Durch die einsetzende Herbstbelebung sank im September 2024 die Arbeitslosigkeit in Dortmund um 209 Personen oder 0,5 Prozent. Diese Entwicklung ist saisontypisch, doch fiel die Belebung deutlich weniger kräftig aus als im langjährigen Durchschnitt. Erwartungsgemäß ging die Arbeitslosigkeit bei den Jüngeren am deutlichsten zurück. Ursächlich hierfür ist der Beginn der betrieblichen Ausbildungen in diesem Jahr.
„Die Zahl der Neueinstellungen bleibt hinter den Erwartungen zurück“
„Die aktuellen Dortmunder Zahlen bestätigen die für den Bund getätigte Einschätzung des IAB, die zu Beginn dieser Woche veröffentlicht wurde. Die anhaltende Wirtschaftsschwäche beeinträchtigt zunehmend auch den Arbeitsmarkt und scheint die sonst zu beobachtende Herbstbelebung auszubremsen“, kommentiert Heike Bettermann, Chefin der Arbeitsagentur Dortmund, die Situation auf dem heimischen Arbeitsmarkt.
„Positiv ist, dass sich weniger Menschen als im Vormonat arbeitslos melden mussten und gleichzeitig mehr Menschen eine Erwerbstätigkeit aufgenommen haben als im Vormonat. Trotz schwieriger wirtschaftlicher Situation, halten Arbeitgebende ihr Personal. Zwar kommt es auch zu Neueinstellungen, die Zahl bleibt aber hinter den Erwartungen zurück“, berichtet die Agenturchefin.
„Ein Grund ist sicherlich, dass es Engpässe bei qualifizierten Fachkräften gibt. Ein Großteil der Arbeitslosen verfügt nicht über eine für die diese Stellen erforderliche Qualifikation. Investitionen in die Qualifizierung und Weiterbildung sind notwendig. Die Wirtschaft braucht die Arbeitskraft dieser Menschen“, so Bettermann
Zum Wiedereinstieg braucht es Qualifizierungs- und Weiterbildungsangebote
„Aus Sicht des Jobcenters zeigt sich der Arbeitsmarkt im September stabil. Allerdings bleibt die saisontypische Herbstbelebung aufgrund der weiterhin schwachen Konjunktur bislang weitgehend aus. Zwar waren 203 Menschen weniger als im Vormonat in der Grundsicherung arbeitslos gemeldet – die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten ist dagegen leicht um 94 Personen gestiegen“, berichtet Marcus Weichert, Geschäftsführer des Jobcenters Dortmund.
„Dabei ist die Zahl der langzeitarbeitslosen Menschen im September ebenfalls leicht gesunken – diese suchen jedoch aufgrund fehlender Qualifikationen meist Tätigkeiten auf Helferniveau, während bei knapp 80 Prozent der gemeldeten Stellen Fachkräfte oder höher gesucht werden“, berichtet Weichert.
„Hier bleibt es weiterhin unser Ziel, diesem Personenkreis durch Qualifizierungs- und Weiterbildungsangebote den Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen“, so der Chef des Jobcenters.
Leichter saisonbedingter Rückgang der Arbeitslosigkeit und der Unterbeschäftigung
Im September wurden 38.732 Menschen in Dortmund arbeitslos gezählt. Damit ist die Zahl der Arbeitslosen in der Stadt im Vergleich zum Vormonat um 209 Personen oder 0,5 Prozent gesunken. Die Arbeitslosenquote für alle bei Agentur und Jobcenter gemeldeten Arbeitslosen sinkt um 0,1 Prozentpunkte auf 11,7 Prozent (September 2023: 11,7 Prozent).
Arbeitslosigkeit ist kein starrer Block: Vielmehr herrscht durch die Zu- und Abgänge in bzw. aus Arbeitslosigkeit viel Bewegung. In der Stadt Dortmund wurden im September 6.085 Männer und Frauen erstmals oder erneut arbeitslos registriert.
1.566 Personen davon kamen aus einer Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt. Das sind 91 Personen weniger als im Vormonat. 6.333 Personen meldeten sich im September bei der Arbeitsagentur und dem Jobcenter aus der Arbeitslosigkeit ab. Von ihnen beendeten 1.455 Menschen ihre Arbeitslosigkeit wegen der Aufnahme einer Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt. Das sind 211 Personen mehr als im Vormonat.
In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik sind oder sich in einem arbeitsbedingten Sonderstatus befinden. Diese Personen werden zur Unterbeschäftigung gerechnet, weil es sich dabei um Menschen handelt, denen ein reguläres Beschäftigungsverhältnis fehlt. Insgesamt werden in diesem Monat 48.788 Personen in der Unterbeschäftigung registriert. Das sind im Vergleich zum Vormonat 132 Personen oder 0,3 Prozent weniger.
Die Jugendarbeitslosigkeit geht saisonbedingt zurück
Im September waren 3.423 junge Menschen unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet. Das sind 107 Personen bzw. 3,0 Prozent weniger als im Vormonat, und auch 70 Personen bzw. 2,0 Prozent weniger als vor einem Jahr.
Die Jugendarbeitslosenquote sinkt um 0,3 Prozentpunkte im Vergleich zum Vormonat auf aktuell 9,6 Prozent.
Viele Jugendliche, die nach Beendigung ihrer Ausbildung in eine kurze Phase der Arbeitslosigkeit geraten sind, konnten nun als begehrte Fachkraft den Weg zurück in Arbeit finden. Auch Schul- und Ausbildungsstart im September haben sich positiv auf die Entwicklung der Jugendarbeitslosigkeit ausgewirkt.
Die Arbeitskräftenachfrage ist weiterhin zurückhaltend
Im September ist die Nachfrage der Unternehmen nach Arbeitskräften im Vergleich zum Vormonat nur geringfügig angestiegen und bewegt sich weiterhin auf niedrigem Niveau. 663 neue Stellenangebote wurden dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Dortmund im September gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sind das 33 Stellenmeldungen mehr, im Vergleich zum Vorjahr um diese Jahreszeit 113.
Im Bestand befinden sich in diesem Monat insgesamt 4.564 offene Stellen. Das sind 4 mehr als im Vormonat und 481 mehr als im September des Vorjahres. Die meisten der Agentur für Arbeit gemeldeten offenen Stellen entfallen auf die Berufsgruppen Verkauf, Lagerwirtschaft/Post/Zustellung sowie Büro und Sekretariat.
Alle Zahlen und Fakten gibt es hier als PDF zum Download: Arbeitsmarktreport_September_2024
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Mittwoch, 16.10.2024
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