Der Spätherbst bringt eine leicht spürbare Belebung auf dem Dortmunder Arbeitsmarkt mit sich. Die Zahl arbeitslos gemeldeter Menschen ist im November um 290 gesunken. Der Rückgang liegt damit im Durchschnitt der letzten Jahre. Profitieren konnten vor allem Frauen, ihr Anteil am Rückgang beträgt Zweidrittel oder 189 Personen.
Der Arbeitsmarkt schwächelt aufgrund der anhaltenden konjunkturellen Flaute
„Fast täglich lesen wir neue Meldungen über Stellenabbau und Betriebsschließungen, Konjunkturprognosen werden nach unten angepasst. Da freuen wir uns doch, dass der Arbeitsmarkt sich erneut als sehr robust erweist und im November erstmals in diesem Herbst positive Lichtblicke sendet. Die saisonal bedingte Herbstbelebung hat zum Abbau an arbeitslosen Menschen geführt. Ursächlich hierfür ist sicherlich das beginnende Weihnachtsgeschäft; die Logistik, der Handel und die Gastronomie stellen ein“, kommentiert Arbeitsagenturchefin Heike Bettermann die Situation auf dem Arbeitsmarkt.
„Dies ist aber nur eine Momentaufnahme und darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch der Arbeitsmarkt aufgrund der anhaltenden konjunkturellen Flaute schwächelt. Hauptgrund ist die Zurückhaltung bei Einstellungen. Viele warten ab, wie sich die Geschäftslage entwickelt. Wer einmal arbeitslos geworden ist, für den ist es schwieriger geworden, eine neue Arbeit zu finden“, so Bettermann.
„Viele offene Stellen werden erst einmal nicht besetzt und die Einstellungsverfahren auf Eis gelegt. Hinzu kommt, dass die Mehrzahl der arbeitslosen Bewerberinnen und Bewerber nicht die geforderten Qualifikationen mitbringen. Wir unterstützen daher intensiv die Weiterbildung und Qualifizierung sowohl von arbeitslosen Menschen als auch von Beschäftigten in den Betrieben“, so die Chefin der Dortmunder Arbeitsagentur.
Positive Entwicklung im Bereich der Langzeitarbeitslosigkeit erkennbar
„Trotz saisonaler Lichtblicke bleibt die Lage auf dem Dortmunder Arbeitsmarkt angespannt. Im Jobcenter Dortmund waren im November 100 Menschen weniger von Arbeitslosigkeit betroffen, als es noch im Vormonat der Fall war. Diese Veränderung ist insbesondere auf einen Rückgang der Arbeitslosigkeit unter Frauen zurückzuführen“, ergänzt Marcus Weichert, Geschäftsführer des Jobcenters Dortmund.
„Eine positive Entwicklung sehen wir auch im Bereich der Langzeitarbeitslosigkeit. Hier verzeichnen wir einen leichten Rückgang um 50 Personen. Gleichzeitig ist die Zahl der Menschen, die auf finanzielle Unterstützung durch das Jobcenter angewiesen sind, im vergangenen Monat um 177 Personen gestiegen. Zum überwiegenden Teil handelt es sich dabei um Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren“, so Weichert.
„In diesen schwierigen Zeiten bleibt es unser Hauptanliegen, den Menschen in Dortmund unterstützend zur Seite zu stehen. Unser Ziel ist es, durch enge Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren neue Perspektiven für unsere Kundinnen und Kunden sowie die Dortmunder Wirtschaft zu schaffen“, so der Dortmunder Jobcenter-Chef.
Weniger Arbeitslose im November – Unterbeschäftigung geht zurück
Im November wurden 38.412 Menschen in Dortmund arbeitslos gezählt. Davon waren 8.164 Personen bei der Arbeitsagentur und 30.248 Menschen beim Jobcenter Dortmund gemeldet. Damit ist die Gesamtzahl der Arbeitslosen in der Stadt im Vergleich zum Vormonat um 290 Personen oder 0,7 Prozent gesunken. Die Arbeitslosenquote für alle bei Agentur und Jobcenter gemeldeten Arbeitslosen bleibt unverändert bei 11,7 Prozent (November 2023: 11,6 Prozent). Die spezifische Arbeitslosenquote für die Agentur liegt bei 2,5 Prozent, für das Jobcenter ebenfalls unverändert zum Vormonat bei 9,2 Prozent.
Arbeitslosigkeit ist kein starrer Block. Vielmehr herrscht durch die Zu- und Abgänge in bzw. aus Arbeitslosigkeit viel Bewegung. In der Stadt Dortmund wurden im November 5.861 Männer und Frauen erstmals oder erneut arbeitslos registriert. 1.631 Personen davon kamen aus einer Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt. Das sind 102 Personen weniger als im Vormonat.
6.178 Personen meldeten sich im November bei der Arbeitsagentur und dem Jobcenter aus der Arbeitslosigkeit ab. Von ihnen beendeten 1.382 Menschen ihre Arbeitslosigkeit wegen der Aufnahme einer Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt. Das sind140 Personen weniger als im Vormonat.
In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik sind oder sich in einem arbeitsbedingten Sonderstatus befinden. Diese Personen werden zur Unterbeschäftigung gerechnet, weil es sich dabei um Menschen handelt, denen ein reguläres Beschäftigungs-verhältnis fehlt. Insgesamt werden in diesem Monat 48.478 Personen in der Unterbeschäftigung registriert. Das sind im Vergleich zum Vormonat 28 Personen oder 0,1 Prozent weniger.
Auch Jugendarbeitslosigkeit ist rückläufig – Arbeitskräftenachfrage weiterhin zurückhaltend
Im November waren 3.267 junge Menschen unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet. Das sind 50 Personen bzw. 1,5 Prozent weniger als im Vormonat. Damit liegt die Jugendarbeitslosigkeit erstmals knapp unter Vorjahresniveau. Im November 2023 waren 3.281 Jugendliche unter 25 Jahren in Dortmund arbeitslos gemeldet. Die Jugendarbeitslosenquote sinkt um 0,1 Prozentpunkte im Vergleich zum Vormonat auf aktuell 9,2 Prozent.
Im November ist die Nachfrage der Unternehmen nach Arbeitskräften im Vergleich zum Vormonat gesunken. 594 neue Stellenangebote wurden dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Dortmund im November gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sind das 348 Stellenmeldungen weniger.
Im Bestand befinden sich in diesem Monat insgesamt 4.485 offene Stellen. Das sind 101 Stellen weniger als im Vormonat aber 564 mehr als im November des Vorjahres. Die meisten der Agentur für Arbeit gemeldeten offenen Stellen entfallen auf die Berufsgruppen Verkauf, Lagerwirtschaft/Post/Zustellung sowie Objekt-, Personen-, Brandschutz und Arbeitssicherheit.
Alle Infos gibt’s hier als PDF zum Download: Arbeitsmarktreport_November_2024
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