Die nächste Phantasie ist geplatzt: Nach dem Aus für einen Neubau der Fachhochschule Dortmund auf dem ehemaligen Gelände von Hoesch Spundwand (HSP) ist nun auch der Plan einer fusionierten FH an der Speicherstraße geplatzt. Langfristig fehlten die Potenzialflächen.
Speicherstraßen-Standort fehlt die Flexibilität und die benötigten Entwicklungspotentiale
Die Fachhochschule Dortmund hatte in Abstimmung mit dem Ministerium für Kultur und Wissenschaften (MKW) des Landes NRW in den vergangenen Monaten weitere detailliertere Prüfungen ihres Flächenbedarfs erstellt. In einer hierfür erforderlichen „Massenstudie“ sind auch Prognosedaten für das Jahr 2034 erstellt worden.
Die Ergebnisse dieser komplexen Untersuchungen liegen nun vor: Der Standort am Hafen ist aus Sicht der Hochschule weiterhin sehr attraktiv, bietet aber nicht die für eine langfristig gesicherte Unterbringung erforderlichen Flächenpotenziale.
„Wir haben den Hafen als sehr gut geeignet für eine Zusammenführung unserer FH an einem Standort bewertet“, erläutert Rektorin Prof. Dr. Tamara Appel. „Die Ergebnisse der detaillierten Untersuchungen zeigen aber nun, dass der Standort nicht die Flexibilität und die benötigten Entwicklungspotentiale bietet. Angesichts der dynamischen Entwicklung in der Hochschullandschaft sind dies zwingend erforderlich Kriterien.“
Ansiedlung an ihrem Campus an der Emil-Figge-Straße geplant
Die Fachhochschule Dortmund verfolgt weiter das Ziel, alle Angebote an einem Standort zu bündeln. Die Hochschulleitung konzentriert sich nun auf eine Ansiedlung an ihrem „ebenfalls sehr attraktiven Campus an der Emil-Figge-Straße, um dort die Potenziale für ihre Hochschule der Zukunft zu heben“.
„Hochschulstrategisch ist es von entscheidender Bedeutung, dass wir die Arbeit der Hochschule an einem Standort konzentrieren“, unterstreicht die Rektorin. „Dafür bietet die Nähe zur TU beste Voraussetzungen für gemeinsamen Austausch in der Forschung und im Wissenstransfer.“
Eine Ein-Standort-Lösung ist für die FH und für die Stadt Dortmund aus mehreren Gründen erstrebenswert: Die interdisziplinäre Vernetzung verlangt schnelle kurze Wege für den Wissenstransfer zwischen Forschung und Anwendung.
„Sie schafft Synergien beim Raumbedarf und ist somit nachhaltig und ressourcenschonend. Zudem schafft die Bündelung an einem Standort Freiräume für die städtebauliche Entwicklung Dortmunds. Davon profitieren die Menschen in der Stadt“, heißt es in einer Stellungnahme der FH.
Planungen an der Speicherstraße werden dadurch nicht verändert
Die Fachhochschule Dortmund hatte bis Ende des 1. Quartals 2024 wie angekündigt die Kernelemente des Hochschulstandortentwicklungsplans (HSEP) erarbeitet. Hierbei befand sich die Hochschule in einem stetigen Austausch mit den Ansprechpartnern auf kommunaler sowie auf Landesebene. In Abstimmung mit dem MKW ergab sich aus den Erkenntnissen der HSEP die weiterführende Aufgabe, eine „Massenstudie“ mit Blick auf den langfristig absehbaren Flächenbedarf der Hochschule zu entwickeln.
