„Fahrradsternfahrt Ruhr“ warnt vor Verzögerungen beim RS1-Ausbau:

Protestierende aus ganz NRW demonstrieren für sichere und zukunftsfähige Mobilität

Karsten Wickern | Nordstadtblogger

Etwa 1500 Menschen haben am Samstag (10. August 2024)  für eine beschleunigte Umsetzung des Radschnellwegs RS1 demonstriert. Aus diversen Städten in NRW machten sich Gruppen von Radfahrenden auf den Weg nach Dortmund, um hier gemeinsam zu demonstrieren. Die Route führte unter anderem über die B1 und die OW3A am Hafen.

Sternförmige Anreise von Teilnehmenden aus ganz NRW

Bei bestem Wetter startete die große Fahrraddemo am Samstagmittag an der Kampstraße. Gut 20 km Strecke standen den Teilnehmenden bevor. Organisiert hatte die „Sternfahrt Ruhr“ in diesem Jahr die Initiativen „Aufbruch Fahrrad Dortmund“ und „VeloCityRuhr“.

Sebastian Peter stellte Forderungen an die Politik. Karsten Wickern | Nordstadtblogger

Teilnehmende kamen auch aus anderen Städten nach Dortmund gefahren, viele als Teil von organisierten Zubringerfahrten. Die erste Gruppe war bereits in den frühen Morgenstunden um 1:45 Uhr am Aachener Elisenbrunnen gestartet, um auf dem Rad den Weg Richtung Dortmund anzutreten.

„Die Frage von gerechter Verteilung von öffentlichem Raum und dem Bau von Fahrradschnellwegen hört nicht an der Grenze des Ruhrgebiets auf“, erklärt Tim Moritz zu seinen Beweggründen, die 170 Kilometer lange Fahrradtour aus Aachen ins Leben zu rufen.

„Wir haben im Ruhrgebiet ein Netz an Bundesstraßen und Autobahnen zur exklusiven Nutzung durch Kfz, und auf der anderen Seite ein einziges Trauerspiel um den RS1“, erklärt Sebastian Peter von Aufbruch Fahrrad Dortmund und fordert oberste Priorität für den Weiterbau: „Der RS1 ist nicht nur für den Pendelverkehr zwischen den Städten wichtig, sondern auch für die alltägliche Mobilität der Menschen. Die Stadt und Verwaltung müssen jetzt mit Schwung in die Pedale treten, damit das Projekt nicht scheitert.“

Der neue Radschnellweg ist kein „Nice-to-have“

Bei der Startkundgebung sprach auch Fahrradkurier Gustav zu den Teilnehmenden. Für ihn seien sichere Radwege eine Frage der Arbeitssicherheit. Insbesondere auf der Sonnenstraße käme es ständig zu gefährlichen Situationen, weil die Straße durch am Rand abgestellte Autos zu eng sei.

Radkurier Gustav sprach bei der Demo. Karsten Wickern | Nordstadtblogger

Für die Sonnenstraße ist der Bau des Radschnellwegs auch vorgesehen, aber bislang kaum umgesetzt. „Ich merke jeden Tag sowohl privat als auch bei der Arbeit, dass der Radschnellweg kein Nice-to-have ist, sondern ein elementarer Teil einer sicheren und lebenswerten Stadt“, erklärt der Kurier.

Etwa zwei Stunden lang dauert die Fahrt über den Wallring, die B1 und die Hafenbrücke der OW IIIa. Die Stimmung wirkt entspannt bis ausgelassen. Sportliche Rennräder sind ebenso vertreten wie Lastenräder, Kinderräder, E-Bikes oder die orange-grauen Leihfahrräder.

Die Organisatoren sind überzeugt: Sobald Fahrradfahren sicher und entspannt möglich ist, tun das die Menschen auch.  „Der RS1 ist dafür ein wichtiges Puzzlestück, doch es kommt jetzt auf die Umsetzung an. Der RS1 darf nicht das nächste Stuttgart 21 werden“, fordert Sebastian Peter.

Print Friendly, PDF & Email

Reaktion schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert