Rund 70 Kuratoriumsmitglieder des Projektes „Nordwärts“ begrü0te OB Ullrich Sierau jetzt zur ersten Sitzung des Gremiums im Heimatvereinssaal des Bürger- und Heimatvereins Grevel. Das Projekt „Nordwärts“ wird auf Grundlage eines Beteiligung- und Dialogverfahrens Projekte entwickeln, die den Stadtbezirken der Gebietskulisse einen Innovationsimpuls geben.
Rolle und Aufgaben des Kuratoriums wurden vereinbart
Das Kuratorium ist eine der neu eingerichteten Beteiligungsplattformen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen aus Wirtschaft, Politik, Forschung, Verbänden, Kirchen und Bürgerschaft.
„Es freut mich, dass Sie sich für das Projekt „Nordwärts“ engagieren und uns fachlich, aber auch mit Ihrem reichen Erfahrungsschatz bei der Umsetzung dieses 10-jährigen Projektes unterstützen“, so Sierau.
Die Teilnahme der Kuratoriumsmitglieder am Gesamtprojekt sichert uns die Chance, die Nordwärts-Projekte auf Grundlage eines gesamtgesellschaftlichen Meinungs- und Expertenbildes zu qualifizieren.“
Die rund 70 Teilnehmer und Teilnehmerinnen verständigten sich zunächst auf die Rolle und die Aufgaben sowie die Form der Zusammenarbeit des Gremiums. Zukünftig soll ein Mitglied ehrenamtlich den Vorsitz im Kuratorium übernehmen und als Schnittstelle zur Projektlenkung und der Koordinierungsstelle des Projektes wirken.
Alle Teilnehmenden wurden vom Oberbürgermeister eingeladen, eigene Projektinitiativen einzubringen und damit aktiv das Projekt „Nordwärts“ zu gestalten. Im weiteren Prozess werden einzelne Mitglieder bei Bedarf als Beiräte verschiedene Projekte und die kommunalen Arbeitsgruppen fachlich begleiten.
Vielzahl von Ideen aus den Beteiligungsverfahren „Nordwärts“
Fast 1500 Bürgerideen von 1500 aktiv Beteiligten, eine Auftaktveranstaltung, sieben Bürgerforen, 14 „Nordwärtswanderungen“, acht „Nordwärtsmobil“-Veranstaltungen und das Ganze in zweieinhalb Monaten ist die Zwischenbilanz des am 9. Mai 2015 gestarteten Projekts.
Alle Ideen wurden aufgenommen, systematisiert und zu Oberthemen zusammengefasst. Auf der Internetseite www.nordwaerts.dortmund.de können alle Informationen nachgelesen werden.
„Davon machen die Bürgerinnen und Bürger rege Gebrauch – schon rund 17 200 Mal wurde die Seite bis heute besucht“, berichtete die Leiterin der städtischen Koordinierungsstelle, Michaela Bonan, in der Sitzung.
Aus einem bunten „Ideenstrauß“ wie beispielsweise den Stadtraum als Lernort zu nutzen, vernetzte bezirksübergreifende Landschafts-, Geschichts- und Städtebaupfade zu entwickeln, Orte der Begegnung zu schaffen und diese für neue Zielgruppen zu öffnen, die Ansprache für das Ehrenamt zu verstärken und gezielt Migrantinnen und Migranten einzubinden, Formen von interkulturellem Mehrgenerationenwohnen zu konzipieren und dem Wunsch, Bewegungsparcours für „jung und alt“ einzurichten, wurden von den Arbeitsgruppen erste Projektansätze entwickelt, die dem Kuratorium in seiner konstituierenden Sitzung vorgestellt wurden.
„Zahlreiche ganz konkrete Projektvorschläge kamen auch direkt aus der Bürgerschaft, das zeigt uns, dass der eingeschlagene Weg richtig ist“, freute sich Sierau. Nun gilt es, aus dem bunten „Ideenstrauß“ in den nächsten Jahren einen „Projektgarten“ zu entwickeln, der die Stadtbezirke aufblühen lässt.
Dortmund wandert digital „Nordwärts“
Eine neue Funktion der kommunalen Internetseite fand besonderes Interesse: Dortmund wandert Nordwärts im 3D-Stadtmodell. Das Vermessungs- und Katasteramt stellt analog der vor Ort durchgeführten „Nordwärtswanderungen“ die virtuellen Wanderstrecken virtuell im 3D-Stadtmodell nach, zum Teil aus der Sicht eines Flugzeugpiloten, zum Teil aus der Fußgängerperspektive betrachtet.
