„Vergnügen ohne Ende“ in der Nordstadt: „Heimat Dortmund“ thematisiert die Geschichte des Fredenbaums

Der Vergnügungspark in der ersten Saison. Sammlung Winter
Der Vergnügungspark im Fredenbaumpark in der ersten Saison. Sammlung Winter

Nachdem bereits die Geschichte der anderen großen Dortmunder Parks in Ausgaben der Zeitschrift Heimat Dortmund veröffentlicht worden ist, ist nun der Fredenbaum in der Dortmunder Nordstadt an der Reihe.

Die Geschichte des Fredenbaums könnte zwei Ausgaben der Zeitschrift füllen

Reihe Heimat Dortmund, Ausgabe Fredenbaum. V.l.: Günter Spranke, Hermann Josef Bausch, Klaus Winter, Adolf Miksch und Stefan Mühlhofer
Günter Spranke, Hermann Josef Bausch, Klaus Winter, Adolf Miksch und Stefan Mühlhofer präsentieren das Heft.

Das es gedauert hat liegt wohl auch an der großen Fülle an Geschichten, die der ehemalige städtische Forst mit Namen „Westerholz“ zu bieten hat.

„Es war so schrecklich viel los im Fredenbaum“, stellt Co-Herausgeber Klaus Winter fest. So lag die große Herausforderung der Autorinnen und Autoren darin, sich in ihrem Tun zu beschränken.

„Man hätte gut und gerne ein zweites Heft füllen können“, so Winter. Deswegen überschreitet der Umfang der Heftes die anderen Ausgaben der Reihe des Historischen Vereins.

Ganze 58 Seiten sind so zusammen gekommen und dabei ist die Geschichte des Sports im Park noch nicht berücksichtigt worden. Die soll noch folgen versprechen die Herausgeber.

Dortmunds erste Straßenbahn fuhr die Vergnügungssuchenden vom Steinplatz zum Fredenbaum

Großer Saal im 1889 enstandenen Saalbau. Sammlung Winter
Großer Saal im 1889 enstandenen Saalbau. Sammlung Winter

„Die Zusammenfassung eines ganz wichtigen Stücks Dortmund“, so Veiensvorsitzender Adolf Miksch wartet mit einer ganzen Menge an Kuriositäten auf.

Mit dem Bau der ersten Straßenbahnlinie vom Steinplatz zum Fredenbaum und dem Bau einem der größten Festsäle in Deutschland entwickelte sich das Areal im Norden immer mehr zur Dortmunder Vergnügungsmeile.

„Zum Programm im Fredenbaum gehörte eine heute kaum noch feststellbare Zahl von Konzerten und Vereinsfesten…“, schreibt Winter in seinem Artikel „Vergnügen ohne Ende“. Buffalo Bill war mit 200 Indianer und Cowboys samt Pferden zu Gast. Völkerschauen wie das Bischari-Lager mit 100 Beduinen aus dem Sudan fanden um die Jahrhunderwende statt.

Ein Modell des „Lunaparks“ kann  im Museum für Kunst- und Kulturgeschichte in der Hansastraße betrachtet werden.

Reihe Heimat Dortmund, Ausgabe Fredenbaum. Der Deckel eines Bierkruges um 1900 zeigt den Saalbau
Der Deckel eines Bierkruges um 1900 zeigt den Saalbau

1912 kam die Errichtung eines Vergnügungspark, im Volksmund Lunapark genannt, hinzu, der bot dem vergnügungsfreudigen Dortmunder Publikum ein Kongonesen-Dorf, die Liliputlstadt, Pariser Röhren, eine Figur-8-Bahn, die später durch eine „Scenic Railroad“, ersetzt wurde.

Schon damals war es offenbar beliebt durch die Verwendung von Angliszismen Dinge aufzuwerten. Jedoch hatte es die große Gebirgsbahn in sich. Mit hundert Stundenkilometern konnte man über Berg, Tal und durch Tunnel sausen.

Ein Modell des „Lunaparks“ kann auch heute noch in der 4. Etage des Museums für Kunst- und Kulturgeschichte in der Hansastraße betrachtet werden. Aber auch Ballonfahrten wurden in dem Park geboten inklusive der Absprünge des Piloten mit einem Fallschirm.

Das Heft der Reihe „Heimat Dortmund“, bietet einen interessanten und nicht zuletzt unterhaltsamen Einblick in die Geschichte eines großen Parks in unserer Stadt.

Heimat Dortmund, Fredenbaum -Parkgeschichte des Dortmunder Nordens, mit Beiträgen von Thomas Schilp,Hermann Josef Bausch, Günter Spranke, Klaus Winter, Isolde Parussel, André Schnepper, Simone Rikeit, Gerda Bogdahn und Wilhelm Grote.

Mehr Informationen:

  • Ein Exemplar des Heftes „Fredenbaum – Park-Geschichte des Dortmunder Nordens“  kostet 5 Euro.
  • Zu haben ist es ab sofort in allen Buchhandlungen, beim Stadtarchiv (Märkische Straße14) und in der Steinwache.

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