Digitale Zukunft: Stadt Dortmund will das Projekt „IT-Campus“ auf alle 155 Schulen ausweiten

13 Campusmanager:innen stehen den Bildungseinrichtungen zur Seite

v. l. Julia Wegner und Robin Böcker aus der 10d lassen sich von IT-Campusmanager Ventsislav Georgiev zeigen, wie ein Passwort zurückgesetzt wird. Foto: Markus Kaminski für die Stadt Dortmund

Alle 155 Schulen in Dortmund werden in Zukunft einen persönlichen Ansprechpartner für Computer-Technik haben: Die Stadt Dortmund hat sich entschieden, das Modellprojekt der IT-Campusmanager:innen auszuweiten. Flächendeckendes WLAN, schnelle Internetverbindungen und digitale Endgeräte wie Tablets und Laptops gehören zum Alltag der Dortmunder Schüler:innen. Um sie gut auf die Zukunft vorzubereiten, muss all das verlässlich funktionieren. In einem Modellprojekt haben sich seit November 2021 vier IT-Campusmanager:innen um einige Schulen in Dortmund gekümmert. Jetzt soll das Modell laut einer Presseinformation auf alle 155 Schulen ausgeweitet werden. Die Stadt Dortmund gehört zu einem sehr kleinen Kreis von Schulträgern in NRW, die einen professionellen IT-Support für ihre Schulen anbieten.

1:1-Ausstattung: 2024 waren 83.437 iPads an Dortmunder Schulen in Betrieb

Die IT-Campusmanager sind ein wichtiger Teil des Medienentwicklungsplans. Er beschreibt die Strategie der Stadt, die Digitalisierung an Dortmunder Schulen auf einem konstant hohen Niveau zu halten. Smarte Klassenzimmer mit digitalen Tafeln (interaktive Whiteboards), digitale Präsentationstechniken und vor allem eine 1:1-Ausstattung bei den digitalen Endgeräten sind hier wichtige Eckpunkte.

Monika Nienaber-Willaredt ist die Dortmunder Dezernentin für Schule, Jugend und Familie. Foto: Markus Kaminski für die Stadt Dortmund

„Damit nehmen wir deutschlandweit weiterhin einen Spitzenplatz unter den Großstädten ein. Und so schaffen wir eine zukunftsorientierte Lernumgebung für unsere Schülerinnen und Schüler“, sagt Dortmunds Schuldezernentin Monika Nienaber-Willaredt.

Die 1:1-Ausstattung bei den iPads beispielsweise hat Dortmund 2024 trotz steigender Schüler:innen-Zahlen geschafft: 83.437 iPads waren im vergangenen Jahr an Dortmunder Schulen in Betrieb. 76.734 für Schüler:innen, 6703 für Lehrkräfte und pädagogisch Tätige an den Schulen.

Schulterschluss mit der Dortmunder Kommunalwirtschaft

Diese leistungsfähige digitale Infrastruktur an den Dortmunder Schulen müsse permanent gepflegt werden. Abseits des Modellprojekts mit den vier Campus-Manager:innen sei das bislang Aufgabe der Lehrkräfte. Um sie zu entlasten und bei Problemen mit Tablets, Notebooks oder anderen IT-Endgeräten besser helfen zu können, will die Stadt Dortmund das Modellprojekt „IT-Schulcampus“ ab dem kommenden Schuljahr auf alle 155 Dortmunder Schulen ausweiten.

Der Dortmunder Personaldezernent Christian Uhr. Foto: Markus Kaminski für die Stadt Dortmund

13 Campusmanager:innen, die jeweils bis zu 17 Schulen an ihrem IT-Campus betreuen, sollen sich dann um alle digitalen Fragen an Dortmunder Schulen kümmern.

„So heben wir die technische Unterstützung für unsere Schulen auf eine komplett neue Ebene. Vor dem Hintergrund, dass wir die Technik an unseren Schulen immer weiter anpassen werden, ist das die richtige Entscheidung“, erklärt Christian Uhr, Dezernent für Personal und Organisation der Stadt Dortmund.

Besonders erfreut zeigt sich Uhr darüber, dass „wir in Partnerschaft mit der Dortmunder Kommunalwirtschaft auf lange Sicht eine Support-Lösung abgesichert haben.“

Campusmanager:innen unterstützen die Lehrkräfte

Ein Supportkonzept soll dabei den reibungslosen Betrieb digitaler Technologien absichern. Dies umfasse technische Hilfe bei Problemen mit der Hard- und Software, regelmäßige Wartung sowie schnelle Hilfe bei Störungen. Jede Schule habe eigene Ansprechpartner:innen, außerdem soll es ein zentrales Helpdesk geben.

IT-Campusmanager Ventsislav Georgiev kümmert sich auch um Robotik-Teile in der Schule. Foto: Uwe Gruszczynski für die Stadt Dortmund

Die Ausweitung des IT-Schulcampus starte bewusst im Schulzentrum Kirchlinde. Das Bert-Brecht-Gymnasium und die Droste-Hülshoff-Realschule gehören zu den engagierten Schulen in punkto Digitalisierung. Seit 2022 kommen hier schon Campusmanager:innen zum Einsatz. 