Durch die von der Hochschulleitung priorisierten intensiven Arbeiten wurde die Bewertungszeit verkürzt, so dass der Prozess zum städtischen B-Planverfahren für den Hafen ungehindert durchgeführt werden konnte. Prof. Appel: „Mein Dank geht an das MKW, das Team und alle beteiligten Akteure für diesen Prozess, der zügiger als üblich umgesetzt wurde, denn es war uns immer auch wichtig, keine Entscheidungen der Stadt aufzuhalten.“
Die Fachhochschule Dortmund wird nun weiterhin gemeinsam mit dem MKW und dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) NRW die Optionen prüfen, wo die Hochschule künftig unter Berücksichtigung ihrer langfristigen Flächen- und Entwicklungsbedarfe untergebracht werden kann. Ziel ist es, die hierfür in Frage kommenden Alternativen baldmöglichst einer vergleichenden Wirtschaftlichkeitsbetrachtung zuzuführen.
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CDU-Fraktion zum Aus der FH-Ansiedlungspläne im Dortmunder Hafen: „Einzig richtige Entscheidung. Weg frei für Digitalquartier. Unterstützung für FH-Ansiedlung in Campus-Nähe“ (PM)
Die CDU-Fraktion im Rat der Stadt Dortmund begrüßt die Entscheidung des Landes, von der angedachten Ansiedlung der Fachhochschule Dortmund am Standort Hafen Abstand zu nehmen. Die CDU hat sich immer für die Entwicklung der Speicherstraße zu einem modernen, gewerblich genutzten Digitalquartier und der damit verbundenen Entstehung neuer Arbeitsplätze eingesetzt. Mit der Entscheidung des Landes herrscht nun Klarheit und die seit 2017 unter breiter Bürgerbeteiligung entwickelten Pläne zur Quartiersentwicklung der nördlichen Speicherstraße können endlich umgesetzt werden. Das notwendige Planrecht wird der Rat in seiner Sitzung am 26. September 2024 beschließen.
Dazu Dr. Jendrik Suck, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Rat der Stadt Dortmund:
„Wir freuen uns, dass die Hängepartie um die Ansiedlung der Fachhochschule im Dortmunder Hafen mit der heute bekannt gewordenen Entscheidung des Landes nun beendet ist und die seit 2017 verfolgten Pläne für die städtebauliche Entwicklung der nördlichen Speicherstraße zu einem lebendigen, urbanen Quartier für Digital- und Kreativwirtschaft nun mit Volldampf vorangetrieben werden können. Dies ist das, was die CDU immer schon wollte. Dies ist die einzig richtige Entscheidung für den Standort Hafen.“
Als einzige Fraktion habe sich die CDU-Fraktion im Interesse der Stärkung des Wirtschaftsstandortes Dortmund und im Interesse der Entstehung neuer Arbeitsplätze in der nördlichen Innenstadt immer gegen die Pläne zur Ansiedlung der FH im Hafengebiet ausgesprochen, betont Suck und begründet dies noch einmal: „Es mangelt in unserer Stadt an Gewerbeflächen. Schon allein deshalb haben wir uns von Anfang an gegen die nach dem Scheitern von ‚Smart-Rhino‘ ins Spiel gebrachten Überlegungen für die Ansiedlung der FH im Dortmunder Hafen ausgesprochen. Wir wollen, dass der Hafen als Industrie- und Gewerbegebiet erhalten bleibt. Die FH-Ansiedlung hätte wertvolle Gewerbeflächen verschenkt. Wir sind froh, dass für potenzielle Investoren nun endlich Klarheit herrscht. Mit dem Beschluss des Bebauungsplans für das ‚Hafenquartier Speicherstraße‘ werden wir in der Ratssitzung am 26.9.2024 das notwendige Planrecht schaffen. Dann kann es endlich losgehen.“
Mit Blick auf die Standortsuche für die FH signalisiert Suck die Unterstützung der CDU-Fraktion: „Wir unterstützen die Bestrebungen der FH, ihre heute auf mehrere Standorte verteilten Einrichtungen durch einen Neubau an einem Standort zu bündeln. Sehr gut vorstellen können wir uns dafür einen Neubau an dem FH-Campus an der Emil-Figge-Straße in unmittelbarer Nachbarschaft zur TU Dortmund.“