Warnung vor dem Verzehr von giftigen Pilzen auch in Dortmund

Zahl der Pilzvergiftungen steigt in den feuchten Sommer- und frühen Herbstmonaten an

Auch in Dortmund gibt es sehr viele giftige Pilze, die den essbaren Exemplaren ähneln. Foto: AOK / Colourbox/hfr

Bedingt durch ungewohnt häufige Regenfälle in den letzten Wochen sind die Wälder in Dortmund und Umgebung jetzt mit besonders vielen Pilzen besiedelt. Allerdings ist Vorsicht geboten: Je mehr Pilze es gibt, desto größer ist auch die Gefahr von Pilzvergiftungen. Laut der Informationszentrale gegen Vergiftungen am Universitätsklinikum Bonn steigen diese Fälle besonders in milden und feuchten Sommer- sowie frühen Herbstmonaten. „Auch in Dortmund gibt es jetzt sehr viele giftige Pilze, die den essbaren Exemplaren ähneln. Die Unterscheidung ist für unerfahrene Pilzsuchende nicht immer einfach und endet manchmal mit einer schweren Pilzvergiftung“, warnt AOK-Serviceregionsleiter Jörg Kock.

Von mehreren tausend Pilzarten in Deutschland sind rund 200 giftig

Von den tödlich verlaufenden Pilzvergiftungen in Mitteleuropa gehen die meisten auf den Knollenblätterpilz zurück. Dieser wird von unerfahrenen Sammlern nicht selten mit dem Champignon verwechselt und verursacht potenziell lebensgefährliche Pilzvergiftungen. Innerhalb von 24 Stunden kommt es häufig zu heftigem Erbrechen, starken Bauchschmerzen und Durchfall. Ein Kind kann schon nach dem Verzehr von nur einem Knollenblätterpilz sterben.

Der Champignon (Bild) hat Ähnlichkeit mit dem giftigen Knollenblätterpilz. Foto: iStock / Risto Arnaudov

Insgesamt gibt es in Deutschland mehrere tausend Pilzarten, von denen rund 200 giftig sind. Die AOK NordWest warnt deshalb dringend davor, ohne Fachkenntnisse Pilze zu sammeln und zu verzehren.

Ein gutes Bestimmungsbuch und die Anleitung durch Pilzsachverständige oder sehr erfahrene Sammler sind gute Wissensquellen und unbedingte Voraussetzung für sicheres Pilzesammeln. Gute Informationen bietet dabei die Deutsche Gesellschaft für Mykologie in ihrer Internetpräsenz.

Bei Verdacht auf Vergiftung: Pilz Reste zur Identifikation aufbewahren

„Wer nach dem Essen eines Pilzgerichts Übelkeit, Schmerzen, Schwindel oder Missempfindungen verspürt, sollte sofort einen Arzt aufsuchen oder gleich direkt in ein Krankenhaus gebracht werden“, so Kock. Den Pilz oder Reste davon unbedingt mitnehmen, um den Übeltäter schnell identifizieren zu können.

Beim Pilzesammeln ist in den nächsten Wochen besondere Vorsicht geboten, denn manche Pilze haben giftige Doppelgänger. Foto: AOK / Colourbox/hfr.

Rund um die Uhr sind die Experten der Informationszentrale gegen Vergiftungen am Universitätsklinikum Bonn unter der kostenfreien Rufnummer 0228-19240 für weitere Beratung zur medizinischen Behandlung zu erreichen. Im Durchschnitt entfallen dort ein Prozent aller Anrufe auf die Einnahme von Pilzen.

Der Giftnotruf Bonn vermittelt auf Anfragen auch den Kontakt zu Pilzsachverständigen, die durch noch vorhandene Pilze, aus Putzresten, Erbrochenem und Informationen zum Aussehen und Standort, den verzehrten Pilz bestimmen. Außerdem geben sie Empfehlungen für weiterbehandelnde Ärzte zur spezifischen Therapie.

Es gibt im wesentlichen 18 unterschiedliche Vergiftungssyndrome, welche, abhängig von den spezifischen Pilzgiften, ganz unterschiedliche gesundheitliche Auswirkungen haben und somit anders behandelt werden müssen.

Mehr Informationen:

  • Die kostenlose Nummer des Giftnotrufes Bonn: 0228-19240
  • Mehr über die Giftzentrale Bonn gibt es hier: www.gizbonn.de

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