Trotz Geburtskomplikationen ein kleiner Lichtblick seit Oktober: 

Das Capybara-Jungtier Juna und ihr Vater Herr von Bödefeld sorgen für Freude im Dortmunder Zoo 

Jungtier-Juna schlägt sich bisher tapfer im Dortmunder Zoo. Foto: Marcel Stawinoga

Im Dortmunder Zoo sorgt das kleine Capybara-Jungtier Juna für Aufsehen. Das gerade einmal einen Monat alte Wasserschwein weicht dabei ihrem Vater, Herr von Bödefeld, nicht von der Seite. Dieser nimmt eine ganz besondere Rolle ein, denn trotz Junas gutem Zustand und ihrer hohen Beliebtheit war der Start für sie alles andere als einfach.

Das Trendtier des Netzes ist nun auch im Dortmunder Zoo angekommen

Auf der Südamerika-Wiese im Dortmunder Zoo zieht eine ganz besondere Bewohnerin die Blicke auf sich. Das knapp einen Monat alte Capybara-Jungtier Juna erkundet gesund und unter Aufsicht ihres Vaters Herr von Bödefeld, genannt Bödi, die Umgebung. Laut Marcel Stawinoga, Kommunikationsmanager und Artenschutzkoordinator im Zoo Dortmund, ist sie schon ein richtiger Star im Zoo. Auch im Netz erlangen Beiträge von Capybara-Weibchen Juna große Beliebtheit, erzählt Stawinoga.

Für Artenschutzkoordinator Marcel Stawinoga ist Juna bereits ein kleiner Star im Zoo. Foto: Darya Moalim für Nordstadtblogger.de

Kein unbekanntes Phänomen: Seit Jahren erfreuen sich Capybara-Beiträge im Netz großer Popularität. Die Wasserschweine, wie sie auch auf Deutsch genannt werden, finden in diversen Formaten auf jeglichen Plattformen Anklang.

„Ich glaube, das liegt einfach daran, weil Capybaras halt einfach schon ziemlich cool sind, muss man sagen. Also die sind wirklich lässig. Die kann man gar nicht so leicht aus der Ruhe bringen“, vermutet Stawinoga.

Jungtier Juna hat einen tragischen Start hinter sich

Obwohl Juna sich bislang gut entwickelt, war ihr Start am 7. Oktober alles andere als einfach. Das Muttertier Judith, auch Judy genannt, hatte an diesem Tag versucht, weiteren Nachwuchs zur Welt zu bringen. Das erste Jungtier kam tot zur Welt, ehe Juna „quicklebendig“ das Licht der Welt erblickte, so Stawinoga. Ein drittes Jungtier steckte im Geburtskanal fest. Als die Zoo-Tierärztin es entfernte, fand sie ein weiteres vor, das sie ebenfalls entnahm. Ein fünftes musste dann per Kaiserschnitt entfernt werden.

Capybara Juna hat alleine gesund die Geburt überstanden. Foto: Marcel Stawinoga

Das Muttertier Judy erholte sich kaum von den Komplikationen. Sie bewegte sich fast nicht mehr, aß und trank nichts und sprach nicht auf tierärztliche Behandlungen an. „Letztlich musste sie schweren Herzens eingeschläfert werden“, berichtet Stawinoga. „Und dann hatten wir natürlich noch die Juna da, die für uns ein kleiner Lichtblick in dieser sehr traurigen Situation ist.“

Der „Lichtblick“ spiegelt sich auch in der Namenswahl „Juna“ wider, die alles andere als willkürlich ist. Zum einen ist es eine Anlehnung an den Namen der Mutter Judith. Zum anderen bedeutet der Name in etwa „die Erwünschte“.

Die Entscheidung, Juna in die Teilhandaufzucht aufzunehmen, fiel schnell. Capybaras haben von klein auf bleibende Zähne, mit denen sie feste Nahrung zu sich nehmen können. Dennoch werden sie die ersten vier Monate von der Mutter gesäugt, was nun die Mitarbeiter:innen des Dortmunder Zoos mit der Flasche übernehmen.

Alleinerziehender Vater geht neue Wege bei der Capybara Aufzucht

Einen ganz neuen Weg für Capybaras geht Junas Vater, Herr von Bödefeld, genannt Bödi. Männliche Capybaras sind in der Natur für den Schutz der Familie zuständig, während die Weibchen sich um den Nachwuchs kümmern. Als alleinerziehender Vater ist Bödi nun vollständig für seine Tochter Juna verantwortlich.

Juna und ihr Vater Bödi sind seit Beginn ein unzertrennliches Team. Foto: Darya Moalim für Nordstadtblogger.de

„Jetzt hat Herr von Bödefeld hier ja einen Vollzeitjob. Er muss mehrere Aufgaben übernehmen. Und das macht er auch super. Er läuft mit Juna herum, leitet sie an und kommuniziert total viel mit ihr. (…) Und das ist super“, erklärt Stawinoga.

Ein wichtiger Schritt, damit Juna nicht vollständig von Menschen geprägt wird. „Das wollen wir auch nicht. Wir wollen ja hier im Zoo, dass die Tiere möglichst natürlich aufwachsen. Und das ermöglicht Herr von Bödefeld als alleinerziehender Vater für Juna.“

Kein dauerhaftes Verbleiben des Vaters und seiner Tochter im Dortmunder Zoo

Das unzertrennliche Vater-Tochter-Duo sind derzeit die einzigen Capybaras im Dortmunder Zoo. Doch langfristig sollen sie nicht bleiben. „Also wir werden natürlich schon schauen, dass wir den Herrn von Bödefeld jetzt, ich sag mal, etwas salopp wieder unter die Haube bringen“, so Stawinoga.

In Zukunft soll auch Juna die Möglichkeit haben, eine eigene Familie zu gründen. Foto: Darya Moalim für Nordstadtblogger.de

Capybaras leben für gewöhnlich in Familiengruppen, weswegen Bödi nicht dauerhaft mit seiner Tochter im Dortmunder Zoo verbleibt. Auch Juna wird in Zukunft umziehen.

Geschaut wird nach einem Capybara Männchen, mit dem sie dann eine eigene Familie gründen kann. Solange sie jedoch noch klein ist, bleibt sie mit ihrem Vater im Dortmunder Zoo und sorgt gemeinsam mit ihm für Unterhaltung bei den Besucher:innen.

 

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