Seit dem Jahr 2000 – also mittlerweile seit 15 Jahren – betreibt der Planerladen e.V. in der Dortmunder Nordstadt ein Angebot zur interkulturellen Konfliktvermittlung im Stadtteil.
Programme gehen seit 15 Jahren nahtlos ineinander über
Im Rahmen unterschiedlicher, öffentlich geförderter Programme wurde dabei das Ziel verfolgt, sowohl bei nachbarschaftlichen Auseinandersetzungen als auch bei quartiersbezogenen Interessenunterschieden zu vermitteln, und so letztlich eine Kultur der dialogorientierten Konfliktlösung und besseren Verständigung im Stadtteil zu etablieren.
Bereits in 2003 wurde das Projekt Konfliktvermittlung von der Landesregierung NRW (Ministerpräsident und Umweltministerin) zum offiziellen Agenda-21-NRW Best Practice Beispiel ernannt und in 2005 im Rahmen des Wettbewerbs „Preis Soziale Stadt 2004“ in Berlin ausgezeichnet.
In der abgelaufenen Förderphase des Projekts von 2010 bis 2015 über den Integrationsfonds der EU (EIF) wurde das Konfliktmanagement Nordstadt sowohl räumlich als auch inhaltlich und personell eng mit der Integrationsagentur des Planerladen e.V. verknüpft. Seitdem können in einem eigenen Ladenlokal sowohl Konflikt- als auch Diskriminierungsfälle aus einer Hand bearbeitet werden.
Konfliktvermittlung, Dialog und Aktivierung im Quartier als Ziele
Seit Februar 2015 wird diese Arbeit nahtlos in der neuen Förderphase unter dem Titel KODiAQ – Konfliktvermittlung, Dialog und Aktivierung im Quartier fortgesetzt.
Wie bereits der Name verdeutlicht, werden neben einer Konfliktvermittlung im engeren Sinne vor allem Gelegenheiten zum wechselseitigen Austausch und zur Begegnung gegeben sowie interkulturelle Dialogangebote gemacht. Das Projekt wird aus Mitteln des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF) der EU kofinanziert.
Eines dieser neuen Angebote ist die offene Nordstadt-Sprechstunde, die der Planerladen e.V. ab sofort jeden Mittwoch von 13 bis 17.30 Uhr in der Integrationsagentur (Schützenstraße 42) anbietet.
In diesem Rahmen haben alle Bewohnerinnen und Bewohner der Nordstadt die Möglichkeit, sich mit stadtteilbezogenen Anliegen an das Team des Konfliktmanagements zu wenden.
Das Format dient dazu, interkulturelle Konfliktsituationen und Interessenunterschiede in der Nordstadt möglichst frühzeitig offenzulegen und anschließend mit geeigneten Methoden eine für alle Beteiligten zufriedenstellende Lösung zu erarbeiten.
Dabei können sich Bewohner mit Auseinandersetzungen im persönlichen nachbarschaftlichen Umfeld ebenso an das KODIAQ-Team wenden wie im Falle von quartiers- oder stadtteilbezogenen Konflikten.
Sprechstunden als einfache Möglichkeit der Kontaktaufnahme
Im persönlichen Umfeld können beispielsweise Unstimmigkeiten im täglichen Zusammenleben (Lärm, Reinigung des Hausflurs, Mülltrennung etc.) bearbeitet werden. Voraussetzung für eine Mediation durch das Konfliktmanagement ist hierbei, dass die beteiligten Personen bereit sind, gemeinsam nach einer einvernehmlichen Lösung zu suchen.
Interessierte Bewohnerinnen und Bewohner können die offene Nordstadt-Sprechstunde während der genannten Öffnungszeiten ohne Terminvereinbarung besuchen.
Darüber hinaus besteht natürlich auch weiterhin die Möglichkeit, das Team des Konfliktmanagements telefonisch unter 0231-8820700 sowie per Mail unter konflikt@planerladen.de zu kontaktieren oder in der Integrationsagentur Montag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr vorbeizugehen und einen Termin zu vereinbaren.