
Noroviren sind hochansteckend und verbreiten sich rasend schnell, Infektionen können das ganze Jahr über auftreten. Besonders Kinder und Senioren sind von der Magen-Darm-Erkrankung betroffen. „Da es keine Impfung gegen Noroviren gibt, ist es umso wichtiger, die bekannten Hygieneregeln aus Zeiten der Corona-Pandemie wieder stärker zu beachten, die vor den Erregern schützen können“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Jörg Kock.
Norovirus-Infektionen sind in Dortmund weiter angestiegen
Im Jahr 2024 wurden in Dortmund insgesamt 582 Fälle gemeldet. Im Vorjahr waren es 390 Fälle. Die steigende Tendenz setzt sich auch im Jahr 2025 fort: So wurden allein in den ersten zwei Monaten 200 Fälle gemeldet. Im Vergleichszeitraum 2024 waren es 161 Fälle. Das teilte die AOK NordWest auf Basis aktueller Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Berlin mit.
Gerade Gemeinschaftseinrichtungen sind besonders gefährdet, zum Beispiel Kindergärten, Altenheime und Krankenhäuser. Besonders betroffen sind Kinder unter fünf Jahren und ältere Menschen. Die Erkrankten scheiden die Viren über Stuhl und Erbrochenem aus und übertragen sie hauptsächlich über eine Schmierinfektion von Mensch zu Mensch oder verunreinigte Gegenstände. Bei schwallartigem Erbrechen können die Erreger durch kleine Tröpfchen auch über die Luft übertragen werden.
Noroviren sind für einen Großteil der nicht-bakteriellen Durchfallerkrankungen verantwortlich. Sie verursachen Übelkeit, Erbrechen und Durchfälle. Betroffene fühlen sich schwach und matt, haben oft Bauch-, Kopf- und Gliederschmerzen, gelegentlich leichtes Fieber. Dann heißt es: Bettruhe einhalten, viel trinken und sich mit Schonkost begnügen. Meist ist damit ist die Infektion nach ein bis zwei Tagen überstanden. Kinder und Senioren können bei länger anhaltenden Durchfällen Kreislaufprobleme bekommen, weil sie über geringere Flüssigkeitsreserven verfügen.
Schutz durch grundlegende Hygiene auch bei Lebensmitteln
Um niemanden anzustecken, sollten Betroffene bis zwei Tage nach Abklingen der Symptome möglichst abgeschirmt bleiben. Das heißt, Kontakte mit anderen Menschen auf ein Minimum reduzieren, eigene Handtücher und Hygieneartikel nutzen, möglichst auch eine eigene Toilette. Zudem sollte kein Essen für andere zubereitet werden, da die Erreger auch an Lebensmitteln haften bleiben können. Auch auf Türklinken, Toilettensitzen, Treppengeländern, Handtüchern, Wasserhähnen und sogar Kleidungsstücken bleiben sie viele Tage lang infektiös.

Eine grundlegende Hygienemaßnahme ist das gründliche Händewaschen mit Seife und eventuell ein wirksames Desinfektionsmittel gegen Noroviren zu verwenden. Das RKI empfiehlt Produkte in der Wirkkategorie „begrenzt viruzid PLUS“. Räume sollten regelmäßig gelüftet und bei der Pflege eines Erkrankten sowie bei Reinigungsarbeiten Einmalhandschuhe und -tücher verwendet werden. Benutzte Wäsche bei mindestens 60 Grad waschen.
Auch bei Lebensmitteln sollte auf die Hygiene geachtet werden: Obst und Salat gründlich waschen, säubern und schälen. Bereits zubereitete warme Gerichte vor dem Verzehr gut erhitzen oder einmal aufkochen lassen. Benutztes Besteck und Geschirr mit heißem Wasser und Spülmittel abschrubben oder ein entsprechendes Programm für die Geschirrspülmaschine auswählen.
Die Hygieneregeln sind auch dann noch zu beachten, wenn die Symptome bereits abgeklungen sind. Denn die Viren werden in der Regel noch bis zu 14 Tage nach einer akuten Erkrankung mit dem Stuhl ausgeschieden.