Integrationspreis 2015: Dortmund diskutiert über Integration und zeichnet vorbildliche Projekte aus

Gruppenbild deer SiegerInnen und LaudatorInnen.
Gruppenbild deer SiegerInnen und LaudatorInnen. Fotos: Wolf-Dieter Blank

Im Rahmen des Integrationskongresses im Dortmunder Rathaus fand auch die Verleihung des Integrationspreises der Stadt Dortmund statt. Er wurde mittlerweile schon zum vierten Mal vergeben und zeichnet abermals besondere Projekte und Maßnahmen aus, die das Zusammenleben der vielfältigen Kulturen in der Stadt Dortmund fördern.

Sparkasse Dortmund stellte 10.000 Euro für Preisgelder zur Verfügung

Eine Jury, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft, hatte die schwierige Aufgabe, unter insgesamt 39 interessanten Bewerbungen die drei Besten auszuwählen.

Gemeinsam mit Dirk Schaufelberger von der Sparkasse Dortmund, Aysun Tekin, der Vorsitzenden des Integrationsrates und einem Vertreter der Jury, Integrationsratsmitglied Antonio Diaz, überreichte Bürgermeisterin Birgit Jörder die Preise an die Gewinner.

Die folgenden Projekte konnten sich, dank einer Spende der Sparkasse Dortmund, über Preisgelder von insgesamt 10.000 Euro freuen.

Das Projekt Ankommen e.V. gewinnt den mit 5000 Euro dotierten 1. Preis 

Das Projekt Ankommen hat den Integrationspreis gewonnen.
Das Projekt Ankommen hat gewonnen.

Projekt Ankommen e.V. ist ein Verein, der im Bereich der Flüchtlingshilfe aktiv ist und die Versorgung der Geflüchteten nach ihrem Auszug aus der jeweiligen Unterkunft fortführen will.

Dem Verein ist es wichtig eine Willkommenskultur zu schaffen und in allen Lebenslagen helfend beiseite zu stehen. Die innovative Arbeit des Vereins stützt sich hierbei auf fünf Hauptsäulen.

Dazu gehören Umzugshilfe, Deutschunterricht inklusive Kinderbetreuung und Integrationskurse, Vermittlung von Patenschaften für die Begleitung und Betreuung im Alltag, nachhaltige Integration durch Sport- und Freizeitangebote und die Vernetzung mit anderen Gruppen und Vereinen in Dortmund.

Der mit 3000 Euro dotierte 2. Preis geht an AFRIDO – Das Netzwerk der Afrikaner

AFRIDO – Das Netzwerk der Afrikaner in Dortmund und Umgebung ist eine Plattform für die verschiedenen (vor allem Dortmunder) Organisationen und Kirchengemeinden mit afrikanischer Herkunft oder afrikanischem Bezug.

AFRIDO hat den 2. Platz belegt.
AFRIDO hat den 2. Platz belegt.

Der Verein verfolgt vier grundsätzliche Ziele: Die gesellschaftliche Teilhabe und Chancengleichheit von Menschen unterschiedlicher Herkunft fördern, kulturelle Vielfalt als Potenzial für die Stadtgemeinschaft nutzen, das friedliche Zusammenleben der verschiedenen Bevölkerungsgruppen unterstützen und generelle Interessenvertretung für Menschen mit afrikanischem Hintergrund.

Im Rahmen dieser Kernziele ist es für AFRIDO von großem Interesse, die Ausbildung von  muttersprachlichen Elternbegleitern und Elternbegleiterinnen zu fördern. Des Weiteren koordiniert der Verein Fortbildungen zum Thema Flüchtlingshilfe für ehrenamtliche Helfer mit afrikanischem Hintergrund.

Seit 2010 werden auch regelmäßig Familien- Treffen organisiert, bei denen Menschen aller Nationen Spezialitäten, Musik und Kulturen der 54 verschiedenen afrikanischen Länder kennenlernen können. Auch im Bereich der Jugendarbeit ist AFRIDO tätig.

So unterstützen viele Mitglieder des Netzwerks Jugendgruppen von afrikanischen Vereinen und Organisationen und organisierten den Weltkindertag 2015 unter dem Motto „Alle Kinder sind willkommen!“.

2000 Euro und den 3. Preis für das Roma-Kulturfestival „Djelem, Djelem“

Die MacherInnen des Roma-Kulturfestivals Djelem Djelem belegten den dritten Platz.
Die MacherInnen des Roma-Kulturfestivals Djelem Djelem belegten den dritten Platz.

„Djelem, Djelem“ ist ein Roma- Kulturfestival, das in diesem Jahr zum zweiten Mal stattfand und rund 2.500 Besucherinnen und Besucher hatte. Organisiert wurde es vom Unterbezirk der Arbeiterwohlfahrt Dortmund, in Zusammenarbeit mit vielen weiteren Partnern.

Der Trägergemeinschaft ist es ein Anliegen, die Vielfalt der Herkunftskulturen als Bereicherung für die Stadtgesellschaft und die gesamte Region Ruhrgebiet zu präsentieren und an die Öffentlichkeit zu bringen.

Dortmund ist exemplarisch für die Migrationsgeschichte der Sinti und Roma: Schon seit über 50 Jahren leben und arbeiten zugewanderte Menschen, die selten als Roma wahrgenommen werden, als Gastarbeiter im Ruhrgebiet. Ebenso wohnen Flüchtlinge der jugoslawischen Bürgerkriege seit nunmehr zwei bis drei Jahrzehnten in der Region.

Das Festival leistet Pionierarbeit für eine positivere Sicht auf die historischen und aktuellen Roma- Kulturen und deren stärkere Einbeziehung in die reiche Migrationsgeschichte Dortmunds.

„Djelem, Djelem“ soll dabei helfen, einen Dialog zwischen Zugewanderten und Mehrheitsbevölkerung anzustoßen und einer fremdenfeindlichen Stimmung entgegenwirken.

Mehr zu den Projekten auf Nordstadtblogger.de:

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