Gründer des Fletch Bizzels, Initiator der Theaternacht, „Vater“ des Geierabends sowie des Kleinkunst-Festivals „RuhrHOCHdeutsch“, das ist Horst Hanke-Lindemann. Im kommenden Jahr wird er zudem Träger des City-Rings 2025. Im Januar wird er für sein unermüdliches Engagement für die freie Kulturszene der Stadt ausgezeichnet. Der Cityring Dortmund ist ein Zusammenschluss von Dortmunder Kaufleuten, die die Interessen der Dortmunder Gewerbetreibenden bei der Stadt und allen wichtigen Institutionen vertreten. Einmal im Jahr verleiht die Initiative den „City-Ring“ an eine um Dortmund verdiente Persönlichkeit.
Seit den 1980er-Jahren prägt der Westerfilder die Theaterszene
„Horst Hanke-Lindemanns Arbeit hat die Dortmunder Theaterszene nachhaltig geprägt. Sein Einsatz für eine kulturelle Teilhabe aller Bevölkerungsgruppen und sein Bestreben, Kulturprojekte für die breite Öffentlichkeit zugänglich zu machen, haben ihm großen Respekt und Anerkennung eingebracht. Über das oben genannte hinaus hat er sich auch in verschiedenen kulturellen Initiativen der Stadt engagiert und sich für die Förderung der freien Kulturszene stark gemacht“, erläutert Cityring-Vorsitzender Tobias Heitmann die Entscheidung der Jury.
Der in Westerfilde geborene Hanke-Lindemann prägt seit den 1980er-Jahren die Entwicklung der Theaterwelt. Er verwandelt Hochöfen, den Phoenix-See und das Dortmunder „U“ immer wieder in stimmungsvolle Kulissen und lässt auf den ehemaligen Industriebrachen Bühnen für die Dortmunder Theaterhäuser und Ensembles entstehen.
„Es ist eine besondere Ehre, für mein Engagement in der freien Theaterszene und für die Kultur unserer Stadt gewürdigt zu werden. Theater und Kultur waren für mich stets mehr als nur künstlerische Ausdrucksformen. Sie sind Orte der Begegnung, des Austauschs und der Inspiration. Eine solche Arbeit ist jedoch niemals eine Einzelleistung.“
„Deshalb möchte ich mich auch bei all denen bedanken, die mich auf diesem Weg begleitet und unterstützt haben. Den Künstlerinnen und Künstlern, den Organisationsteams, den Förderern, der Familie, den Freunden und natürlich dem Publikum. Diese Auszeichnung verstehe ich als Ansporn, mich weiterhin für das kulturelle Leben in unserer Stadt einzusetzen“, erklärt Hanke-Lindemann.
Sein Weg zum Ensemble Fletch Bizzel war eher zufällig
„1981 hatte ich Liebeskummer und eine gute Freundin fragte mich, ob ich nicht Lust hätte, Theater zu machen. Das war das Ensemble Fletch Bizzel“, berichtet Hanke-Lindemann. Dies wurde 1979 gegründet und gehört damit zu den ältesten freien Theatergruppen im deutschsprachigen Raum. „Eigentlich sollte ich die Technik machen. Aber es fehlte jemand und dann hieß es, kannst du nicht auf die Bühne gehen und den Text einlesen? Damit war es dann geschehen. Seitdem habe ich Theater gespielt.“
Mit Gründung des Fletch Bizzel im Jahr 1985 folgte der nächste große Schritt. Ein Jahr später wurde die Galerie eingerichtet. Seit 1988 ist die Kulturwerkstatt als Weiterbildungsstätte im Bereich Theater, Tanz, Gesang und Persönlichkeitsentwicklung tätig.
„Bis 1992 habe ich auch noch im Fletch Bizzel gespielt. Dann wurde das Theatergeschäft so intensiv, dass man nicht mehr gleichzeitig Schauspielen und Managen konnte. Es war wichtig, dass jemand da ist, der immer zu erreichen ist, der schaut, wo man Förderanträge stellen kann und so weiter.“
Das alternative Karnevalsprogramm Geierabend entstand noch im gleichen Jahr. Es folgten die Theaternächte und schließlich das Leuchtturmprojekt RuhrHOCHdeutsch, das 2021 mit dem Ideenpreis des Marketing-Clubs Dortmund prämiert wurde.
Trotz Rückzug aus einigen Projekten bleibt er der Kulturszene erhalten
Nachdem Horst Hanke-Lindemann sich bereits 2021 aus der Geschäftsführung des Fletch Bizzel zurückgezogen hatte, verkündete er in diesem Jahr, dass er auch die Leitung des Kabarett-Festivals RuhrHOCHdeutsch in neue Hände legt. Der freien Kulturszene wird er aber weiterhin erhalten bleiben.
Der City-Ring wird seit 1976 vom Cityring Dortmund e.V. an eine um Dortmund verdiente Persönlichkeit verliehen. Zu den Trägern der begehrten Auszeichnung zählen unter anderem Martin Eul, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Dortmunder Volksbank, Uwe Samulewicz, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Dortmund, Dirk Rutenhofer, Geschäftsführer der Weckbacher Sicherheitssysteme GmbH und langjähriger Vorsitzender des Cityrings Dortmund, Patrick Arens.
Außerdem Vizepräsident des Bundesverbandes für Schausteller und Marktkaufleute (BSM) und 1. Vorsitzender des Schaustellervereins Rote Erde e.V., der Unternehmer und IHK-Präsident Heinz-Herbert Dustmann, der Filmemacher und Künstler Adolf Winkelmann, WIHOGA-Schulleiter Harald Becker, die ehemalige TU-Rektorin Prof. Dr. Ursula Gather, Planungsdezernent Ludger Wilde, Journalist Peter Bandermann, Ballettdirektor Xin Peng Wang, Werner Lauterborn, ehemaliger 1. Vorsitzender des Gast-Haus e.V., Dr. Jochen Opländer, Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats der WILO SE und Guido Baranowski, ehemaliger Geschäftsführer des TZDO.
Sowie der verstorbene Ministerpräsident NRW a.D. Wolfgang Clement, der verstorbene Unternehmer und ehemaliger Präsident des ZDH Otto Kentzler, Dr. Winfried Materna, Unternehmer und ehem. Präsident der IHK zu Dortmund, und Dr. Reinhard Rauball, ehemaliger Präsident des BVB und der DFL.