
„DEMOGRAZIE – Designing Democracy“ ist eine Plakatausstellung, die das Thema Demokratie beleuchtet und ihren Wert für eine Gesellschaft widerspiegeln soll. Bis zu 90 Plakate wurden von 72 renommierten Designer:innen aus 29 Ländern erstellt.
Die Ausstellung war eine „spontane Idee“
Eigentliches Ziel der Designerin Mansoureh Rahnama war es, eine Ausstellung über das Thema der Liebe zu machen, so erzählt sie in einem Gespräch mit Nordstadtblogger. Sie hatte schon den Raum in Dortmund gemietet und mit der Organisation angefangen. Jedoch hat sie sich umentschieden, nachdem sie gemerkt hat, dass die Demokratie gerade viel wichtiger und aktueller ist als je.

„Ich habe selber einen Migrationshintergrund und habe in letzter Zeit oft Diskriminierung erfahren. Das war in früheren Zeiten nicht so“, erklärt Rahnama. ___STEADY_PAYWALL___
Das Logo „Demograzie“ wurde von dem Logo Designer Raban Ruddigkeit entworfen. Dieser ist für seine Wortspiele bei Logos bekannt.
Bei dieser Ausstellung war die Idee vom Logo, die Werte der Demokratie im Namen einzubinden. Es besteht aus dem Wort „Demokratie“ und „grazie“ aus dem Italienischen und bedeutet „danke“.
Ziel: Menschen anzuregen, über Demokratie zu denken und für sie zu sprechen
Die Deutsch-Iranische Initiatorin und Kuratorin des Projekts Mansoureh Rahnama möchte mit dem Projekt besonders den öffentlichen Dialog genauso wie die Werte der Demokratie fördern. Sie erklärt, dass sie Deutschland heute sehr gespaltet erlebt. „Ungerechtigkeit, Eingriffe in die Meinungsfreiheit und die Diskriminierung von Menschen mit Migrationshintergrund“ sind Bestandteil ihrer Beweggründe.

Sie verfolgt das Ziel, die Menschen anzuregen, über Demokratie nachzudenken und für sie zu sprechen. „Die aktuellen politischen Entwicklungen zeigen klar: Demokratie ist kein Selbstläufer. Sie muss gelebt, verteidigt und immer wieder neu verhandelt werden“ verdeutlicht die Künstlerin.
Mit der Frage: „Kann Kunst vor der Wahl noch etwas bewirken?“ begann die Ideensammlung. Rahnama postet einen Aufruf, um die Bewegung umzusetzen. Noch am selben Tag erhält die Künstlerin mehrere Rückmeldungen und findet große Bereitschaft für das Projekt.
Die Zeit war knapp, doch der Wille umso größer
Damit die Ausstellung auch noch Menschen vor der Bundestagswahl erreichen konnte, musste alles schnell organisiert werden. Die Künstler:innen standen im Zeitdruck: in nur vier Wochen müssen die Werke fertig und abgesendet sein.

„Einige haben Werke benutzt, die sie schon vorher gemacht haben. Viele haben aber neue Werke entwickelt und diese uns geschickt“ sagt Rahnama. Es musste auch aussortiert werden, da nicht alle Werke gut und passend waren, was auch noch Zeit gedauert habe. Auch die Finanzierung war ein Stein im Weg.
„Uns wurde gesagt, dass wir erst einen Antrag stellen müssen, damit die Ausstellung finanziert werden kann. Das hätte jedoch zu lange gedauert und wir mussten deshalb vieles selber finanzieren“ kritisierte die Künstlerin an der Bürokratie. Sie hofft darauf, Sponsoren für die nächsten Ausstellungen zu finden, da diese noch größer und zeitaufwendiger wird als diese.
Den Raum für die Ausstellung hatte die Designerin von Dortmund Kreativ zur Verfügung gestellt bekommen. Diese unterstützen sie weiterhin im Verlauf der Ausstellung.
Perspektiven für die Zukunft
Da die Ausstellung bereits viel Aufmerksamkeit erhalten hat und bei den Menschen gut ankam, plant die Gestalterin Mansoureh Rahnama nun, diese in weitern Städten in Deutschland zu hängen. Das Ziel dabei: Die Botschaft weiter verbreiten.

Auch möchte die Künstlerin die Ausstellung publizieren, um die Geschichte und das Ziel weiter zu verbreiten. Des Weiteren besteht für Designer:innen aus der ganzen Welt noch bis Ende März die Möglichkeit, an dem Projekt teilzunehmen und ihre Werke zuzufügen.
Die Idee ist, so der Künstlerin, ein Team mit zwei weiteren Künstler:innen zu bilden und die erhaltenen Werke gemeinsam zu bewerten. Danach können diese in verschiedenen Städten zusammen mit weiteren Werken aufgehängt werden.

Die Idee ist, so der Künstlerin, ein Team mit zwei weiteren Künstler:innen zu bilden und die erhaltenen Werke gemeinsam zu bewerten. Danach können diese in verschiedenen Städten zusammen mit weiteren Werken aufgehängt werden.
Die Designerin Mansoureh Rahnama versucht auch, ihr Projekt in Zukunft in Fachhochschulen, Universitäten sowie Schulen vorzustellen und auf das Thema der Demokratie aufmerksam zu machen.
Mehr Informationen:
- Die Ausstellung ist in den Räumen von „Dortmund Kreativ“ in der Hansastraße 6-10 zu sehen – genauer gesagt in „Hans-c“.
- Die Ausstellung ist Freitag, 28. Februar, zwischen 17 und 19 Uhr, vorerst zum letzten Mal zu sehen.
- Der Eintritt ist frei.
Anm.d.Red.: Haben Sie bis zum Ende gelesen? Nur zur Info: Die Nordstadtblogger arbeiten ehrenamtlich. Wir machen das gern, aber wir freuen uns auch über Unterstützung!