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Nach zwei lauten Explosionen und 7,5 Sekunden ist eine wichtige Dortmunder Landmarke Geschichte: Am Sonntag um 10 Uhr wurde der Lindenhorster Gasometer gesprengt.
93 Meter hohes Gebäude wird zu 1500 Tonnen Stahlschrott
Die 93 Meter hohe Stahlkonstruktion verwandelte sich durch die Kraft von 98 strategisch angebrachten Schneidladungen in einem 1500 Tonnen schweren Haufen aus Stahlschrott.
Die Eigentümerin des Gasometers, der heimische Gas- und Wasserversorger DEW21, hat den 1956 in Betrieb genommenen Scheibengasbehälter sprengen lassen.
Seit drei Jahren außer Betrieb, kostet der Unterhalt des jährlich rund 200.000 Euro. Daher hat sich das Unternehmen für einen Abriss entschieden.
Konventioneller Abriss war wegen der Enge und der Höhe keine Option
Durch die räumliche Enge und die Höhe des Bauwerks war ein konventioneller Abriss aber nur sehr schwierig zu realisieren.
Daher wurde die Firma Liesegang mit der Sprengung beauftragt. Sprengmeister Michael Schneider und seinem Team gelang der Auftrag. Schneider, seit 35 Jahren im Geschäft, war schon vor einigen Jahren für die erfolgreiche Sprengung des Volkswohlbund-Gebäudes in der Dortmunder Innenstadt verantwortlich. Nun hat er auch den Gasometer „zu Boden gebracht“.
Die Gasometer-Sprengung erfolgte in zwei Abschnitten
Die Sprengung folgte in zwei Abschnitten: Zunächst wurde das Dach mit Schneidladungen zu 80 Prozent aufgeschnitten, so dass der mehr als 51 Meter breite Deckel durch sein Eigengewicht nach innen klappte.
Zwei Sekunden später wurden die Schneidladungen am sogenannten Sprengmaul gezündet. Sie destabilisierten die Seiten wand so, dass der Gasometer planmäßig in die einzige Lücke fiel.
Dort landete er nach 7,5 Sekunden ganz planmäßig in einem vorbereiteten Erdbett.
Voraussichtlich bis Ende November wird es dauern, bis der gesamte Stahlschrott abtransportiert ist. Rund 1,1 Millionen Euro kostet der gesamte Abriss.
Zahlreiche Schaulustige verfolgten die Sprengung
Die Sprengung wurde von zahlreichen Schaulustigen verfolgt. Rund 400 Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten das Schauspiel von der Deusener Halde, wo man zwar freie Sicht hatte, aber durch den einsetzenden Sonnenschein teils nur schemenhafte Wahrnehmungen hatte.
Aber auch auf dem Dach des Klinikums-Nord, am Kanal, umliegenden Straßen und im Fredenbaumpark hatten sich Schaulustige eingefunden.
Um den eigentlichen Ort der Sprengung gab es eine 250 Meter breite Schutzzone. Nach der Sprengung konnten die Menschen den riesigen Schrottberg aus der Nähe betrachten.
Unterschiedliche Reaktionen auf die Sprengung
Nicht wenige Menschen waren traurig, dass der Gasometer gesprengt wurde. Denn für sie war der Stahlkoloss eine wichtige und stadtbildprägende Dortmunder Landmarke.
Andere nahmen es mit Humor: „Sprengung ist wie Sex. Ewig lange Vorbereitung und nach acht Sekunden ist es vorbei!“ war einer der Zuschauerkommentare.
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