Bei den GRÜNEN in Dortmund diskutierten Vertreter*innen aus Politik und Praxis vor einem interessierten Publikum über den aktuellen Stand der
Wärmewende in Dortmund. Denn ein Jahr nach dem Gebäudeenergiegesetz (GEG, auch
bekannt als Heizungsgesetz) ist die Wärmewende in vollem Gange – so auch in Dortmund.
Daher luden die Dortmunder GRÜNEN vier Expert*innen aus der Energieberatung und dem
Handwerk dazu ein, über die Herausforderungen der Wärmewende zu sprechen und den
interessierten Bürger*innen vor Ort ihre Fragen zu beantworten. Nach zwei politischen
Inputs zur Wärmewende im Land NRW und in Dortmund entstand ein angeregter Austausch
über die Technologieoffenheit des GEG und den Fachkräftemangel, über Mythen vom
Heizungstausch und von Wärmepumpen sowie über die Förderlandschaft. Nicht zuletzt
wurden Wünsche und Anregungen aus der Praxis an die politischen Vertreter*innen
gerichtet. In seinem Input zum Thema Wärmeplanung zu Beginn machte der Landtagsabgeordnete
Michael Röls-Leitmann klar: „Die Wärmeplanung sorgt für eine gelingende Transformation
unserer Wärmeversorgung, sodass klimaneutrale Wärme für alle umsetzbar und bezahlbar
wird. Es geht darum, einen realistischen und transparenten Ausblick für alle Bürger*innen
zu schaffen.“ Zur vorgeschriebenen Überprüfung und Fortschreibung der Wärmepläne
sagte Röls-Leitmann: „Sowohl Wärmebedarfe als auch Gegebenheiten vor Ort können sich
verändern. Deswegen ist eine regelmäßige Aktualisierung nötig, damit Menschen sich darauf
verlassen können, dass sie für ihr Zuhause informierte Entscheidungen treffen können.“ Zum
Thema der Verunsicherung der Menschen machte er klar: „Es gibt Rahmenbedingungen, auf
die sie sich verlassen können, es gibt Orientierung mit den Wärmeplänen vor Ort und es gibt
Beratungsangebote, damit die Menschen mit ihren Fragen und Unsicherheiten nicht allein
gelassen werden. Alles drei brauchen wir, damit es am Ende funktioniert “
Auch die GRÜNE Fraktionssprecherin im Rat der Stadt Dortmund, Katrin Lögering, berichtet
zum Energienutzungsplan für Dortmund: „Wir haben uns in Dortmund schon früh auf
den Weg gemacht, den Energienutzungsplan aufzustellen. Damit war Dortmund bei der
Verabschiedung des GEGs schon relativ weit, weshalb Dortmund bereits 2025, also vor der
gesetzlichen Frist, die kommunale Wärmeplanung verabschieden könnte.“
Aus dem Handwerksbetrieb berichten konnte Phil Eisberg, Geschäftsführer von 1KOMMA5°
Voltark Münster: „Die Verunsicherung der Bürger*innen ist riesig. Die sind gefühlt in einem
Schwebezustand. Die Kommunikation war sehr schwer und wir müssen sehr viel aufholen.“
Auch der Bereichsleiter Wärme von 1KOMMA5° Voltark in Münster, Marc Heinze, gelernter
Sanitär- und Heizungsmeister, teilt diese Erfahrung in der täglichen Praxis: „Es gibt eine
große Verunsicherung, weil Informationen falsch weitergegeben worden sind, sodass
Bürger*innen in die falsche Richtung gegangen sind.“ Das Dienstleistungszentrum Energieeffizienz und Klimaschutz (dlze) berät Bürger*innen
und Verwaltung in Dortmund zur Wärmewende. Nathalie Hübner vom dlze bestätigte die
Erfahrungen aus dem Handwerk: „Es gibt Unsicherheiten über die richtige Technik, Kosten
sind ein Thema, man kommt nur schwer an Handwerk dran. Es gibt viele Fragen.“ Das
dlze könne viele Fragen beantworten, aber nicht alle. Nathalie Hübner weiter: „Was wir
tun müssen, ist Informationen zur Verfügung zu stellen. Wir versuchen, die Informationen
aufzubereiten und Kapazitäten für die Energieberatungen zu erhöhen.“ Ebenfalls aus der Praxis vor Ort war André Juffern, der Bereichsleiter Energie in der
Verbraucherzentrale NRW. Er betont: „Wir müssen dafür sorgen, dass die Leute richtige
Entscheidungen treffen können. Wir müssen die fortschreitende Technik nutzen und
dafür sorgen, dass davon alle gesellschaftlichen Gruppen partizipieren, nicht nur die
Einfamilienhausbesitzer*innen, sondern auch Mieter*innen und Eigentümergemeinschaften.“
Vorsichtig optimistisch blicken die Handwerker dagegen im Bereich der Fachkräfte in die
Zukunft. „Beim Thema Wärmepumpe können ca. 50% von zugelernten oder angelernten
Kräften beigetragen werden. Das ist ein großer Vorteil, weil die Ausbildungszahlen in dem
Bereich stark rückläufig sind“, sagt Phil Eisberg. Marc Heinze ergänzt: „Die Ausbildung wird
attraktiver, weil sie technischer und moderner wird.“ Die GRÜNEN in Dortmund danken allen Beteiligten für ihre spannenden Inputs und
eindringlichen Praxisberichten. Denn das Ziel ist klar: Die Wärmeversorgung der Zukunft
wird klimaneutral! Wir GRÜNE in Dortmund stellen uns der Wärmewende und ihren
Herausforderungen und sehen sie als Chance für eine lebenswerte Zukunft für alle in
unserer Stadt.
Auf dem Bild von links nach rechts: Michael Röls-Leitmann MdL, André Juffern, Katrin Lögering, Phil Eisberg, Marc Heinze, Anke Weber.