Viele Gäste folgen der Tradition – bunt und lebensbejahend

Día de Muertos: Das Weltkulturerbe aus Mexiko wird im domicil in Dortmund gefeiert

Gruppenfoto aller Beteiligten zum Anschluss der Veranstaltung zum „Tag der Toten“ im domicil. Foto: Helmut Sommer für Nordstadtblogger.de

Der November kommt näher – ein Monat, den viele nicht mögen. Denn im November werden wir gleich mehrfach an den Tod erinnert: Allerheiligen, Allerseelen, Volkstrauertag und Totensonntag folgen aufeinander. Vielleicht ist der November auch deswegen der Totenmonat, trist, grau und regnerisch. In Mexiko dagegen wird der „Tag der Toten“ (Día de Muertos) bunt, mit viel Essen, Musik und Tanz gefeiert. Grund genug, dieses besondere Ereignis auch in Dortmund zu begehen. Dazu hat das domicil eingeladen.

Keine Party, keine Folklore, sondern lebendige Tradition 

Der Saal füllt sich, das Schminkteam hat gut zu tun. Nach einer kurzen Begrüßung erklärt Virginia Novarin die Hintergründe und Traditionen des Día de Muertos. Die Toten kommen für einen Tag zurück, gemeinsam feiert man die schönen Erinnerungen.

Die Verantwortlichen (v.li.): Marisa Alvarez (Sängerin und Performance Artist), Josué Partida (Musiker und Produzent) und Virginia Novarin, (bildende Künstlerin). Foto: Helmut Sommer für Nordstadtblogger.de

Ein Fest der Freude, des Miteinanders. Keine Party, keine Folklore, sondern lebendige Tradition. Dann fängt die Musik an, es entsteht eine sehr besondere Stimmung. Fröhlichkeit mit Tanz, aber irgendwie auch Erinnerung und Gedenken an die Toten.

Die stets präsenten Totenköpfe, die Verkleidungen, die Skelette, lassen Tod und Vergänglichkeit Bestandteil des Lebens werden. Die großartigen Musiker:innen und die Sängerin nehmen uns mit auf die Reise in eine andere Welt.

Und zwei Aussagen bleiben besonders hängen: Für die Menschen, die gerade jemanden verloren haben ist es ein tröstlicher Gedanke, dass der oder die Tote einmal im Jahr zu Besuch kommt, dass man noch einmal zusammen feiern kann. Virginia Novarin sagte in ihrer Ansprache, dass der Tod ein Thema ist, das uns alle betrifft – im Diesseits und im Jenseits. Prägnant mit den Worten: Wir sind alle Schädel. Unter den Äußerlichkeiten sind wir alle gleich.

Der Tod ein Thema ist, das uns alle betrifft – Beim „Día de Muertos“ feiert man die schönen Erinnerungen. Foto: Helmut Sommer für Nordstadtblogger.de

Schon bei den Azteken spielte das Zusammenspiel von Leben und Tod eine zentrale Rolle. Mit dem Tod beginnt eine lange Reise, solange sie dauert, wird man von den Lebenden begleitet. Auch heute noch wird der Toten nicht nur gedacht, sondern man glaubt daran, dass ihre Seelen zum Fest zurückkommen.

Dieses traditionelle Fest feiert man mittlerweile in vielen Ländern Südamerikas. Seit 2003 ist es in die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen.

Die Veranstaltung in Bildern:

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