübersehbaren Preis erhalten. Denn auch nach zehn Jahren ist die Vorschlagsliste sehr lang.
Wurde die Verleihung in den Jahren zuvor im Rahmen des Adventskonzertes im Keuning-Haus gefeiert, hat man die Veranstaltungen nun getrennt. Und das tut beiden gut.
Musik gab’s trotzdem: Hannes Weyland unterhielt die Gäste im Bistro des Keuning-Hauses mit seinen Liedern und begleitete sich auf der Gitarre.