So können Interessierte nun auch in digitaler Form die Stadtbezirke erkunden. „Mit diesem digitalen Stadtmodell nehmen wir bundesweit eine Vorreiterrolle ein. Für Nordwärts konnte damit eine neue, digitalisierte Form der Teilhabe entwickelt werden. Das ist schon ein erstes kleines Leuchtfeuer für Nordwärts“, freute sich Sierau.
Nach und nach sollen fast alle im Projekt durchgeführten Wanderungen in digitaler Form über die Internetseite www.nordwaerts.dortmund.de abrufbar sein.
Wie geht es weiter?
Die für „Nordwärts“ aus dem Beteiligungsverfahren heraus von Verwaltung, Politik, Wissenschaft und Wirtschaft neu entwickelten Projektansätze sowie die Projektinitiativen des Kuratoriums werden bis Mitte September erfasst und im Anschluss nach Kriterien wie Machbarkeit, Finanzierbarkeit und Relevanz für die Stadtbezirksentwicklung kommentiert.
In seiner nächsten Sitzung im Oktober werden dem Kuratorium dann die Ergebnisse der Kommentierung für eine abschließende Meinungsbildung vorgestellt. Im Dezember soll der Rat der Stadt über die vorgelegten Projektvorschläge entscheiden.
Mehr zum Thema gibt es auch unter https://www.nordstadtblogger.de/category/nordwaerts
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Wolfgang Richter
Wolfgang Richter
Der folgend dokumentierte Offene Brief an OB, Planungsdezernent, Verkehrsplanung, Ratsfraktionen, Bezirksbürgermeister In-Nord wurde von keinem der Adressaten beantwortet und von den Lokalmedien weder berichtet noch diskutiert oder kommentiert – das beschreibt das Projekt „Nordwärts“ und das tolle Beteiligungs- und Dialogverfahren ehrlicher als die jetzt gestartete Polit-Show:
Offener Brief
Zum „Verkehrskollaps am Busbahnhof“ (Lokalredaktionen am 1. 8. 2015)
Sehenden Auges war der Zentrale Omnibusbahnhof den Nordstadtbewohner/innen in ihren Weg zum Hauptbahnhof und in die City gebaut worden. Die heutige Behauptung, niemand hätte wissen können, wie dicht, umweltschädigend und krankmachend der Verkehr hier schon war und noch werden würde, ist schlicht falsch. Als die „Empörten der Nordstadt“ ihren Protest – „Garten statt ZOB“ – pflanzten, wussten sie zusammen mit Expert/innen, was auf sie zukommen wird. Sie würden auszuhalten haben, was Freigabe und Dumping des nationalen und internationalen Busverkehrs für einen Kreuzungspunkt wie Dortmund bedeutet.
Bereits zur Offenlegung des Bebauungsplans im Mai 2011 wurden unsere Einwände vorgebracht:
„… Im Rahmen des Bebauungsplanentwurfs ist weder konkret dargestellt, wie die heutigen und die zukünftigen Verkehrsflüsse in den Zufahrts- und Abfahrtsbereichen bewältigt werden können (Leistungsfähigkeit der Knoten, sowie der Zu- und Abfahrten), noch ist erklärlich, wieso nur der Straßenzug Treibstraße, Steinstraße, Heiligegartenstraße durch höhere Belastungen betroffen sein sollen. Da sich die Busse bei Verlassen des genannten Straßenzugs nicht in Luft auflösen … Des Weiteren fehlt eine Prognose zu den erwarteten Zuwächsen im Fernbusverkehr für die voraussichtliche Dauer des provisorischen ZOBs und eine darauf ausgelegte Immissionsanalyse. …“
Politik und Verwaltung hatten gleich billigen Lug und Trost bereit: „Nur ein Provisorium für ein paar Jahre, dann haben wir die richtige Lösung!“ In Wahrheit hat die Stadt keine andere Planung für diesen zentralen Ort – der Verkehrskollaps ist das Prinzip, bleibend und anwachsend. Die Nordstadt hält das als Geisel von Stadtpolitik und DFB aus.
Wir stellen uns gegen alles weitere „Verbessern“ des Verkehrskollapses an diesem Ort und fordern das sofortige Abbauen und Verlagern des ZOB und das Pflanzen eines grünen, bunten und lebendigen Volksparks für die Bewohner/innen der Nordstadt und ihre Gäste.
Initiative „Garten statt ZOB“
Dortmund 05.08.2015