„Ging ein Beamer, Drucker oder Tablet nicht, mussten bis dahin unsere Lehrkräfte für Abhilfe sorgen. Die Unterstützung durch die Campusmanager:innen war für uns eine enorme Erleichterung“, sagt Sabine Schmidt-Strehlau, Leiterin des Bert-Brecht-Gymnasiums.

Manager:innen werden vom Dortmunder Systemhaus geschult

Als Partnerin für das innovative, digitale Support-Projekt für alle Dortmunder Schulen wurde die DOKOM21 gefunden. Sie ist schon seit November 2021 bei dem Pilotprojekt „IT-Campusmanager:innen“ an Bord. 

Marco Iaconisi ist Geschäftsführer von DOKOM21. Foto: DOKOM21

DOKOM21 bringe umfassendes Know-how im Bereich IT-Support und digitale Infrastruktur mit. Sie stellt die 13 Campusmanager:innen, die vom Dortmunder Systemhaus geschult wurden. Damit leiste das regionale Telekommunikationsunternehmen einen entscheidenden Beitrag zur IT-Unterstützung an den Dortmunder Schulen.

„Für uns steht unsere Region immer im Mittelpunkt, deshalb freuen wir uns sehr, dass wir als städtisches Unternehmen mit den IT-Campusmanagerinnen und -managern der DOKOM21 die Digitalisierung der Schulen weiter vorantreiben und den Lehrkräften mehr Zeit für ihre pädagogische Arbeit verschaffen können“, sagt Marko Iaconisi, Geschäftsführer der DOKOM21.

„Digitale Bildung ist zudem ein wichtiger Wettbewerbsvorteil auf dem Arbeitsmarkt der Zukunft. Je früher die Schülerinnen und Schüler den Umgang mit digitalen Endgeräten und Technologien erlernen, umso sicherer werden sie damit.“

Innovative Lehr- und Lernkonzepte für interaktiven Unterricht

Durch das Campusmodell entstehe in Kooperation mit der Stadt Dortmund eine solide Basis, um den IT-Support an Schulen effizient zu gewährleisten. Die digitalen Unterrichtseinheiten würden zahlreiche neue Lernmöglichkeiten bieten, von denen insbesondere die Schülerinnen und Schüler profitieren sollen.

Die Vertreter:innen der Stadtverwaltung und der Schulen freuen sich, dass das IT-Campusmanager:innen-Modell ausgeweitet wird. Foto: Markus Kaminski für die Stadt Dortmund

Die IT-Campusmanager:innen seien laut dem Aufsichtsratsvorsitzenden der DOKOM 21, Lars Vogeler, damit ein Baustein im Gesamtplan zur Digitalisierung an Dortmunder Schulen. Eine effiziente und aktuelle Technik sei eine wichtige Voraussetzung, um innovative Lehr- und Lernkonzepte an den Schulen zu realisieren. 

Denn digitale Medien würden ganz neue Möglichkeiten für einen interaktiven und individualisierten Unterricht eröffnen.

Medienkompetenz soll gezielt gefördert werden

„Durch Lernplattformen, E-Books und adaptive Lernsysteme kann der Unterricht flexibler gestaltet und auf die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler abgestimmt werden“, sagt Monika Nienaber-Willaredt. Gleichzeitig werde die Medienkompetenz gezielt gefördert, um einen verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Technologien zu gewährleisten.

IT-Campusmanager Ventsislav Georgiev kümmert sich auch um Robotik-Teile in der Schule. Foto: Uwe Gruszczynski für die Stadt Dortmund

Und auch das gehört zum zukunftsorientierten Bildungsangebot für Dortmunder Schulen: Im Medienzentrum des Fachbereichs Schule können sich Lehrer:innen VR-Brillen, Kameras, Mikrofone, 3D-Scanner, Plotter oder Roboter ausleihen. Diese und weitere Werkzeuge machen Digitalisierung im Unterricht konkret und fördern das kreative Potential der Schüler:innen.

Praxisnahe Ansätze verbinden Informatik mit handwerklichem Arbeiten und stärken logisches Denken und Teamarbeit. Durch Programmieren, Robotik und den Einsatz von 3D-Druckern oder Mikrocontrollern entwickeln Schülerinnen und Schüler eigene Projekte und lernen spielerisch wichtige Zukunftskompetenzen („Making & Coding“). 

Im neuen „DoLab“ im Medienzentrum am Dortmunder U können Schüler:innen auch vor Ort innovative Lerntechnologien erleben und erproben. Über die Arbeit von IT-Campusmanager:innen am Beispiel von Ventsislav Georgiev informiert auch dieser Film über die IT-Campusmanager:innen. Sollte an dieser Stelle das Videofenster nicht erscheinen, bitte einmal den Browser aktualisieren.

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