Durch Änderung im Ernährungsverhalten weniger Treibhausgase erzeugen

Gesund essen für das Klima: Dortmund gewinnt Förderzuschlag mit Ernährungswende-Projekt

Dortmund bekommt Fördermittel des Bundes für Ernährungswende-Projekt: (v.li.) Alexandra Jaik (Ernährungsrat), Alessa Heuser (Umweltamt), Monique Richert (NAHhaft e.V.), Stefan Szuggat (Dezernent), Dr. Ophelia Nick (BMEL), Jörg Lüling (Ernährungsrat), Dorothee Gangnus (Ernährungsrat), Dr. Barbara Schröter (ILS), Katharina Hieber (Ernährungsrat), Leonie Geef (Ernährungsrat), Ann-Kristin Steines (ILS). Foto: BMEL / Sonja Pöhlmann

Die Stadt Dortmund und Partner:innen erhielten gemeinsam den Förderbescheid des Bundesministeriums für Landwirtschaft und Ernährung (BMEL). Das Projekt, das den Zuschlag bekommen hat heißt: „FoodConnectRuhr: Der Pott kocht regional, gesund, nachhaltig – und für alle!“. Es möchte regionale und nachhaltige Lebensmittel-Wertschöpfungsketten aufbauen und sie mit der Außer-Haus-Verpflegung zusammenführen. Im FABIDO Familienzentrum in der Lange Straße überreichte Dr. Ophelia Nick (Parlamentarische Staatssekretärin) die Förderurkunde, in Höhe von 1,1 Millionen Euro, an die Verbundpartner des Projekts. Alle Kosten werden für die Projektlaufzeit von drei Jahren zu 100 Prozent gefördert.

Gesünderes und klimafreundlicheres Essen für Kantinen, Schulen und Kitas

Durch Vernetzung der Akteur:innen aus der Land- und Ernährungswirtschaft mit Lebensmittelverbraucher:innen sollen Angebot und Nachfrage nachhaltiger Lebensmittel zusammen gebracht werden. Geplant ist es mehr regionale, pflanzliche sowie Bio-Lebensmittel in Kantinen, Kitas, Krankenhäuser und Schulen zu bringen. Auch die Lebensmittelverschwendung soll reduziert werden. Dabei werden insbesondere einkommensschwächere Haushalte berücksichtigt, um möglichst allen den Zugang zu gesundem Essen zu ermöglichen.

Küchenkraft Maria Felix zeigt Dr. Ophelia Nick die Küche im FABIDO-Familienzentrum Lange Straße. Foto: BMEL / Sonja Pöhlmann

Das Prinzips „Vom Acker bis zum Teller“ hat zahlreiche positive Auswirkungen auf Klima und Umwelt. Die ökologische Landwirtschaft setzt weniger Energie ein als konventionelle Landwirtschaft und reduziert den Ausstoß von Treibhausgasen (THG).

Zusätzlich trägt die humusfördernde Bewirtschaftung der Böden dazu bei CO₂ aus der Atmosphäre zu entnehmen. Die Böden werden so geschont und bleiben fruchtbar. Das fördert auch den Wasserkreislauf und die Artenvielfalt.

Saisonal und Bio gelten als Ziele für die Unterwegs-Verpflegung

Als Schlüssel für das 30-Prozent-Bio-Flächen-Ziel des Bundes gilt eine Veränderung der Außer-Haus-Verpflegung. Denn die erhöhte Nachfrage nach heimischen Bio-Produkten setzt Anreize für die Landwirtschaft, Flächen biologisch hochwertig zu bewirtschaften. Saisonale Lebensmittel kommen ohne beheizte Gewächshäuser aus.

Durch Vermarktung in der Region sind die Transportwege kürzer und verursachen so weniger CO₂-Emissionen. Außerdem werden die Wertschöpfung und die Kreislaufwirtschaft in der Region gestärkt wodurch (klima-)resiliente Ernährungssysteme in Dortmund und Umgebung aufgebaut werden.

Eine Person in Deutschland verursacht im Laufe eines Jahres durchschnittlich 1,7 Tonnen THG-Emissionen über die Ernährung. Um das Klimaziel der maximalen globalen Erwärmung von +2°C zu erreichen, dürfen die gesamten Emissionen einer Person allerdings nur eine Tonne THG pro Jahr betragen. Veränderungen in der Landwirtschaft, im Ernährungsverhalten und die Reduktion von Lebensmittelverschwendung könne helfen in Dortmund THG-Emissionen einzusparen. Daher hat das Programm „Klima-Luft 2030“ der Stadt Dortmund auch für dieses Handlungsfeld Maßnahmen vorgesehen

Hintergrund zum Förderprojekt „FoodConnectRuhr“:

  • Für das dreijährige Projekt haben sich der Ernährungsrat Dortmund und Region e.V., die ILS Research gGmbH und Nahhaft e.V. sowie die Stadt Dortmund zusammengeschlossen.
  • Der Ernährungsrat Dortmund und Region e.V. übernimmt die Projektleitung. Für den Modellregionen-Wettbewerb haben das Ministerium 78 Skizzen erreicht.
  • Gutachter:innen haben besonders förderwürdige Anträge geprüft.
  • „FoodConnectRuhr“ ist das sechste Projekt, das bislang eine Förderzusage bekommen hat.
  • In ganz Deutschland erhalten bis zu zwölf Regionen eine Förderung von insgesamt rund zwölf Millionen Euro.

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